Mittwoch, 26. August 2020

Weit jenseits von 180

So. Morgen habe ich beim Kardiologen meinen großen Auftritt. Ich bin sicher, das nennt man anders. Spitzenwert war 230:115. Das ist ist eine Ansage, in der Tat. Die wollt ich nie treffen. Den Tag mit so Dingen verbracht wie Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Senkt den Blutdruck nur begrenzt. Eher das Gegenteil. Kürbisse gießen hingegen war fast zen-buddhistisch.

Wissenschaftliche Fortschritte erzielt. Festgestellt, daß eine konstante Versorgung mit Johanniskrauttee und Gin-Cocktails bei gleichzeitiger Koffeinkarenz und Nikotinreduktion um 90% den Blutdruck verläßlich unter 150:90 hält. Selbst wenn man mit der Stadt über ungerechtfertigte Gebührennachforderungen verhandelt. Selbst wenn Dein Gesprächspartner jeden Satz mit "Hören Sie" beginnt. Selbst wenn... ach vergiß es. Ich war höflich bis zum Schluß und mein Blutdruck verharrte bei 155:93. Gin for the win!

Downside: Gewisse konstante Schwebezustände und massive Lichtempfindlichkeit in Cornea und Epidermis. Ich denke mir auch, daß sich in drei bis vier Monaten meine Leber melden wird. Andererseits verhindert der Gin den Durchbruch des Monsters Koffeinentzug. Bis man meine Malaise verläßlich diagnostiziert und eingestellt hat, erbringe ich zur Verhinderung eines Herzinfarktes dieses Opfer.
 
Oh. Ja. Maßvolles Radfahren ist übrigens auch nicht schlecht, sollte aber mit dem Gin- und Johanniskrautbudget des laufenden Tages ausverhandelt werden.

Montag, 24. August 2020

Was ich nicht verstehe.

Warum verlinken so viele Blogger bei ihren Produktvorstellungen nicht einfach mal auf eine Bezugsseite? Am besten auf einen kleinen Internethändler ihres Vertrauens, damit die Leute nicht gleich wieder bei Amazon landen. Gerade wieder passiert bei Engors Dereblick: Mild interessiert an "Werkzeug des Bösen" für meines Weibes Berufspendelei erlosch meine Neugier mit einem Schlag. Erst den Verlag googlen und dann durch deren Produktkatalog suchen? Och nö, muß jetzt nicht sein, meine Kaffeepause ist begrenzt. Wir schreiben 2020, da darf das Internet schon Hyperlinks enthalten.

Aber, das ist das andere, da wir gerade beim großen "A" sind, macht es bitte wie die Teilzeithelden, wenn ihr Amazon verlinkt: Verlinkt auch Alternativen, wie den Sphärenmeister ODER DIE SHOPSEITEN DER VERLAGE, ihr Honks. Wenn Ihr das nicht dürft, weil euch dann ein paar Pfennige durch die Griffel rutschen, dann leckt mich am unteren Torsoende und überlegt mal, mit wem ihr da Verträge abschließt. Seiten, die nur Amazon verlinken, fliegen bei mir schon seit Jahren aus den Bookmarks.

Donnerstag, 20. August 2020

Butter auf die Mütze

Gacker.

Das FBI hat vor 20 Stunden die Protokolle der Weisen von Zion online gestellt und das Link über Twitter verbreitet. Soweit ich das sehen kann, ist das der komplette Text mit einigen interessanten weiteren Dokumenten.

Ich bin der Meinung, die trollen die QAnons und Wesensverwandte. Ausgerechnet in diesen Zeiten veröffentlich ausgerechnet das FBI ausgerechnet diesen Text. Oh mein Gott. Das muß was bedeuten. Aber was?!

Perfide. Da rotierts unter dem Alumützchen.

Wobei... das mit den Aluhüten ist ja auch so ein perfides Spiel von DENEN. Aluhüte schützen nämlich gar nicht vor den Mind-Control-Satelliten. Im Gegenteil, sie verstärken die Frequenzen, die von der Regierung benutzt werden. Ist wissenschaftlich am MIT bewiesen worden.

