Mittwoch, 30. Juli 2014

Symbaroum

Der Blognachbar hat mich drauf aufmerksam gemacht: Das schwedische Rollenspiel Symbaroum ist im Entstehen begriffen / steht kurz vor der Auslieferung. In Grafik schwelgend werden natürlich Vergleiche zum opulenten Blender Esteren gezogen, liegen aber weit daneben.

Das hier ist ein anderes Biest. Gestaltung und die Settingeinblicke auf der Homepage lassen das rüschendarque Emo-Goth-Getue, das Esteren so unausstehlich macht, vollkommen "vermissen". Das scheint echte Blut-und-Boden-Fantasy zu sein, mit Geschichten und Charakteren verwurzelt in der virtuellen Welt des Settings. Barbarisch, aber im Geiste Tolkiens, nicht Howards. Am ehesten finde ich es vom ersten Eindruck mit Hellfrost vergleichbar, wenn auch in einem kleineren, fokussierteren Setting und ohne amerikanische Geschmacksrelikte.


Das Spielsystem baut wohl auf Basic Roleplaying auf, allerdings in seiner schwedischen Form Drakar och Demoner, dazu sollen Spurenelemente von D&D 4 (Rituale) und White-Wolf enthalten sein. Wenn ich es richtig verstanden habe, sollen die Spieler alle Würfe erledigen, der SL würfelt nicht (Bummer).

Die Preise haben mich erst etwas verwundert, dann ist mir eingefallen, daß die Schweden keinen Euro haben. Mit ca. 40 - 45 Euro ist das Spielerhandbuch "normal" bepreist. Zu blöd, daß sich das für mich nicht lohnt, da ich gerade im selben Subgenre eine Kampagne leite. Diese Art "nordischer" Settings liegt mir in der Fantasy einfach.

Neben dem Handbuch gibt es übersichtliche Charakterbögen, SL-Schirm und einen Roman (das erste Kapitel kann man kostenlos lesen). Einen tieferen Einblick für Nicht-Schwedisch-Sprecher gibt es hier.


Freitag, 25. Juli 2014

Oh, that's so deep, man...

Wer den Karneval dieses Monats verfolgt, stößt immer mal wieder auf zwei sich scheinbar bedingende Konzeptionen. a) Es gäbe "tiefe" Charaktere und b) dazu bedürfe es einer (möglichst langen) Hintergrundgeschichte.

Ein NSC hat in erster Linie eine Funktion. Wenn das vergessen oder nicht berücksichtigt wird, sind Hopfen und Malz sowieso schon verloren. Der Fortgang der Handlung bedarf eines Charakters mit bestimmten Absichten und Fähigkeiten an genau dieser Stelle, um eine Funktion innerhalb dieser Handlung zu erfüllen. Das ist der einzige Grund für die Existenz eines Charakters.

Charaktere, die dieser Notwendigkeit nicht entsprechen, sind Beiwerk, Spiegel der Hauptpersonen, Schmuck, Zierat, Extras. Sie sind schlimmstenfalls hinderlich, weil sie die Handlung verzögern und die Erzählung verfetten. Ein wichtiger NSC wird gebraucht und muß eine Rolle erfüllen. Dazu benötigt er zunächst weder Persönlichkeit (über seine Werte hinaus, also fähig oder unfähig) noch Vergangenheit.

Er muß nicht sein, er muß tun.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Blockblockblock.

Seit den letzten beiden Sessions hat die Kampagne die Tragweite erreicht, die ich mir vorstelle (auch wenn es noch keiner sieht). Und jetzt blockt mein Scheißgehirn ab, während ich die nächste Sitzung vorbereiten muß. Für Samstag. Großartig.

Ich hab einige Schlüsselelemente grob skizziert, weiter komm ich nicht. Sechs sich kreuzende Plotlinien zu jonglieren ist gerade unmöglich, fünf Charaktere eingebunden halten wird nochmal ein Stück schwieriger.

Und das Hirn spielt dazu Dumb Ways to Die in Dauerschleife. Kotz.

Dienstag, 22. Juli 2014

Leistungsrollenspieler


  1. Verstehe und kenne die Regeln Deines Spiels.
  2. Kenne die Ziele des Spiels.
  3. Entdecke den "Geist" des Spieles und mache ihn zu Deinem Glaubensgrundsatz.
  4. Kenne das Genre und studiere es.
  5. Beherzige, daß Du und Dein Charakter zwei verschiedene Personen sind.
  6. Kenne die Charaktere Deiner Gruppe und ihre Spieler.
  7. Kenne die Kampagne, in der Du spielst.
  8. Verstehe die Rolle des Spielleiters und hilf ihm, sie zu erfüllen.
  9. Spiele die Rolle Deines Charakters korrekt und vollständig.
  10. Trage soviel möglich zum Erfolg der Gruppe bei.
  11. Bringe Deine besten Qualitäten ein.
  12. Spiele so oft wie möglich.
  13. Spiele so oft wie möglich unterschiedliche Charaktere in unterschiedlichen Szenarien.
  14. Spiele häufig außerhalb Deiner Gruppe und ihrer Kampagne.
  15. Spiele in Turnieren.
  16. Informiere Dich über die Rollenspielszene und bringe Dich ein.
  17. Auch wenn Du Meisterschaft erworben hast, wachse und lerne weiter.

Das sind die harten Schritte, mit denen man zum Rollenspielgroßmeister wird. Yupp! Grandmaster. Sagt Gary Gygax in einem gerade entdeckten Schätzchen namens Roleplaying Mastery, ein Taschenbuch, das der Große Kalte 1987 veröffentlichte.

Ich muß sagen, auch wenn ich den "Großmeister" albern finde und lieber Leistungsrollenspieler verwende: Ich bin da ganz bei Gygax. Als Spielleiter bin ich führendes Mitglied der Rollenspiel-FDP: Leistung, Leistung, Leistung! Als Spieler, naja, viel zu oft mehr "Prekariat". Der Sarrazin würde nie für mich leiten, der Clement auch nicht.

