Was eine Novelle ist? Ein "mittellanger" Erzähltext. Cool. Das ist genauso nützlich wie die verschiedenen Definitionen zur Kurzgeschichte. In einer Novelle drängt die Handlung stetig vorwärts, zentriert um ein Ereignis, das den Alltag des Protagonisten sprengt. Die Pflicht des Autoren dabei ist es, Handlung, Figuren und vor allem seinen Stil aufs Höchstmaß zu verdichten.
Und sie ist nicht länger als 45.000 Worte.
Wäre so meine Definition. War lange Zeit aber eh egal, da kein Verlag die mit der Feuerzange angefaßt hätte. Romane, die nicht an ihrer eigenen Fettleibigkeit ersticken und dadurch zu Belanglosigkeit verdammt sind (ja, GRRM, das meint nicht zuletzt Dein Werk), Romane die also nicht mindestens 500 Seiten stark oder besser fett sind, obschon sie doch mit der Halbierung unter den Fittichen eines befähigten (!!!!) Lektors so viel besser führen, solche Romane also nimmt ein Verlagsmensch doch überhaupt nicht mehr ernst. Ein Sprachvirtuose wie Kleist hätte heute vielleicht gar keine Chancen mehr.
Bis jetzt. Ein spannendes Projekt startete offiziell am 3. September, ein eVerlag, der Novellen für Reader publizieren möchte: Das Beben (da isser wieder, der Kleist). Dazu sucht er aktiv Manuskripte, die zur Veröffentlichung geeignet sind.
Wer sich also dem Anspruch und der Disziplin einer Novelle gewachsen fühlt, der schaue mal dort vorbei und drücke "Manuskripte her". Viel Glück den Neuverlegern und ihren Autoren. Ach ja, die Verleger sind zumindest teilweise der RSP-Community verbunden.
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