Gegen Satellitenstrahlen hilft nur ein Pfund Butter auf dem Kopf verschmiert.





Faktencheck

Ich verlinke ihn ja nicht oft, aber heute gibt fefe Einblicke, warum "Faktenchecks" in der Regel auf "meiner Meinung nach" hinauslaufen. Empfohlen, sich das wirklich anzugucken.

Ja, warum eigentlich? Und wenn ja, wie?

„Naja, ich weiß nicht, warum man sich überhaupt die Mühe machen sollte, es umzubauen, anstatt es als Steinbruch zu nutzen.“

Das hinterließ mir Rorschachhamster unter der Besprechung von Dragons of Flame. Und das ist eine mehr als berechtigte Frage. Die Drachenlanze hat ihren Ruf als Eisenbahnfahrt stellenweise nicht ganz zu Unrecht. Ich hab lang über eine Antwort nachgedacht. 


Warum?

Weil die Drachenlanze von den klassischen Fantasy-Kampagnen – Pendragon, Enemy Within, Die sieben Gezeichneten, Drachenlanze, The Night Below, Griffin Mountain – die dichteste, spannendste, abwechslungsreichste ist, mit überraschenden Wendungen und vielen coolen Schauplätzen. Dabei trifft sie noch am ehesten die Balance zwischen Railroad und Beliebigkeit. Selbst moderne Kampagnen halten da nicht mit. Die Drachenlanze schlägt fast jeden Adventure Path, sämtliche 5E-Kampagnen außer Curse of Strahd. Die einzigen, die sie vielleicht schlagen, sind The Darkening of Mirkwood oder Sundered Skies.

Darum.

Ich habe eine besondere Stärke als SL: Komplexe, fordernde und auch emotionale Plots zu bauen, die frei erspielbar sind. Ich erkenne eine großartige Geschichte, wenn ich sie sehe. Das Ding ist eine Wucht durch das Zusammenspiel von Setting, Ereignissen und Schauplätzen. Die Summe ist mehr als seine Teile, und jedes Teil, das ich aus diesem Kontext nehme, wird schwächer.

Der Railroad ist dabei gar nicht so heftig, wenn wir das mit Borbarad, einigen APs (Shattered Star) oder auch Teilen von Enemy Within vergleichen (Shadows over Bögenhafen). Von Sachen wie Die unsichtbaren Herrscher (DSA) fang ich gar nicht erst an.

Man kann die Schienen außerdem relativ leicht rausreißen. Ich bin bei den Besprechungen zwar erst bei DL3, aber ich hab schon vorgelinst: Das Schlimmste haben wir mit Dragons of Flames hinter uns.

Freitag, 14. August 2020

TSR-Klassiker: Dragons of Hope

Eure Lungen schmerzen, als ihr die bitterkalte Luft einatmet. Dichtes Schneetreiben läßt die Kharolis-Berge ringsum zu verschwommenen Schemen werden. Hinter euch liegt die böse Drachenarmee, vor euch sind fast 300 Familien, die ihr aus den Kerkern von Pax Tharkas befreit habt. Plötzlich steigen die Kriegsschreie der verfolgenden Drakonier in den grauen Himmel.
Jawoll. Es geht weiter mit der Sage der Drachenlanze, Band 3, Dragons of Hope. Mit dem Text oben geht das Modul recht direkt zur Sache, in medias res, wie der Faiseur zu parlieren pflegt.

Das Modul ist in mehrlei Hinsicht etwas besonderes. Zum einen trennen sich hier einstweilen die Wege von Spielmaterial und literarischer Verarbeitung. Weiss & Hickman umreißen die Ergebnisse von DL3 (und auch DL4) im Roman Dragons of Autumn Twilight nur kurz. Sie haben dann später die Lücken in den Lost Chronicles aufgearbeitet, aber ich empfehle SL, die sich an die Dragonlance wagen, die Chronicles-Bücher gar nicht erst zu lesen oder sie sich posthypnotisch aus dem Obergeschoss brennen zu lassen. Sorgt für entspannteres Leiten.