Also spielen wir mal kurz eine Trainingsmontage ein und werden zum Großmeister.
Der Großmeisterspieler ist der angemessene [sic] Rollenspielteilnehmer. Er, zusammen mit einer Gruppe Experten oder besserer Spieler, wird bald selbst den besten Spielleiter mit dem schwierigsten Szenario in den sprichwörtlichen Seilen hängen haben. Zugleich, falls es sich nicht um ein Turnierspiel handelt, wird dieses Individuum den SL mit den geeigneten Mitteln darin unterstützen, den anderen Teilnehmern größtmögliches Vergnügen innerhalb der vom Spiel und der Kampagne gesetzten Grenzen zu erlauben. Der Großmeister wird beispielsweise eine Spielsitzung vorausplanen und sie weit über die Vorstellungsgrenzen des SL hinaus ausweiten. Durch vernünftige Auswahl der Ressourcen, die den PC zur Verfügung stehen, und deren effizienteste und schonendste Anwendung, wird die SC-Gruppe weit über die erwarteten Grenzen hinausgehen und Ziele und Belohnungen erreichen, die der SL nicht erwartet hat.
Jaaaaa. Es ist schon erstaunlich, daß der Begründer des vielleicht sprachlastigsten Hobbies aller Zeiten einen solchen Stil pflegte (neben dem bedauerlichen Gygax'schen Hang zu Gedankenabrissen übrigens der Hauptgrund, warum ich AD&D 1 für de facto unlesbar halte). Aber mal davon abgesehen.

Hardcore.

Und wem das noch nicht reicht. Man kann auch Großmeister-SL werden; 1989 veröffentliche Gygax den Folgeband Master of the Game.


Montag, 21. Juli 2014

Media Monday #160


Media Monday #160 via Greifenklaue. Kurz und schmerzlos.

1. Einmal einen Tag auf Recht und Ordnung pfeifen: Mit dem Bösewicht Harry Powell aus Night of the Hunter würde ich gerne einmal die Plätze tauschen, denn wenn ich schon diese Überlegung anstellen muß. Um das zu verstehen, muß man allerdings den Film kennen. Und mich. :P

2. Ein gelungenes Prequel macht für mich aus, dass es am Box-Office gnadenlos aufläuft und schneller sinkt als die RMS Teuton, auf daß das Publikum den desorientierten Produzenten ein für allemal beweist, daß es nach frischen, originellen Stoffen giert. Das fände ich ein "gelungenes Prequel". Ja, ich bin gerade an meinem Happy Place und trommle mit Silberbestecken auf ausgehöhlten Schlumpfschädeln.

3. Wohingegen ich mir von einem Sequel erhoffe, dass... Ich trommle immer noch. Ich kann Dich nicht hören.

4. Ich ärgere mich richtiggehend, dass ich noch immer nicht dazu gekommen bin, mir Advanced Squad Leader zu Gemüte zu führen, denn ich will mir dieses hochgelobte Taktikjuwel unbedingt mal anschauen und es auch ausprobieren. Aber der Regeltext ist so verheerend geschrieben, daß bei jedem Versuch, es zu lesen, meine Gedanken zu wandern beginnen...

5. Die TV-Serie Fargo hat mich richtiggehend überrascht, zumal ich den Film, der als Grundlage dient, nicht besonders gut finde.

6. Das letzte Mal, dass ich mit einer Empfehlung so richtig fies auf die Nase gefallen bin, war How I Met Your Mother. Das präsentierte sich vorhersehbar, antiquiert und richtiggehend dumm, erschreckenderweise auch noch sehr, sehr schlecht gespielt. Eine Art Seinfeld produziert von der Laienspielgruppe der betreut Begabten im Gemeindezentrum Hohenöllen. Mehr als drei Folgen konnte ich mir nicht antun. Schlecht, richtig schlecht. 

7. Zuletzt gelesen habe ich Fennian Fire und das war größtenteils urkomisch, weil die Fehlschläge der irischen Terroristen im 19. Jahrhundert definitiv auf dem Niveau eines guten Roadrunner-Cartoons sind, kongenial von Campbell in Prosa gefaßt. Wer zur Hölle tarnt auf einem Dampfer eine große Ladung Sprengstoff als Kohle und vergißt, genau das seinen Kumpels mitzuteilen? (Um nur mal ein Beispiel zu nennen.) Neben bitterer Farce ist es ein astreiner Verschwörungsthriller und ein Mantel-und-Degen-Abenteuer. Das Beste natürlich: Es ist ein Sachbuch.

Nerf-Kandidaten


Nach einigem Stöbern in den D&D 5E-Regeln ist mir dann doch etwas sehr sauer aufgestoßen: Spellcaster sind - nach den Eindrücken des Starter Sets und der Basic Rules - noch um einiges mächtiger als zuvor. Mehr Sprüche pro Stufe, und die Sprüche hauen verdammt viel mehr Schaden raus.

Dazu ist das Vance-Slot-System aufgeweicht und zu einem verkappten Machtpunktesystem umgebaut worden. Die Macht von Sprüchen hängt jetzt nicht mehr nur an der Stufe des Anwenders, sondern am Slot, in dem es gesprochen wird. Burning Hands - ein Grad-1-Zauber - verursacht 3W6 (!) Schaden. Spricht man ihn als Grad-4-Zauber, dann verursacht er pro höherem Grad 1W6 Schaden mehr, also 6W6 im Beispiel. Puuuh.

Dazu kommen die Cantrips / Zaubertricks, die man unbegrenzt wirken kann. Das waren mal kleine Nettigkeiten, wie eine Kerze entzünden. In 5E sind das so Späße wie Firebolt. In Stufe 1 haut der 1W10 Schaden raus, auf höheren Charakterstufen mehr. So oft man will, wohlgemerkt.

