Freitag, 29. Juni 2018

R.I.P. Harlan Ellison


“If you make people think they're thinking, they'll love you; but if you really make them think, they'll hate you.” (Harlan Ellison)

Harlan Ellison ist am Donnerstag im Alter von 84 Jahren verstorben. Ellison war im deutschsprachigen Raum eher nicht bekannt, zählte aber zu den sehr einflußreichen Autoren (nicht nur) der Phantastik im englischen Sprachraum. Nicht zuletzt Stephen King bezeichnete ihn als großen Einfluß, was sich auch in der Struktur von The Dark Tower und in vielen seiner Kurzgeschichten zeigt.

Ellison schrieb vorzugsweise kürzere Prosa aber auch für Fernsehserien wie Star Trek und Outer Limits und für den Reboot von Twilight Zone. Eine seiner Folgen für Outer Limits ("The Soldier") war eine der Vorlagen für Camerons bahnbrechenden Film Terminator (auch wenn das erst gerichtlich geklärt werden mußte).
From the darkest of all pits, the soul of Man, come the darkest questions: Did the soldier finally come to care for those he protected? Or was it just his instinct to kill? Questions from the dark pit. But no answers. For answers lie in the future. Is it a future in which men are machines, born to kill, or is there time for us? Time. All the time in the world… but is that enough?

Und jetzt ist er abgetreten. Ein Bier auf ihn, und wer noch nichts von Ellison gelesen hat: A Boy and his Dog ist ein guter Einstieg. (Für Lesefaule: Es gibt auch eine brauchbare Verfilmung mit einem sehr jungen Don Johnson.)
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Photo: Harlan Ellison at the Harlan Ellison Roast. L.A. Press Club July 12, 1986. Los Angeles, California. Urheber Pip R. Lagenta, San Mateo, licensed under CC BY 2.0

Donnerstag, 28. Juni 2018

Alkohol. Alkohol hilft.

"Die Torte im menschlichen Antlitz ist einer der bedeutendsten Einfälle des internationalen Humors."  (Loriot)

Ich war nicht mal frustriert nach dem Ausscheiden. Irgendwie bin ich sogar erleichtert. Das war grauslich anzusehen. Gebrüllt habe ich eigentlich nur einmal voll Zorn, nämlich vor dem Spiel, als ich die Aufstellung las, und dann, dann nahm die Tragödie ihren sehr erwartbaren Verlauf. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob Löw "sediert" meint, wenn er "souverän" sagt.

Dieses Mal hat er sich nicht nur einem Spiel vercoacht, sondern im ganzen Turnier. Natürlich hat er nach der minimalen Verbesserung gegen Schweden wieder die "bewährten" Luftwegatmer auf dem Platz rumschwanken lassen. Wobei Özil heute sogar leicht verbessert spielte, während Khedira, naja, ein schwarzes Loch in unserem Zentrum. Wir hatten im Kader eigentlich eine fähige Mannschaft, die stand nur nie auf dem Platz. Und heute war das ein Grottenkick, wie es ihn seit 1938 nicht gegeben hat. Und damals hatten die Deutschen wenigstens die Ausrede, daß sie um des lieben Friedens Willen ein paar frisch eingemeindete Ösis in die Mannschaft bauen mußten.

Naja. Glückwunsch Schweden und Mexiko, unser Weiterkommen wäre peinlich gewesen und wahrscheinlich noch peinlicher geworden. Und große Gratulation an Südkorea, die haben 125% aus sich herausgeholt und verdient gewonnen.

Mal sehen was die Russen, Engländer und Schweizer noch so treiben werden. Spannend ist die WM ja.

Sonntag, 24. Juni 2018

Dinge, die ich nicht wissen wollte, jetzt aber doch weiß.

Seit heute morgen 7.12. weiß ich aus meinen Blog-Statistiken, daß es Menschen gibt, die nach "Bibi Blocksberg Slash-Fic" googlen. Vielen, herzlichen Dank, mein Leben ist gerade eine Spur dunkler geworden.