Zum anderen ist es für mich das großartigste Modul der Reihe. Nicht das beste, wenn man SL ist, aber das spannendste, ungewöhnlichste und überraschendste.

Mittwoch, 12. August 2020

Medien am Mittwoch

"Wo nehm ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?" (Karl Kraus)

Schau schau. Gibt auch noch die Weltläufte.

Die SPD macht mit Projekt 18 weiter

Als erstes muß natürlich die Benennung von Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten gewürdigt werden. Wir erinnern uns: Als die Partei"linken" Esken und Walter-Borjans zu Parteivorsitzenden gewählt wurden, da klatschte der Jung"sozalist" Kevin Beifall und die Presse fantasierte von einem Linksruck. Jetzt also der revolutionäre Akt, den Scholzomaten zum Kandidaten zu machen. Wer klatscht da mit als erstes Beifall? Die neoliberale Lobbyorganisation Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Das nenn ich mal linken Streetcred.

Da kann ich dann nächstes Jahr wahrscheinlich wieder meinen Standard-SPD-nach-Wahl-Artikel posten.

Kamala Harris

Wo wir bei Kandidaten sind: Joe Biden hat nun seinen "Running Mate", seine Kandidatin für die Vizepräsidentschaft benannt. Kamala Harris, eine schwarze Frau. Und wieder zeigt sich, wie schlecht manche Dinge altern. Letztes Jahr, als die Vorwürfe massiver exueller Übergriffe gegen Biden im Raum standen, sagte sie noch, sie glaube den mutigen Frauen, die mit den Vorwürfen an die Öffentlichkeit getreten seien, und im Wahlkampf bezeichnete sie Biden als Rassisten. Jetzt aber heißt es: "Joe Biden kann das amerikanische Volk einen, weil er sein Leben damit verbracht hat, für uns zu kämpfen."

Wenn man sich auf eines verlassen kann, dann auf Frauensolidarität. Und auf Joe Bidens übergriffige Pfoten, wenn er sich nicht gerade in seinem Wandschrank verlaufen hat. Hier ist eine Best-of-compilation. *Sniff.*

Geheimnisvolles Indien

Ich durfte während dieser Krise lernen, daß man in Deutschland einem relevanten Teil der Bevölkerung nicht nur erklären muß, DASS man sich nach dem Abwischen des Ar***es die Hände waschen sollte, sondern auch WIE. Komplettes Zivilisationsversagen. Ich war schon immer leicht angewidert von Bussen, Automaten und Einkaufswagen, aber mittlerweile habe ich eine Zwangsneurose entwickelt. Auch nach Corona (falls das kommen sollte), werde ich mein Desinfektionsspray und Einmalhandschuhe stets bei mir tragen. Ich fasse keinen Bankautomaten mehr an.

Aber man kann das immer noch toppen: Ein Priester in Gujarat (Indien) starb letzten Monat an Covid-19. Jetzt sind Videos aufgetaucht, in denen er seinen Anhängern "jhotte laddoo" - also eine mit seiner Spucke überzogene Süßspeise - reicht. Bevor wir aber jetzt, ganz ungerechtfertigt, lachen, möchte ich daran erinnern, daß auch das bereits vorher getoppt wurde: Klobrillenchallenge. Und in München lief ein Spinner rum, der Handläufe an Rolltreppen ableckte.


Samstag, 8. August 2020

Weltkatzentag 2020

Dieses Jahr verpaß ich ihn nicht, den Weltkatzentag. Den kann man auch rollenspielerisch begehen, es gibt mittlerweile einen Haufen Katzen-Rollenspiele, sogar auf Deutsch. Katzhulu, Die Schwarze Katze, John Wicks Cats, CATaclysm, Mew-Tants,The Secret of Cats, The Monarchies of Mau. Ganz ordentliche Auswahl.