Buk. Ich hoffe, ich bin momentan einfach nur zu blöd und hab den Text nicht verstanden. Muß ich nochmal durchgehen. Da müßte ggf. entschieden generft werden.

Ansonsten ist das tatsächlich das beste D&D seit AD&D 2-Core, also seit 1989. Nach 25 Jahren wieder ein spielbares Dungeons & Dragons, das nicht versucht, was anderes zu sein, als ein Rollenspiel.

Samstag, 19. Juli 2014

Soziales Umfeld

"All die schattigen Geschichten, die man den Großkonzernen und den Regierungen dieser Welt unterstellt, sie sind wahr. Eigentlich sind sie sogar nur die halbe Wahrheit.
Du bist gerade dabei, die andere Hälfte zu entdecken."
Das soziale Umfeld wird in Savage Worlds und vielen anderen Rollenspielen eher nicht thematisiert. Allerdings gehören die Charaktere in American Nitemare nicht unbedingt in die Güteklassen "Raumtramps", "Heldenwandergruppe" oder gar "Mörderische Landstreicher", bei denen das Umfeld zumeist keine Rolle spielt. Es sind Normalos, die versuchen, in einer Welt, die unter der Post-9/11-Dystopie zusammenbricht, den Kopf oben zu halten und rauszufinden, was zur Hölle tatsächlich vorgeht.

Sie sind Bullen, Journalisten, Kriminelle, vielleicht auch knallharte Stahlwerker oder Studenten, die einen Verschwörerblog betreiben. Sie haben ein Leben, sie wohnen irgendwo in New York, sie haben vielleicht gar Familien, sie haben Angst um Job und Existenz. Sie sind gefangen in einem Netz aus Verpflichtungen.

Natürlich sind auch Themengruppen möglich (eine Ermittlungseinheit des NYPD, ein Newsteam, eine Redaktion etc.), aber auch die haben Privatleben, begrenzte Barmittel, hoffentlich Krankenversicherung (was kostet eine Schußverletzung in der ReHa?). Kurzum sie haben Druckpunkte, die gleichzeitig die Welt voller und lebendiger werden lassen, die es plausibel machen, den Hals zu riskieren. Und außerdem weiß man nie, wie man diese Details für Set-Up und Pay-Off verwenden kann.

Daher ist der SaWo-Charakterbau in American Nitemare etwas erweitert.

  1. Such Dir Deine finanzielle Situation aus (von "arm" bis "Oberschicht", das deckt in den Extremwerten dann gleich den Nachteil "arm" bzw. die Vorteile "reich" und "stinkreich" ab)
  2. Such Dir einen dazu passenden Job. Markiere Deinen Arbeitgeber auf Google-Maps. (Hey, vielleicht will ihn ja jemand in die Luft jagen.). Schreib Dir die Kenntnisse auf, die Dein Job bringt. Und vergiß nicht, daß Dein Job auch Deine Allgemeinbildung beeinflußt.
  3. Such Dir eine Bleibe in New York City in einem angemessenen Distrikt (Mittelschicht z.B. Queens (Jackson Heights, Elmhurst, North Corona) oder nördliche Bronx (Edenfall, Wakefield)) und markiere den auf "unserem" Googlemaps. (Ja, Internet ist massiv in das Spielgeschehen einbezogen.).
  4. Frau? Kinder? Eltern? Geschwister? Wie ist das Verhältnis denn so? (ggf. Zufallstabellen)
  5. Dann erfolgt die "normale" Charaktererschaffung.
  6. Jetzt ziehst Du Dir Deine Connections, das sind nützliche Verbindungen, die sich nicht aus Deinem sozialen Umfeld ergeben. Klar kennt ein Anwalt einen oder mehrere Richter. Ein Automechaniker, der ihm stillschweigend die Karre zu einem Panzer umbaut? Eher nicht, zumindest nicht automatisch. 
  7. Schließlich noch die Verknüpfung der Charaktere mit einer alternierten Fassung hiervon

Ja, das verdoppelt ungefähr die Zeit für den Charakterbau, aber es bettet den SC tief in das Setting ein, gibt ihm Ängste und Motivationen, ohne daß Du vier Seiten Prosa als Spieler tippselt (und ohne daß ich als SL nachher Dein Pfund Getipptes lesen muß).

Außerdem hat fast jeder einzelne Zusatzschritt inhärente Boni (Kohle, Kenntnisse, Kontakte) mit mechanischer Wertigkeit.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Win-Win.

Beate Zschäpe, anscheinend die letzte Überlebende der Nazi-Terrorzelle NSU und seit Monaten vor Gericht, hat ihren Anwälten das Vertrauen entzogen. Sie wolle reden und nicht mehr die Taktik des Schweigens tragen.

Die üblichen Verdächtigen freuen sich auf saftige Enthüllungen, befürchten aber eine prophylaktische Verunfallung der Angeklagten. Durch wen? Na, durch "die" halt.

Mmmh. Wenn wir mal alles über die NSU-Hintergründe zusammentragen, was wir bereits wissen, dann sind u.a. folgende Dinge bereits bekannt.

  • Die Ungereimtheiten der Selbstmorde von Böhnhardt und Mundtlos.
  • Das (systematische?) Vernichten von Beweismaterial (Beispiel und Beispiel und Beispiel).
  • Lügen und seltsame Anweisungen der Verfassungsschützer an lokale Polizeikräfte.
  • Verdachtsmomente bzw. "Pannen" bis in politische Spitzenbereiche (vgl auch Aktenvernichten oben). 
  • Und ganz frisch heute gelesen: Die Leiche von Uwe B. war vielleicht gar nicht die Leiche von Uwe B.

Und das sind nur einige kleine Blasen, die da auf dem Sumpf blubbern. Es rumort und wispert, gärt und flüstert. Ja, eine Aussage von Beate Zschäpe könnte tatsächlich diesen blubbernden Sumpf wie einen Geysir hochgehen lassen.

