Sonntag, 15. August 2021

R.I.P. Steve Perrin

Wir haben ein weiteres Urgestein verloren: Steve Perrin ist gestorben. Schon vor zwei Tagen, ich habs grad erst erfahren. Perrin war einer der maßgeblichen Schöpfer von Runequest, und das war ein echter Meilenstein im Hobby. Mir am besten in Erinnerung von ihm sind der D&D-Gazeteer The Elves of Alfheim und das Rollenspiel Thieves' World. Beides Bücher, die mir viel Freude gebracht haben. Die jeweils ersten Ausgaben, die ich davon hatte (mittlerweile ersetzt) liegen zerfleddert, aber liebevoll aufbewahrt in einer Kiste.

Fare thee well, Mr Perrin. And many, many thanks.

Dienstag, 20. April 2021

Hyahh!

 Uuuuund ich hab den 50. Geburtstag des Rollenspiels verpaßt.

There will be a medevil [sic] "BRAUNSTEIN" April 17, 1971 at the home of David Arneson from 1500 hrs to 2400 hrs with refreshments being available on the usual basis. Players may come at any time and any number are welcome to attend what should prove to be an exciting time. It will feature mythical creatures and a poker game under the Troll's bridge between sunup and sundown."
Und das sind durch die Äonen geehrte Zeiten. WIr beginnen um 15:00 herum und enden zwsichen Mitternacht und vier. Also Nachträglich: Humpen hoch,  all ihr da draußen!

Montag, 8. März 2021

"Schreiend und wehrlos" - Kurzkritik

Wohneigentümergemeinschaft. Waldorfschule. UND deutsches Vereinsleben. Alles in einem. Mit einem Mord. In Schwaben, vermutlich während der Kehrwoche. Wenn mir jemand einen deutscheren Film nennen kann, er möge die Hand heben. Ich hab Tränen gelacht, spätestens, als sie sie anfingen, Storms Schimmelreiter zu paraphrasieren ("Es muß was Lebiges in den Deich."), ein Buchtitel, der im Kontext des Films ein schöne weitere Bedeutung erlangt ("Es ist eine Chance, unsere Haltung zu Wasser im Fundament zu überdenken."). Aber eigentlich war ich schon vorher hysterisch, so bös war der, und so gut kenn ich all die Typen, die da auftraten (zu meinem Leidwesen, ich war halt mal bei den Grünen aktiv, als ich noch glaubte, sie seien links und/oder für die Umwelt).

Sogar die Auflösung (und die abschließende "Verfolgungsjagd") sind mit einer gemeinen Ironie inszeniert, die ich deutschem Gebührenfernsehen so nicht alle Tage zutraue. Hier wird ein gruseliger Mikrokosmos seziert und klinisch erfaßt. Und ja, die Ahnenreihe beginnt bei ausgehängten Klotüren in WGs der 1970er ("Alles ist politisch, auch Deine Entleerung. Laß uns an Deinen Darmbewegungen teilhaben.")

Die Autoren (Daniel Bickermann und Dietrich Brüggemann) hassen das alles, und sie hassen außerdem Beziehungen, Yoga, Goa, Stuhlkreise, Integrative Körpertherapie ("Sie fühlen sich danach wie neugeboren." - "Schreiend und wehrlos?"), und Familienleben. Was bleibt noch? Mmmh. Das: "Wir weben gerade eine Erinnerungswolke für Dich."

Das ist unser Haus kriegt für einen Tatort 5/5 Sternen. Tatort aus Stuttgart.