....leider. Ein bißchen habe ich die Zeichen an der Wand ja schon beim Viertelfinale gesehen. Gestern durfte ich dann - in einer sehr spannenden Partie - mitansehen, wie sich meine Befürchtungen bewahrheiteten. Ich schau mir seit 1978 große Turniere an, und wir hatten noch nie eine Mannschaft, die so gut spielte und so gut auch aufeinander eingespielt war.
Ich hab aber auch nie eine Nationalelf gesehen, die so wenig kämpfen wollte, die das Prinzip "dreckiger Sieg" noch nicht einmal verstanden hat. Das sind elf nette, hochtalentierte Buben, die gestern auf elf nicht viel minder begabte harte Kerle getroffen sind, die siegen wollten, nicht spielen. Der Ausgang war klar. Sicher noch begünstigt durch etwas Pech (was sich aber später egalisierte, als die Italiener drei 100%ige versemmelten) und Löws ausnahmsweise fragliche Taktik in den ersten 45 Minuten, aber das ist nebensächlich.
Kampfgeist fehlt. Wie das aussieht, kann man an der Nacht von Sevilla studieren. Steinzeitfußball, aber der unbedingte Wille zum Siegen ist förmlich zu schmecken. Spielerisch unterlegen, 1:1 in die Verlängerung, dann kurze Schläge und sie liegen 1:3 zurück, und sie kämpfen sich trotzdem in das erste Elfmeterschießen einer WM und gewinnen das. Wie man sowas dann auch noch mit hübschem Spiel erreicht, haben die Deutschen bei der WM 1990 gezeigt, gegen die Engländer und vor allem gegen die Holländer (na, klar)
Kämpfen und Siegen müssen unsere noch lernen. Das ist letztlich das Ziel im Fußball.
Jetzt treffen im Finale also die italienischen Charakterköpfe auf die seelenlosen Kurzpaß-Roboter aus Spanien. Für wen ich da bin ist klar. Forza Azzura!
2 Kommentare:
Klar. Jetzt sind wieder alles Bundestrainer. Vorher auf der Fanmeile jubeln und beinem Rückschlag alles schlecht machen und Rumpelball empfehlen.
Ach ja, Leseverständnis. Ich empfehle ausdrücklich KEINEN Rumpelfußball, sondern eine eine Übernahme des KAMPFGEISTES, mit dem man es packt, in Finalspiele vorzudringen, OBWOHL man rumpelt. Um wieviel mehr muß es dann dieser talentierten Equipe gelingen? Die müssen lernen, ein Spiel auch mal zu drehen.
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