Eine entsprechend motivierte Aussage von Beate Zschäpe könnte aber auch all das als absurde Pannen "enthüllen" / bestätigen. Der NSU, so könnte sie ausführen, war genau das, was der Verfassungsschutz sagt: Eine unabhängige Naziterrorzelle. Wer dann noch Zusammenhänge sieht, kann dann in die Verschwörer-Ecke gestellt werden.

Wäre doch ein schöner Deal, angesichts dessen, daß der Prozeß nicht gut für die Angeklagte läuft, aber auch nicht sonderlich gut für viele staatliche Stellen. Klassisches Win-Win.

Ich denk halt nur mal.

Dienstag, 15. Juli 2014

Taadaaaa! Idiot!

Nach der WM ist vor der WM, aber in den vier Jahren dazwischen kann man ja vielleicht ein bißchen was tun. Also dachte ich mir, ich mir nehm mal eine Woche und stell aus gegebenem Anlaß meine Hollywood-Hacking-Applikation fertig.

Habs lange genug auf die lange Bank geschoben, immerhin habe ich seit zwei Jahren eine Pre-Beta, die schon alles enthält und weitgehend fehlerfrei läuft (siehe Bild). Nachteil: Das läuft auf VB6, ein (fast) fertige Migration auf VisualNet 10 liegt vor. Ist natürlich ein Problem in Zeiten verschiedener Plattformen und nicht mehr allererste Wahl.(Unpopulärer Gedanke: In so Momenten vermisse ich die gute alte Microsoftmonokultur.)

Also dachte ich, ich migriers bzw. rekonstruiere es mit Python / Pygame und schau mal, wie ich es dort löse für Tablets und Smartphones. Oder ich schau mal, ob Conitec mittlerweile Android-Kompatibilität eingeführt  hat und präsentiere es komplett als Virtuellen 3D-Space in C-Script. Wär cool und ein schönes Jubiläumsgoodie.

Wenn ich Coden vorbereite, bin ich sehr geflissentlich; Struktugramme, Variablenlisten mit Erläuterungen, verschiedene Iterationen... Alles sorgfältig in der Doku. Wenn ich code, mach ich das i.d.R. auf Koffein und Nikotin in 20-bis-30-Stunden-Sessions. Das ist wüst, rote-augen-irres-lachen-wüst. Nein, die Codekommentare, die da eingetragen werden, helfen retrospekt eher nicht, es sei denn, ich bin an einem Psychogramm interessiert ("Works. God knows why, but works." - "--> DBASEV.dat > Target_ID;System;IPv; > Durchstellen?" - "Bastard! Bastard! BASTARD!" - "Only uncomment if IT (!!!).").

Wozu auch? Ich habe eine hervorragende Doku. Oder auch nicht. Bei der letzten Rechnermigration muß da irgendwas schiefgelaufen sein. Und jetzt, jetzt steh ich doof da. Die SaWo-Hacking-Conversion, die Grundlage des Ganzen - weg. Der Kryptoalgo, den ich für die Datenbanken entworfen habe - weg. Die Variablen-Erläuterungen - weg. Die Flußdiagramme und Struktugramme - weg.

Rrrrh. Ich kann jetzt aus mehreren tausend Zeilen VB-Code versuchen zu ergründen, was ich da getrieben habe. Ich kanns auch lassen.

Ich glaub, ich laß es.

(Bullshit-Index 0.11)

Note to our friends in the intelligence community AGAIN!  Since you are skimming the internets for certain keywords, I'd like you to know the following: Savage Hack is not an actual hacking tool. It is just a Hollwyood-Hacking-Simulator for use with the Pen&Paper-RPG Savage Worlds. So don't get the vapors! Nothing to see here. Please walk on by.

Montag, 14. Juli 2014

Mogelpackung oder nicht?

Das Starter-Set von D&D Next ist ja seit einigen Tagen draußen. Was braucht man? Geld, denn mit Geld kann man Waren und Dienstleistungen erwerben.

Für 16 Euro erhält man eine sehr große Box, die zur Hälfte von einem dieser Pappinlays gefüllt ist. Ansonsten befinden sich darin: Ein Würfelset. Ein Handbuch mit Kurzregeln, vorgefertigte Charaktere und ein SL-Handbuch mit einem Abenteuer, eher einer Minikampagne, für die Stufen 1 bis 5 in - ich formulier das bewußt neutral - der inhaltlichen und gestalterischen Qualität, die man von den Wauzis erwartet.

Mogelpackung, oder? Ein Abenteuer, keine Charaktererschaffungsregeln. In kürzester Zeit ausgespielt.

Eeeeeh. Ja. Und Nein. Zum einen ist das ein Abenteuer für mehrere Sessions gedacht, zum anderen: Druck Dir die kostenlosen Regeln aus, da ist dann wirklich alles über die erweiterten Regeln und höheren Stufen drin, auch die Erschaffung. Tacker' sie zusammen. Nimm das Papp-Inlay aus der Box und leg stattdessen die Regeln hinein.

Was hast Du dann? Ein vollwertiges D&D Next für 16,-- inkl. eines Würfelsets, eines Abenteuers und leicht verständlicher Einsteigerregeln, die Du dann Zug um Zug ausbauen kannst. So günstig war D&D lange nicht zu haben. Das reicht für sehr, sehr lange Zeit.

Das Starter-Set gibt sich Mühe wie eine der üblichen Mogelpackungen zu erscheinen, ist es aber gar nicht. Seltsam. Und die Box macht was her.

Jo.


Sonntag, 13. Juli 2014

Reflektionen auf der Zielgeraden

"Auch wir haben eine gute WM gespielt." Das ist das Fazit von Chefredakteur Peter Frey, der für den SPON einen Besinnungsaufsatz gekleckst hat. ("Das Dilemma des Kommentators!") Darin verteidigt er den unreflektierten Jubel die "sportjournalistische" Begleitung der WM durch seinen Sender.