Samstag, 23. Juni 2018

Splitter des Mondkalbs

Splittermond B/X wird mir immer sympathischer. Nicht nur, daß nach der wirklich tollen blauen Einsteigerbox auch noch eine Expertenbox erscheint, die auch bei mir wohl keine Wünsche offen lassen wird (außer, daß sie nicht rot ist), nein sie unterstützen ihr B/X auch mit Modulen, soll ich ja nicht sagen, mit Abenteuern. Habe ich heute von Nerds-gegen-Stephan erfahren (Meine sollten das Link nicht anklicken, ich will das verwenden. Hört am besten auf zu lesen an dieser Stelle).

In der Reihe Mondsplitter, die für die Box gedacht ist, sind bisher fünf Abenteuer erschienen. Sie kommen im Kleinformat mit jeweils ca. 40 Seiten (inkl. Karten und Handouts) daher. Ein schönes, übersichtliches Format, daß die Entwickler, soll ich ja nicht sagen, die Autoren zu Präzision zwingt. Statt dem Schwurbel der Abenteuer für Advanced Splittermond finden wir hier dann knappe Schilderungen, Informationen in Listen etc. pp. Klasse.

Dienstag, 19. Juni 2018

Frankensteins Monster

Beim Public Viewing in Berlin, so heißt es, sei es beim Spiel Deutschland gegen Mexiko sehr ruhig gewesen. Das war dem Anlaß angemessen. "Public Viewing" bedeutet eigentlich "Öffentliche Aufbahrung (einer Leiche)". Und das wars ja dann auch. Mexiko hat den sklerotischen Restbestand der deutschen Nationalmannschaft untergepflügt. Glückwunsch und danke, daß es bei 0:1 blieb.

Das ist ein Leichnam. Und gefühlte 200 Millionen Hobbytrainer in Deutschland wissen, was jetzt zu tun ist, und für weitere 400 Millionen ist 'eh alles scheiße und die deutsche Mannschaft quasi schon auf dem Heimflug. Liegt wahrscheinlich daran, daß wir vor Moskau schon wieder keine Winterausrüstung dabei haben.

Donnerstag, 14. Juni 2018

(Nicht nur) Dungeons bis zum Abwinken

Schwer, diesmal am Humble Bunde vorbei zu surfen. Frog God Games, Trollord, Kobold Press und andere haben ein wuchtiges Paket aus Spielmaterial zusammengestellt: Für gerade mal $15 kriegt man drei Dutzend Module und etwas anderes Zeug für D&D 5E. Außerdem dabei ist ein 30%-Rabbatcoupon für einen der beteiligten Verlage nach Wahl.

Einiges scheint konvertiertes OSR-Material zu sein, also umso besser. Natürlich etwas dungeonlastig, aber bei weitem nicht nur. Sehr vielversprechend ist eine kleine Trilogie (Assault on Blacktooth Ridge, Slag Heap, The Wicked Cauldron), die eine schöne offene Einsteigerkampagne darstellt. Zumindest auf den ersten Blick. Die Kampagne wird später mit weiteren Titeln (auch im Bundle) fortgeführt. Auch praktisch sind Kurzabenteueranthologien, die man jederzeit als längere Encounter verwenden kann, die Quests-of-Doom-Reihe ist prominent vertrete. Hier paßt tatsächlich A Little Knowledge prima in meine Wasterunners-Kampagne.

Wer das Spielgefühl von AD&D bzw. Basic D&D zu schätzen weiß und selber D&D 5E spielt, kann hier mMn wenig falsch machen. Und eine Konvertierung auf eine der klassischen Varianten macht nun auch wenig Mühe.

Mittwoch, 13. Juni 2018

Murks

Manchmal habe ich eine nette Idee für einen Post und erstelle in der Blogsoftware eine sehr, sehr rohe Fassung. Zu blöde, wenn man sich den Kram dann aus Versehen löscht und auf Speichern drückt. Dann bleibt von einem Artikel mit der Überschrift Trump, Macron und Bibi-Blocksberg Slash-Fic nur eben diese schöne Überschrift.

Murks.

Klavierspielen müßte man können.

