Sonntag, 15. April 2018

R.I.P. Art Bell.

Art Bell ist gestern gestorben. Wer Art Bell war? Ja. Damit hätte ich rechnen müssen. Art Bell war ein Radio Talkshow Host, aber keiner von der ekligen Sorte, die rechtsradikalen Unsinn in genetisch bedingt wehrlose Redneck-Hirne blasen (nein, das ist nicht arrogant - das ist nur nicht taktvoll), sondern der Verschwörungstalker schlecht hin. Seine Sendung ist einer der größten Einflüsse auf  mein kleines American Nitemare


In seiner Sendung von Coast to Coast sprach er nachts ernsthaft und aufrichtig mit Leuten, die paranormale Erlebnisse hinter sich hatten (oder das zumindest glaubten), voll Neugier und mit großer Toleranz. So ein bißchen wie Domian, nur, daß es bei Art nicht darum ging, wie man einen Zentner Schweinehack vögelt, (Sätze, die zu schreiben man nie erwartet hätte), sondern um die unaussprechlichen Dinge im dunklen, unergründlichen Hinterland Amerikas (best Stand-Alone Episode). Oder er sprach mit Wissenschaftlern oder Schriftstellern über die Zukunft der Menschheit. 

Seine vielleicht beste Sendung war die, als ein vollkommen aufgelöster Mitarbeiter der Area 51 / hervorragend schauspielender Scherzbold / bemitleidenswert überzeugter Spinner anruft und über ein kommendes Massensterben spricht. Drei Minuten nach Beginn des Anrufs geht die komplette Station Off-Line und der Telefonkontakt bricht ab. Großartiges Zeug. (Und natürlich hat sowas ein Nachspiel... :P)
Fans regarded Bell as a master showman, noting that he called his show "absolute entertainment" and expressly said he did not necessarily accept every guest or caller's claims but only offered a forum where they would not be openly ridiculed. Bell was one of only a few talk show hosts who did not screen incoming calls.
Leider ging er dann 2015 endgültig offline, nachdem er sich und seine Familie massiven Bedrohungen ausgesetzt sah. Schade. Jetzt also starb er.
Nye County Sheriff Sharon Wehrly announced in a Facebook video that Bell died Friday in Pahrump. He was 72. An autopsy will be conducted to determine cause of death, she said.
True to form verließ er den Planeten: Todesursache (noch) unbekannt.

Mittwoch, 11. April 2018

Neues von den Feminazis oder "I’m sure 5 year old boys rape"

Ui guck mal, unser Zaun hat nun wirklich gar keine Latten mehr, weswegen wir jetzt munter schändende Kleinkinder herbeifabulieren.
"Small children do rape. It just wasn’t me making that assertion or using that fact in this argument in this thread,” “I’m sure 5 year old boys rape. They socialize into masculinity very fast, didn’t you feminists know that by now?” and this piece of work: “Years ago, I was with a feminist friend while she was babysitting a 2 year old boy. His mom was a swim coach at a local college. The boy was grabbing at our breasts and had this really creepy smile on his face. We both got it: it came across as sexist-creepy. At age 2, he’d already learned to objectify women. I’ve seen this in other boys at age 2.”
Jopp. Manche Strömungen des "Feminismus" basieren nicht nur auf Junk Science, sondern entpuppen sich mehr und mehr als konkurrenzfähige Geistesstörungen. Der Artikel hier ist von einer Feministin, die nicht ganz der Meinung war, männliche Lebewesen gehörten bei Geburt verbrannt oder besser noch vorher abgetrieben.

Junge, war das die falsche Lautreihung, wie sie dann feststellen durfte.

Freitag, 6. April 2018

Schick ist das schon.

Ui. Die Homeriker scheinen gerade die Kaise-Retro-Box rauszuhauen (Vorsicht, Link führt zu Facebook!). Gab wohl einige Verzögerungen nach dem überaus erfolgreichen Krautfunder letzten Sommer. Who cares, wenn das Endergebnis überzeugt.

Gut. Reizt mich immer noch nicht, weil ich eben alles schon damals im Original erworben habe und die Zugaben / Goodies eher "bleäch" fand, aber insgesamt machen die Bilder bei Facebook ordentlich was her. Der Inhalt dieser fetten, coolen Boxen im originalen Holitzka-Look ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Schick ist das schon.

Die Box hätte ich gerne. Kann man die auch separat erwerben, um sein altes Zeug darin aufzubewahren?