Oliver Schmitt hat gestern das kleine Finale "sportjournalistisch begleitet". Deutschland und Holland, diese WM überhaupt, habe den "brasilianischen Fußball" zerstört, so seine mehrfach wiederholte These. Das Land müsse seinen Fußball neu erfinden. Wer auch nur etwas über den Tellerrand hinausblickt weiß natürlich, daß Brasilien untergegangen ist, weil es eben seinen Fußball nicht mehr spielte, aber eben auch nichts Neues entwickelt hat. Ursache.... Wirkung... Aber der Schmitt suchte zumindest nicht die stygischen Tiefen von Phrasen wie "Samba-Fußball" auf.

Welke witzelte, Kahn malmte zumeist mit den Kiefern und sprach vom "Willen", den er bekanntlich ja erfunden hat, um 2002 herum. Dazwischen gelangen ihm immer wieder tiefergehende taktische Analysen. Sobald die Grauen Zellen des Zuschauers aber mal zu arbeiten begonnen hatten, ließ das ZDF Katrin Müller-Hohenstein als DFB-Groupie durchs Spielercamp hüpfen und Nichtigkeiten erfragen und "berichten". Kahn war bei den Schalten zu KHM nur ein Gedanke in die Fazialkanten gemeißelt: Gottseidank steht jetzt dieser kahlwerdende Mann neben mir und nicht mehr diese Frau. Es schien, als rege das ZDF die grauen Zellen des Zuschauers an, um sie gezielter treffen zu können.

Frey beleuchtet all das (und viel Schlimmeres) in sehr positivem Licht. Er weiß, als Journalist muß er auch einen Beleg für das Tolle, das doch nicht Tollheit sein soll, anführen, und führt das Mertesacker-ist-pampig-Interview an. Natürlich. Man könnte ihn fragen, warum er stolz darauf ist, einen ausgepumpten Spieler mit Fragen zu konfrontieren, die dessen Trainer gestellt werden müßten. Aber der Schmusekurs des ZDF gegen den Bundestrainer ist zur Stärkung des fußballerischen Wehrwillens wohl vorgegeben. Irgendwas in der Art. Anders ist die Banalitätenparade der "Interviews" mit Löw nicht erklärbar.

Von Béla Rethy fang ich gar nicht erst an.

In summa. Es ist katastrophal, was das ZDF geboten hat. Aber für Peter Frey hat man (fast) alles richtig gemacht und "eine gute WM gespielt". Unterstützung für diese These holt er sich auch:
Übrigens hat eine repräsentative Umfrage gerade erst gezeigt, wie tief der Graben zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung beim Thema Fußball ist. 91 Prozent der Befragten lobten die "aufschlussreichen" Spielanalysen der Öffentlich-Rechtlichen. Drei Viertel gaben für die Gesamtberichterstattung die Noten gut oder sehr gut.
Ich nehme meine Anwürfe zurück. Eine Umfrage, an der sich das ZDF beteiligt? Dann muß alles in Ordnung sein.

(Bullshit-Index 0,18)

Samstag, 12. Juli 2014

Meine Begegnung mit... Shadowrun 5

Begegnungen der fünften Art sind heuer Mode: DSA 5, D&D 5, Shadowrun 5... Die "Meine Begegnung"-Reihe widmet sich den Neuerscheinungen dieser Monate, also wird z.B. auch noch das Splittermond-GRW eine Behandlung erfahren. Die Reihe* ist quasi ein bißchen livebloggen. Ich lese das Buch bis ich einen brauchbaren Charakter erstellen kann, messe Zeiten und schildere nebenbei meine Eindrücke von Material und Procedere. Wohlgemerkt, das ist keine tiefergehende Rezension, sondern die Sicht eines Spielers, der sich einen SC basteln will.

Erste Eindrücke

Der Shadowrun-5-Trümmer belastet ja schon seit einigen Monaten ein Regal. In Kurzform, was wir haben: Ein fettes, solide gebundenes Hardcover mit Lesebändchen. Drin sind fast 500 vollfarbige Hochglanzseiten, das Lay-Out ist etwas überladen, ein achtseitiger Index in Kleinstfont läßt die Materialdichte erahnen. Ich hatte SR seit der ersten Edition nicht mehr in der Hand, aber den Illus nach hat sich am Settinggefühl eher wenig geändert. Na denn, Charakterbogen geholt und rein ins Vergnügen.

Was nun folgt ist länger. Eilige sollten nach unten zum Fazit durchscrollen.


Freitag, 11. Juli 2014

Neues von Splittermond - kostenloses GRW

Zieht man mal trotz des ganzen Dramas den Kopf aus dem Hintern und guckt in die Welt, erkennt man, da gibt es auch Schönes. Die Mondkälber haben tatsächlich das komplette GRW kostenlos als PDF online gestellt.
Warum gehen wir diesen Schritt? Wie bereits bei der ursprünglichen Ankündigung gesagt, erhoffen wir uns durch das kostenlose PDF eine möglichst weite Verbreitung der Regeln. Wir sind von der Qualität unserer Arbeit überzeugt und wollen nun eine möglichst niedrige Hürde ansetzen, sich davon zu überzeugen. So kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, ob ihn Splittermond interessiert und ob das Spiel etwas für ihn sein könnte. Insofern gilt: Ab sofort habt ihr die Möglichkeit, euch das Grundregelwerk anzuschauen und euch zu überlegen, ob ihr einmal Lorakis, die Welt von Splittermond, unsicher machen wollt. Wir wünschen euch viel Spaß beim Reinlesen und Ausprobieren!
Feine Sache. Hier ist der Link. Wenns euch gefällt, das Kaufen nicht Vergessen (spätestens aber bei Benutzung). 