Zu Hunden finde ich da außer Pugmire rein gar nix. Warum eigentlich?

(Ist zwar ein PC-Spiel, aber ich warte auch gespannt auf Peace Island, ein Open World-Spiel: "The story - a mix of science fiction, alternative history, and mystery - unfolds from the perspective of the nine cats who call the island home, when they wake up to find their human companions gone." Genau mein Genre-Mix und dazu noch aus Katzensicht. Mehr dazu hier.) 

Donnerstag, 6. August 2020

TSR-Klassiker: Dragons of Flame

Jawollja: Heute also Zugfahren, und ganz ohne Maskenpflicht. Wobei; diese Analogie hinkt. Nach dem wirklich erstklassigen Auftaktmodul Dragons of Despair fabrizierte der von mir eigentlich hochgeschätzte Douglas Niles 1984 mit diesem Nachfolge-Modul ein astreines Zugunglück.
Die Drakonier haben Solace besetzt. Die schönen Baumhäuser liegen schwarz und zertrümmert zwischen den Stümpfen der mächtigen Vallenwood-Bäume. Kapak-Drakonier, bewaffnet mit vergifteten Klingen, zwingen den Überlebenden ein brutales Besatzungsregime auf. Und Solace ist nur ein Vorposten. Die gesamten Ebenen werden von den Drachenarmeen kontrolliert. Nur das Elfenreich Qualinesti leistet Widerstand. Die restlichen Bewohner der Ebene leiden, und große Sklavenkarawanen verschleppen Hunderte in die Kerker der Feste Pax Tharkas.
In dieser Railroad-Orgie – und ja, es ist sehr schlimm – verbirgt sich allerdings ein spannendes und durchdachtes Modul, das in vielen Aspekten Niles‘ Können beweist. Daher wird diese Besprechung ein wenig anders als sonst. Wir schauen uns nicht nur das Modul an, sondern ich werde auch versuchen, es von seinen Fesseln zu befreien. Daher, wie üblich, die Warnung: Spoiler ahead! Sogar noch mehr als sonst.

Mittwoch, 5. August 2020

TSR-Klassiker: Der Tempel des Todes des Herrn der Wüstensöhne.

Wird Zeit, wieder produktiv hier zu sein, und weitere TSR-Klassiker vorzustellen (die komplette Liste findet sich hier). Heute gibt es eine Doppelrezension der Module X4 Herr der Wüstensöhne (Master of the Desert Nomads) und X5 Der Tempel des Todes (Temple of Death) von David Cook, erschienen 1981 (deutsch 1983). Beide zusammen ergeben ein großes Sword&Sorcery-Abenteuer, das sich spielt wie eine Pulp-Saga, was bei den alten BEAM-Modulen häufig der Fall war.
Zu den Waffen!! Die Schlachtreihen formieren sich und menschliche und unmenschliche Wüstenstämme warten auf das Zeichen um über die reichen, fruchtbaren Lande des Ostens herzufallen. In allen zivilisierten Ländern erschallte der Schlachtruf und Armeen wurden ausgehoben, um den Invasoren von Westen entgegenzutreten. Adel und Volk stellen sich gemeinsam dem Feind entgegen.

Aber Schicksal oder Glück haben einer kleinen Gruppe eine andere Rolle beschieden: Keine ruhmreichen Banner wehen über ihrem Marsch, keine Ritterscharen werden auf ihr Zeichen vorstürmen. Sie werden den Krieg mit Heimlichkeit und Verschlagenheit führen und große Risiken eingehen müssen. Das Schicksal beider Seiten lastet auf ihnen.

Für eure Gruppe beginnt es des Nachts, weitab des Schlachtfelds. Ihr werdet überraschend mit der gefährlichsten Mission des Krieges betraut. Schafft ihr es, die Sind-Wüste zu durchqueren, die jetzt in der Hand des Feindes ist, und den Großen Pass zu finden? Könnt ihr denjenigen finden, den man nur als den "Meister" kennt? Und was dann?
Dann wollen wir mal.