Mittwoch, 4. April 2018

Überraschungsgast

Ende des Monats startet die neue Kampagne Die schlafenden Götter, eine Endzeit-Fantasy-Post-Apokalypse mit schwerem SciFi-Einschlag. Charaktere bauen wir in der Woche zuvor zusammen, um ein gut eingestelltes Team zu erhalten.

Natürlich planen die meisten schon vor. Wir werden einen Schrotter haben, gut, wichtig. Ein Android gesellt sich bei und auch ein Revolvermann wird nicht fehlen. Von den beiden anderen habe ich noch keine konkreten Angaben.

In aller Regel möchte ich ein bißchen was von den SC wissen, die ich leiten soll. Am wenigsten mag ich dabei die "Hintergrundgeschichte" als Feedback. Da sind Ereignisse festgelegt und Dinge und anderes. Ich verfasse zwar welche für meine eigenen SC bei anderen SL, aber nur, weil ich weiß, daß sie auf ein Gedicht, ein abstraktes Gemälde oder eine Arie aus Händels Flavio mit Befremden reagieren würden.

Als Beispiel: Für meinen letzten richtig coolen Charakter, Sandùriel, den Heiler, gab es eigentlich folgendes Konzept: "Ein finster entstellter, elfischer Heilerpriester auf der Suche nach Rache"- Dazu hätte das Stück hier ausgereicht (und eine Beschreibung des Ordens). Aber ich bin auf Nummer Sicher gegangen und haben stattdessen über vier Seiten für den SL eine Hintergrundgeschichte ausformuliert, die natürlich sehr festlegend war. Ich will mich nicht beschweren, der SL hat alles vorbildlich integriert, aber ich bin nach wie vor am Zweifeln, ob er es noch besser hätte handhaben können, hätte ich ihm mehr Freiraum gelassen.

Aber egal. Mit der Kampagne war ich so oder so zufrieden.

Wenn ich leite, bevorzuge ich es eigentlich, wenn der Spieler mir ein Charakterkonzept übermittelt und etwas, das uns beiden ein Gefühl für den Charakter gibt, einen Song, einen Ausschnitt aus einer Symphonie, ein (gerne auch selbstgemaltes) Bild, ein Gedicht, einen Romanauszug und einige knappe Details zum Hintergrund. Wie gesagt, ein Gefühl, das beide Seiten nicht festlegt, im Gegensatz zu einem voll ausgearbeiteten Hintergrund. Die Details ergeben sich dann im Spiel.

Angefangen damit zu experimentieren habe ich Ende der 1980er. Damals habe ich für eine Grim'n'Gritty-Kampagne in Mittelerde für einen Waldelfen Rilkes "Panther" als Hinweis erhalten. Cool. Bei meiner ersten Shadowrun-Kampagne gab mir der Zwergen-Sam einen in Kunstblut getauchten Brotlaib und als Begleitsong Alien Sex Fiend- Do you Sleep at Night? Ja. Wir waren ein prätentiöser Haufen. Kunst Leistungskurs, Theater-AG und erste Jobs bei lokalen Zeitungen und lokalen Radiosendern. Gut für uns. Wer mit Sechzehn bis Zwanzig nicht prätentiös ist, bei dem ist eh Hopfen und Malz verloren.

Es gab noch andere wirklich schöne Charaktere, die auf diese Weise im Wechselspiel zwischen Spieler und Spielleiter geschaffen wurden. Ich hab dann gegen 1991 damit aufgehört, weil es wirklich sehr anstrengend wurde. Beiß mich immer noch dafür in den Arsch, aber Wasser unter der Brücke.

Für Die schlafenden Götter möchte ich das den Spielern wieder anbieten. Ich bin gespannt. Erstes Material habe ich schon. Der Gunslinger hat mir einen Song angeboten. "Eyes of a Dreamer". Nette Nummer zwischen Country, Folk und diesen mäandernden Hippie-Harmonien mit einem Text, der genau das richtige Maß an Kitsch erreicht, um im Rollenspiel wertvoll zu werden.
The moment, is ever constant in the mind
Everywhere I look the blind lead the blind
Here's your chance to step out of time
There ain't no reason and there ain't no rhyme
Ein bißchen verstört mich, daß der Song von Charles Manson ist, der ihn auch singt. Der sitzt jetzt also auch im Geiste mit an meinem Tisch. Aber keine schlechte Stimme, wirklich nicht.