Krieg den Volkshochschulen!

Jopp. Die Frankfurter Rundschau listet mal ein paar Details, was das Freihandelsabkommen mit den Lauschnasen aus Übersee so alles für uns bringt. Nee, nicht Chlorhühnchen. Diesmal geht es um Verwerfungen im kulturellen Bereich Europas. Unter anderem sollen wohl die Volkshochschulen dran glauben, weil sie eine Konkurrenz zu den kommerziellen Weiterbildungsinstituten darstellen.

Ziemliche Schweineliste das und wert, verlinkt zu werden, auch wenn sich die Frankfurter, glaube ich, dem Leistungsschutzrecht angeschlossen hat.

Donnerstag, 10. Juli 2014

Selig sind die, die da Leid tragen - Der etwas andere Spielbericht


Es gibt zwei Dinge in diesem Jahrtausend, die vollkommen over-hyped werden: Fußball und Apple. Das eine löst einen kollektiven, überbrückenden Rausch aus, oder kann es zumindest, das andere ist Lifestyle-Scheiße, dazu da sich einen Wert zu geben, wobei sich mir diese spezielle Transferleistung wohl nie erschließen wird. Und die Akkus sind auch zu schnell leer.

Beiden ist gemein, daß zuviel über sie berichtet wird. Das teutonische Großmaul ("Nur der Titel zählt"), die Häme ("Deutschlands Triumph: Zack, zack, zack!"), das aus Arroganz, nein Hochmut artikulierte Mitleid ("Deutsche, zeigt mehr Mitgefühl.") und schließlich die furchtbaren Wortspiele ("Jogiganten"), sie befüllen dieser Tage mehr Seiten, als Stephen King publiziert hat.

Worüber also kann man zum Halbfinale gegen Brasilien noch schreiben? Über die Entstehung. Und über altgriechische Philosophie. Über was denn sonst?

No-Bullshit-Garantie

Neues Spielzeug entdeckt. Nett. Viele bis die meisten meiner längeren Texte (400+ Wörter) liegen bei 1.5 oder darunter, die 0.2 erreiche ich nicht. Ich verspreche, den Index in längeren Texten wie bisher unter 0.2 zu halten, also bei maximal 0.19.

Ihr stinkt!

Über das Zugunglück gestern (1:7) werde ich noch einige (hoffentlich) noch nicht formulierte Gedanken zum Besten geben, aber was ich gerade gesehen habe, das stank. Klar, gegen gestern mußte alles eher antiklimaktisch wirken, aber das?

90 Minuten lang standen sich zwei (gute) Defensivbollwerke gegenüber, die sich schlicht weigerten, dem Spiel einen Stempel aufzudrücken. Keinerlei taktische Varianz, kein Mut, kein Geist, kein Spielwitz. Nee, macht ihr mal, wir sind froh hier hintendrin. Mann, was soll ich denn jetzt mit dem Ball? In der Verlängerung dann ein unbeholfener Schlagabtausch der aussah wie Boxer, die sich mit geschlossenen Augen ohrfeigen.

Positives? Mmmh.

  • Der ekligste Trainer ist ausgeschieden. 
  • Holland ist ausgeschieden.
  • Die sympathischsten Spieler des Spiels - Zabaleta und Mascherano - sind weiter. Kampfgeist sieht so aus. 
  • Der Gegner der Deutschen hat einen Tag weniger zur Regeneration und eine Verlängerung mit Elfmeterschießen in den Knochen.
  • Heimspiel im Finale.

Noch ein Wort zur Moderation: Grauslich und verwirrt, aber kein Vergleich zu den intellektuellen Abgründen in die sich gestern Bela Rethy lustvoll geschmissen hat. Immer und immer wieder.

(Bullshit-Index: 0.1)

Dienstag, 8. Juli 2014

Fast! Furious! Foul!

Heute abend bis in die Nacht also brasilianische Savages gegen kühle deutsche Battlemat-Taktiker. Eine Neuauflage des grandiosen Endspiels von 2002 irgendwo in einem noch nicht komplett verseuchten Japan (Yokohama?).

Der Trainer der Gelben ist derselbe wie damals - Scolari.

Die Taktik ist dieselbe wie damals. Treten. Hinwerfen. Jammern. Protestieren. Dieser Teil wurde von Scolari gezielt verstärkt. Ansonsten: Wenn ihr den Ball habt schwärmt aus wie Bienen unter einem Mobilfunkmast, die Quarterbacks der IV schlagen die langen Bälle, und in Strafraumnähe sucht ihr einen Ausnahmespieler. 2002 waren das Rivaldo, Ronaldinho und Ronaldo. 2014 ist es nur noch Neymar.

Hupps.

Moulded by Randomizer


Unter dem Titel "Driven by Character" gibt es auf Stories and Characters einen schönen Post zum Thema Charaktere und charakterzentriertes Spiel. Darin vertieft sie den Gedanken, wie man denn Interaktion zwischen NSC und SC ausgestalten könne und betont ihre Bevorzugung von Character-over-Plot.

Was mich an dem ganzen Post ein bißchen stört, ist der durchschimmernde Gedanke, Werte stünden dem im Wege. Ich kann mich damit anfreunden, daß Werte (nicht immer) nötig sind, daß eine Betonung der Mechanik charakterzentriertes Spiel verhindern kann (nicht muß), ja. Aber ein bißchen steckt mir die fast generelle Ablehnung von Werten quer:
"Abgesehen davon waren diese Werte teilweise auch unglaublich einschränkend, ich denke da an die Mindestattribute bei ADND, die, wenn sie nicht erwürfelt wurden, dazu führten, dass es dann einen Krieger gab, der sich für einen Waldläufer hielt (true story..) oder einen Professor bei Cthulhu, der sich von seinen Werten her laut Grundregelwerk wahrscheinlich nicht einmal die Schuhe zubinden konnte. Warum schränkt man sich selbst so dermaßen ein und zwängt den Charakter in ein Korsett?"
Da ist ein Henne / Ei-Problem. Kommt man an den Tisch mit einer fertigen, bereits recht detaillierten Vorstellung eines Charakters, so wie es im Artikel beschrieben wird, dann hat man mit Zufallserschaffung (und auch mit den meisten Punktkaufmonstern btw) ein Problem.

