Qualitätsjournalismus (Symbolfoto) |
Ach es ist ein Leid, Journalist zu sein, mit einem beruflichen Ansehen, das in den Keller rauscht, als seien die Kabel im Fahrstuhl gerissen. Da macht man sich schon Gedanken. Als Journalist. Über die "Zukunft von irgendwas mit Medien" (düster) oder auch den vielbesungenen "Qualitätsjournalismus".
Gerade dieser "Qualitätsjournalismus" beschäftigt den Schweizer Journalisten Zimmermann, der den Journalismus der Bezahlmedien immer als Qualität betrachtet. Mit dieser Torenlanze beginnt der Aufritt, die Hufe stampfen und die Qualitätsjournalismusmühlen ragen auf vor ihm in den Morgen.
Eh? Ja? Es gibt Hochliteratur, Unterhaltungsliteratur und Schundliteratur, es gibt Kunst, Kunsthandwerk und Kitsch, es gibt E-Musik und U-Musik, es gibt Dichtung und Gereimtes. Ungeachtet aller persönlichen Meinung dazu: Die Unterscheidung zwischen qualitativ Hochwertigem und Schund ist seit jeher eines der Merkmale der Kulturrezeption im deutschsprachigen Raum.In verwandten Berufen kennt man diese Unterscheidung zwischen gehobener und minderwertiger Güteklasse nicht. Den Ausdruck Qualitätsliteratur gibt es nicht. Es gibt auch keine Qualitätsmalerei, keinen Qualitätsgesang und keine Qualitätspoesie.
Muß man wissen (Danke, Herr Dr. Stoll).
Ist aber am Qualitätsjournalisten Zimmermann irgendwie vorbeigegangen (man fragt sich, wie er das packen konnte), weswegen er diesen Blödsinn in die Textmaske sekretierte. Das stand dann da, und vielleicht war er gar noch stolz darauf, als er Korrektur las, und nannte diese greuliche Mißbildung einen "Gedanken".
Ach Kinder, seht ihr, deswegen wird das auch 2015 wieder nix mit dem Dingens da, dem Qualitätsjournalismus.
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