Donnerstag, 19. Mai 2016

Blöde wie 'ne Mistschaufel


Meine Herren, würden meine Spieler ihre Charaktere so agieren lassen (solche mit niedrigen Intelligenzwerten mal außen vor), würde ich die Spielleitung verweigern. Das ist Taschenlampenfallenlassertum par excellence und einfach nur noch ein Grund für in den Arsch treten.

Doch der Reihe nach. Derzeit läuft auf arte eine schwedische Hinterlandmystery namens Jordskott - Die Rache des Waldes. Wie üblich bei diesen Skandinaviendingern kompetent in allen Bereichen gefilmt, eine interessante Story, die sich bis jetzt entwickelt und...

...die "Heldin" des Film.



Ich bin jetzt bei Folge zwei, und ich möchte schreien. Abgesehen davon, daß sie eine hinterfotzige Kuh ist, ist sie auch noch absolut unfähig als Polizistin / Verhandlerin. Im ersten Teil verkackt sie eine Geiselnahme heillos. Im Haupthandlungsstrang (verschwundene Tochter finden) belügt sie fast alle anderen Figuren, alternativ motzt sie sie an. Außerdem ignoriert sie passiv-aggressiv (Charaktermerkmal) andere verschwundene Kinder ("Das interessiert mich nicht."). In der Rückblende dürfen wir erleben, wie sie, als ihre Tochter quasi in ihrem Beisein ins Wasser fällt und verschwindet bzw. mutmaßlich ertrinkt, nicht hinterher springt, um nach ihr zu suchen. Mother of the year award.

Jetzt, im zweiten Teil stapft sie wieder blöde wie eine Mistschaufel durch die Handlung, wie eine sehr schlecht gelaunte Mistschaufel. Sie...

  • Gibt wichtige Beweisstücke ohne Sicherungskopie an einen zweifelhaften Privatgelehrten.
  • Wirft eine möglicherweise wichtige Spur in den Müll, obwohl die Verbindung auf der Hand liegt.
  • Lehnt weiterhin die Zusammenarbeit mit der Polizei ab, obwohl sie Polizistin ist und offenkundig am selben Fall werkelt ("ermitteln" geht mir dafür zu weit).
  • Sorgt für das erneute Verschwinden ihrer wieder aufgefundenen Tochter (?), weil sie nicht in der Lage ist, die Sicherheitstür zuzumachen. Mother of the year award zum Zwoten.
  • Dabei versprüht sie konstant den Charme eines Malteser-Hundes auf Meth.

Normalerweise überwindet eine Protagonistin Hindernisse, um ans Ziel zu gelangen. Die hier wirft allen anderen Hindernisse in den Weg. So kann man natürlich leicht zehn Stunden mit einem Kriminalfall füllen, den man sonst in vielleicht zweien oder vieren hätte lösen können.

Die Figur wird als "starker Frauencharakter" angepriesen. Ich wußte nicht, daß "stark" neuerdings ein Synonym für "grenzdebil" ist. Schöne Geschichte, interessante Charaktere, aber ich möchte jedes Mal schreien, wenn die Hauptfigur das Maul aufmacht oder die "Handlung vorantreibt".

Nicht sicher, ob ich das weiterschauen kann. Die Figur hat zuviel Screentime, um das genießen zu können. Außerdem sollten sie und ihre Queste nach der verlorenen Tochter den emotionalen Kern der Geschichte bilden, da die anderen Figuren derzeit mehr funktional sind.

(Die Beleidigungen richten sich alleine gegen die Figur "Eva". Die Schauspielerin Moa Gammel gibt sich alle Mühe mit der schrecklichen Charakterzeichnung und ist unschuldig. Ich stelle mir gerade voll Sehnsucht vor, wie das als Dreiteiler der alten Millenium-Serie aussehen würde mit Lance Henriksen als Protagonisten.)


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