It's all in the dice

Aber muß ich denn so an den Tisch kommen? Ich selbst komme oft nicht mit einer festen Vorstellung an, sondern mit meinen Würfeln. Und ich freue mich wie Bolle darauf, zu erfahren was heute in ihnen zu finden sein wird, wenn ich meinen Charakter auswürfle. Die Würfel verraten mir, wer mein "Held" sein wird, den ich führen darf. Sie stellen ihn mir vor. Da beginnt für mich schon das Abenteuer.

Zufallserschaffung und Werte sind nicht zwangsweise ein "einzwängendes Korsett", sondern für mich in stark zufallsbasierten Systemen wie cD&D vielmehr der Ton, aus dem ich meinen Charakter brenne. Wer bei einem solchen System einen Professor, "der sich von seinen Werten her laut Grundregelwerk wahrscheinlich nicht einmal die Schuhe zubinden konnte" erschafft, hat mMn das System eben nicht verstanden (oder macht das aus welchen Gründen auch immer mit Absicht).

Diese Herangehensweise verhindert übrigens auch, daß man sich immer auf denselben Typus festlegt. Jeder kennt die entsprechenden Kandidaten: "Gnomenillusionist. Ich bin immer Gnomenillusionist."

(Bullshit-Index: 0.19)

Helau und Alaaf. Karneval. Teil III und Schluß!


Uff. Jetzt schon zwei Tage ohne Fußball, wie öde. Dazu die steigende Vorfreude auf das Halbfinale gegen die Treter aus Brasilien... Ich fühl mich etwas leer. Als denne, auf zum dritten und letzten Teil des diesmonatigen Karnevals Lebendige NSCs - wie man Figuren Tiefe verleiht. (Teil I und Teil II)

11. Railroading unerwünscht? Wieviel Einfluss dürfen NSCs auf die Handlung haben?

RR ist bei mir unerwünscht. Geschieht ein Ereignis aber durch regelkonformen und plausiblen (!) Einsatz der Fertigkeiten und Möglichkeiten eines NSC, dann handelt es sich nicht um RR. NSC dürfen soviel Einfluß haben, wie es innerhalb dieser Parameter nachvollziehbar bleibt. Mary-Sue-Charaktere sind hier natürlich außen vor, die sprengen die Definition. Andererseits liegt dann beim SL immer noch kein RR-Problem vor, sondern ein ganz anderes.

Montag, 7. Juli 2014

Helau und Alaaf. Karneval. Teil II.


Auf, auf zum zweiten Teil des diesmonatigen Karnevals Lebendige NSCs - wie man Figuren Tiefe verleiht. Mein erster Teil zum Karneval findet sich hier.

6. Haupt- und Nebenrollen unter den NSCs: Wie verdeutliche ich die Unterschiede (oder ist dies überhaupt notwendig)?

Nee, ist nicht notwendig. Das Spiel im Fluß es ist. Der Statist vom Charakter sich trennt. Organisch das geschieht. Man muß und sollte auch nicht alles intellektualisieren.

Sonntag, 6. Juli 2014

Six Seasons! Yeah! And a movie?

Hmmh. Ich hab schon länger aufgegeben, den Medienmarkt in den USA zu verstehen (oder die intellektuelle iBox-Ödnis hierzuland). MTV will ernst genommen werden und produziert (wahrscheinlich) eine teure, vielleicht seriöse Fantasyserie, Yahoo wird zum TV-Produzenten...

Richtig. Yahoo begibt sich in den TV-Markt, vielmehr in den Streaming-Markt mit Community. Dan Harmon kann also seine "six seasons" vollenden. Mit gleichem Budget wie es aussieht. Also wird es doch ein Happy End für Community geben, nachdem die Show vor sechs Wochen von NBC gecancelt worden war. Besonders wichtig: Auch Producer McKenna bleibt an Bord.

I go Greendale.

Coolcoolcool. In other news: Anfang 2015 beginnen die Dreharbeiten zur vierten Staffel von Sherlock. Sie wird aus drei Episoden und einem "Special" bestehen. Das sieht man mal, wozu ein öffentlich-rechtlicher Sender fähig ist, solange er nicht in Deutschland angesiedelt ist.

Freitag, 4. Juli 2014

Auf dann, Schwarz-Rot-Gold!

Fahne weht, Frau im Anmarsch, Bier kalt, Katzen schußfest. Muß mich heut am Riemen reißen, sonst sagt die beste Ehefrau von allen wieder, ich würde rumhitlern. Außerdem soll ich sie nicht so nennen. Ich ordne das hier vorsorglich unter dem Rubrum "Rant" ein.

Aaaaalso gegen Frankreich. Das Drama von 1982 (auch bekannt als "Der Dentist von Sevilla") zählt zu meinen prägenden Jugenderlebnissen, mit heißen Ohren am Radio verfolgt unter der Bettdecke. Am nächsten Tag eine Mathearbeit verhauen, weil total übermüdet. Ach ja...

Der Suarez

Heute mal wieder nach langer Zeit ein Cocktail. Diesmal einer passend zur WM 2014, eher in die süße Ecke gehend, daher als Nachtisch mehr denn als als Aperitif vorgesehen. Wir brauchen für drei Drinks:

  • 10 cl Wodka oder Weißer Rum (al gusto)
  • 4 cl Limettensaft
  • 2 cl Zuckersirup
  • ca. 350 - 400g süße Schwarzkirschen*
Und so wirds gemacht.