Müßte man mal machen. Am Piano spielleiten. Jede Aktion, jedes Ereignis, jeden Dialog musikalisch kommentieren, mal Griegs Bergkönig grollen lassen, dann wieder voller Heiterkeit Debussy anhauchen, Holst nicht vergessen und sehr schön auf einem Flügel klingt auch die Nacht auf dem kahlen Berge.

Und wenn einer abkratzt, sich den Charakterbogen geben lassen, "I play you out" sagen und dann Spanish Flea in die Tasten hauen.

Müßte man mal machen. Hätte auch eine schöne Runde 2011 vervollkommnet.

Bei einem Hellfrost One-Shot in einer winterlichen Stadt geschahen auf der Feste während der Feierlichkeiten Morde à la Im Namen der Rose. Die SC waren wichtige Personen im Gefolge eines Jarls, der ebenfalls ermordet wurde (im Bade ersäuft). Der Täter war der, wie sich herausstellte, wahnsinnige Prinz, den man daher nicht einfach beschuldigen konnte, und der von seinem Onkel dazu manipuliert worden war (Thronfolgeintrige blah-blubb). Während eines Festbanketts führte die Gruppe ein Theaterstück auf, das die Geschehnisse nachstellte, den Prinzen in den offenen Zusammenbruch trieb (vorher war er sozial halbwegs funktional) und ihn auch den Onkel anklagen und mit dem Schwerte erschlagen ließ.

Hamlet / Eco-Crossover als Mischung aus Tragödie, Komödie und purem Slapstick. Das war von mir weder so geplant, noch forciert, das haben die ganz alleine gemacht.

Nebenhandlungen:
  1. Ein Wolfsvertrauter (NSC). Sein Besitzer konnte ihn verstehen, und er war der sarkastischste Chorus, den man sich vorstellen kann. (Ich konnte das Spiel meiner Spieler kommentieren aus permanenter In-Game-Perspektive).
  2. Zwei Waffenknechte aus dem Gefolge der SC, die sich ständig betranken und in Schwierigkeiten gerieten, die immer katastrophaler wurden (am Schluß brannte ein ganzer Straßenzug).
  3. Ein Burgwächter, der es während der Festwoche packte, mit Duellen, Selbstmorden und anderen Methoden zum Chef der Wache aufzusteigen. Jedes Mal, wenn die SC mit ihm zu tun hatten, war er befördert worden, weil der Vorgänger verstorben war.
Was gefehlt hat, war so eine Pianobegleitung. Jetzt nicht zwingend, aber bereichert hätte es alle Mal. Müßte man mal machen. Tja, und Klavierspielen müßte man können. Vielleicht bringe ich mir das dieses Jahr noch bei, mal schauen.

Montag, 4. Juni 2018

Der Mörder ist immer der Pope.

Jopp. Ich kriege meine Rubelchen.
Absolut cool. Der Tote-Nicht-Tote-Ja-Was-Denn-Nun "Kremlkritiker"-Fall #Babchenko wird immer interessanter. Der Geheimdienst in Kiew hat nach eigenen Angaben ja das ganze Theater aufgeführt, um die "russischen Hintermänner" eines (von Putin wahrscheinlich persönlich mit den Erlösen aus dem Verkauf seiner Briefmarkenalben finanzierten) Mordkomplotts zu enttarnen.

Und sie enttarnen, das muß man ihnen lassen. Zu blöde, daß sie russlandhassende Ukrainer sind mit tollen Verbindungen zu den Banderas-Faschisten des Rechten Sektors enttarnen. Einer davon ist ein Pope. Oh, oh, oh, hätt ich fast vergessen.

Sie arbeiten für den Geheimdienst. Den ukrainischen Geheimdienst.Und das kommt nicht von den schlimmen Fingern wie Sputnik, Russia Today oder gar dem PÖHSEN KenFM. Das kommt von der New York Times.
Both the priest and the executive claimed to be working for Ukraine’s intelligence services. Ukrainian officials at first denied that but, in the case of the priest, subsequently reversed themselves and admitted he had played a role. They would not say what.
Ich mache jetzt diese italienische Geste, bei der ich meine gespitzten Finger küsse und ausbreite. Das ist königlich köstlich. Zum Abschluß, liebe ukrainische Schlapphüte: Dieses Lied verlinke ich für euch.