  • Am Vorabend die Schwarzkirschen entsteinen und einfrieren. 
  • 30 - 45 Minuten vor Zubereitung aus dem Gefrierfach in die Küche stellen. Sie sind soweit, wenn sie auf starken Fingerdruck etwas nachgeben.
  • Alle Zutaten in den Food-Blender und mixen, bis sich roter Schaum bildet. 
  • In gefrosteten Champagnerkelchen servieren.

Und warum ist das ein "Suarez"? Wegen der schönen, an Blut gemahnenden Farbe, wegen dem roten Tollwutschaum auf dem Drink, der uns an den sympathischen südamerikanischen Ballbeißer erinnert, und weil kleine Kirschfetzen (je nach Mixgrad) eine Textur nicht unähnlich Fleisch aufweisen.

Ein Suarez eben.

(Photo wird folgen.)

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*Bitte keine Prunus virginiana-Diskussion. Gemeint ist sowas oder sowas. Heißt bei uns halt Schwarzkirsche.

Brav, ihr Wauzis, gut gemacht!

Wow. Wie versprochen, hat Wizards of The Coast / Hasbro, eine Basisversion von D&D Next online gestellt, die mich wirklich, wirklich positiv überrascht hat (nicht nur das Logo). Hier kann man eine printerfreundliche Version herunterladen.

Erwartet hatte ich ein Konglomerat von Regeln im SRD-Stil, trocken, daß es staubt, und verzweifelnd im Versuch, all den Unsinn einzufangen, der immer wieder ohne Bindung ans restliche Geschehen durch die verschiedenen Betaversionen wankte. Stattdessen besinnt man sich wieder auf das Kernelement des Spiels:
THE DUNGEONS & DRAGONS ROLEPLAYING GAME IS ABOUT storytelling in worlds of swords and sorcery. It shares elements with childhood games of make-believe. Like those games, D&D is driven by imagination. It's about picturing the towering castle beneath the stormy night sky and imagining how a fantasy adventurer might react to the challenges that scene presents.
Herausgekommen ist ein Dokument, das unbeschränkten Charakterbau der Standardklassen und -rassen bis zum Stufenmaximum erlaubt, den Regelkorpus vermittelt und von allen Aspekten (außer den unsäglichen Feats, die ich eh nicht will) bis hin zu Zaubersprüchen eine zwar eingeschränkte, aber nützliche Auswahl enthält. Damit kann man D&D Next spielen, damit kann man es verstehen.

Sie versuchen sogar, eine kleine Einführung für RSP-Neulinge zu geben. Kudos!

Das ist gar nicht trocken geschrieben, gut lesbar, so gut tatsächlich, daß ich nach zwei Stunden Lektüre folgende Prognose abgebe: Das ist eine mächtige Kampfansage an Paizo, denn D&D Next Core wird wohl das D&Digste D&D seit AD&D 2nd Core. (Ich schreibe für Leute, die mit derlei Aussagen tatsächlich etwas anfangen können.) Und Pathfinder ist halt D&D 3.5 in Lemon Lime.

I stand corrected. Bis sie mit den Splatbooks anfangen.

Donnerstag, 3. Juli 2014

Wir machen dasselbe nochmal und hoffen, daß sich was ändert...

"Ich habe meine Entscheidungen getroffen, auch was die Rolle von Philipp Lahm betrifft. Und dazu stehe ich bis zum Schluss", sagte Löw der Wochenzeitung "Die Zeit". 
Das hat er so nicht ganz sauber formuliert: Statt "bis zum Schluß" heißt das "bis zum bitteren Ende".

Des Schnitzels Lösung

"r" war des Rätsels Lösung. Sollte einfach gewesen sein.

Mittwoch, 2. Juli 2014

Helau und Alaaf. Karneval. Teil I.

Der diesmonatige RSP-Karneval, organisiert von Engors Dereblick, trägt den Titel Lebendige NSCs - wie man Figuren Tiefe verleiht und gibt gefühlte 4000 Anregungen, wie man das Thema anpacken kann.

Da ich lange nicht ernsthaft teilgenommen habe, setze ich mir mal ein ehrgeiziges Ziel. Ich sehe die Liste als Fragebogen und versuche, auf alle Fragen eine Antwort zu geben.

Auf alle.

Mal schaun, ob ichs packe. Fangen wir mit den ersten fünfen an.

Dienstag, 1. Juli 2014

Lernverhalten bei Kleintieren

Episch. Die Algerier ham die Unseren mit einer Variante der veralteten Manndeckung in die Verlängerung gezwungen, das deutsche Gegenpressing ignoriert und die Deutschen phasenweise an die Wand gespielt. Aber sie sind an Neuer verzweifelt, der tatsächlich Torwart und Libero (hängt hinter der Abwehr, fängt schnelle Gegenstöße vor dem Strafraum ab und eröffnet das Spiel mit seinen (langen) Pässen nach Sicherung) in einem gab. Sowas nennt man glaube ich "Torwartkette", hab das so aber noch nicht gesehen. 

Da steckte wohl ein Plan dahinter, Löw wird ja wohl wissen, daß Mertesacker langsam ist und überlaufen wird, wenn die Viererkette so aufrückt wie gestern. Neuer spielte ein außergewöhnliches Spiel und verströmte dabei Eiseskälte. Und offengestanden war es wohl Löws einziger Plan, der gestern Abend aufging.

Das war Drama, nicht hochklassig, aber stets aufregend und oft mitreißend. Gibt keine schöneren Siege als die, bei denen man sich mit letzter Kraft ins Ziel schleppt. Die Nordafrikaner hätten den Triumph allerdings auch verdient gehabt.

Also gegen Frankreich. Die strahlten gegen Nigeria auch nicht unbedingt Dominanz aus. Deutschland hat eine gute Chance in diesem Klassiker. Allerdings wären da noch ein paar klitzekleine Anmerkungen...