Samstag, 29. Juni 2013

Der schlimmste Morgen.

Jemand Geliebtes ist gestorben, und der Tag hat Dich zerfetzt, irgendwann überkommt Dich die Erschöpfung und Du schläfst ein. Wenn Du aufwachst, ist der Tag noch grau, Herzschläge lang liegst Du in Unkenntnis des Geschehnen, während der Schlaf noch Dein Hirn umklammert, nur Fetzen da sind. Dann trifft Dich der Verlust wie ein Hammerschlag.

Das ist der schlimmste Morgen.

Donnerstag, 27. Juni 2013

O, call back yesterday, bid time return.

30 Dollar. Ehrlich.

Solide Box. Was ist drin? Drei Booklets, einmal 32 und zweimal 96 Seiten. Zwei Posterkarten, eine großformatige Schlachtkarte und 112 Spielkarten für das Gruppenkampfsystem, eine Faltbox, um diese Karten stilecht aufzubewahren, ein solider SL-Schirm aus vier Panelen und 12 Regelreferenzen auf großformatigen Pappen.

Alles vollfarbig. Alles von guter Qualität. 30 Dollar. Leck mich fett. Das Jahr ist 1995, die Box das Birthright-Setting für AD&D 2, ganz nebenbei mit Planescape und Dark Sun das beste Setting, das TSR entwickelt hat.

30 Dollar. 40 DM hat das Teil damals bei Merlins gekostet. Achachach. Nostalgie is' was Feines.

Dienstag, 25. Juni 2013

Ich bin ein Drittel netter als die Nettesten.

Wirklich, genau ein Drittel. Sagt das Internet, eine verläßliche Quelle. Irgendein Blogger hat eine Liste zusammengestellt von 15 schlechten Dingen, die sogar die nettesten Leute tun. Fünf davon (besagtes Drittel) würde ich definitiv nicht tun, und bei drei weiteren bin ich mir recht sicher, daß ich nicht qualifiziere. Mithin bin ich sogar um die Hälfte besser als die nettesten Leute.

Mmmmh. Kann es sein, daß mir gerade etwas langweilig ist?

Sonntag, 23. Juni 2013

Muß ich ja dann doch nicht...

Bekanntermaßen (zumindest für Leser dieses Blogs) resultieren meine Bauchschmerzen mit dem RPC2013SpliMoTS vor allem aus der unglaublich phantasielosen Präsentation des angeblich so tollen Settings. Zum Urteil stehe ich, auch wenn es übel ist, ein Fantasy-Setting als "phantasielos" zu bezeichnen.

Itze ham se also nachjelehcht. "Nacht über Tannhag" ist draußen, aus der Feder von Chris Gosse. Der Name allein verursacht anerkennendes Raunen, oft zurecht, und meine Hoffnungen waren hoch. Indes - sie werden enttäuscht, und ich kann Taysal dafür danken, alles aufgeschrieben zu haben, was mir so richtig, ordentlich und endgültig jede Hoffnung zerbröseln läßt, die in meinem zarten Busen noch geschlagen haben mag.

Hab ich die Arbeit nicht.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Die Auswahl ist getroffen.

So, die Auswahlliste für die TSR-Klassiker-Rezensionen steht. Zwei pro Monat, und bis Ende des Jahres sind wir dann durch. Die nachfolgende Liste wird nicht der Reihe nach abgearbeitet, sondern wie ich grad Bock habe. Derzeit in Arbeit ist The Lost City.

Advanced Dungeons & Dragons

  • Temple of Elemental Evil: Vielleicht der Höhepunkt Gygax'scher Design-Philosophie; wenn schon ein Megadungeon, dann dieses, zumal das drumherum stimmt. Pluspunkte für eine anständige Präsentation von Village of Hommlet, größter Nachteil: Ist eben ein Megadungeon.  Note 3(a)
  • Village of Homlet: Begründung des Topos Base + Adventure Site, frische Gestaltung, dicht geschrieben, allerdings unvollendet und wirklich grauslig präsentiert. Note: 2-
  • Ravenloft:  Höhepunkt der Hickman-Revolution und immer noch nicht gealtert; viel Freiheit trotz starker Story, hoher bis tödlicher Herausforderungsgrad, dichte Schreibe, starkes Setting, großartige Aufmachung. Note: 1-(b)
  • The Sinister City of Saltmarsh: Das hochgelobte erste Modul aus England weist zwar eine für den SL problematische Struktur auf, weiß aber durch streckenweise atmosphärische Dichte und überlegtes Schauplatz-Design überwiegend zu gefallen. Note: 2-3 
  • Against the Cult of the Reptile Gods: Immer noch das Einsteigermodul für AD&D 1st. Grundsolide Gestaltung, vertraute Topoi, klassische Führung bei maximaler Entscheidungsfreiheit der Spieler. Schwächelt etwas im Balancing  vor allem beim Schlußkampf. Nichts gegen möglicherweise tödlich, aber unausweichlich tödlich ist eine andere Sache. Note: 2+
  • Phararo
  • Assassin's Knot 
Dragonlance
  • Dragons of Despair: Der Auftakt der notorischen Dragonlance Chronicles. Ein erstaunlich oldschooliges Abenteuer mit der Ahnung kommender Epik. Gut geschrieben, spannende Handlung, stringentes Design, jedoch ein, zwei forcierende Elemente zuviel. Note 2
  • Dragons of Flame: Douglas Niles liefert das erste der DL-Module, die den schlechten Ruf der Saga begründen. Endlose Vorlesepassagen, Mißachtung von Spielerentscheidungen und Passivität ruinieren ein eigentlich gutes Abenteuer. Note 5(e)
  • Dragons of Hope: Hickmann ist zurück und schreibt eine ungewöhnlichste Begleitqueste. Eine dramatische, gut ausgearbeitete Flucht von hunderten Flüchtlingen durch desolates Land, den Feind hart auf den Fersen. Dazu alte Geheimnisse und ein festes Ziel. Trotzdem etliche Zwangsstellen, daher nur Note 3 (mit viel Potential zu mehr).
  • Dragons of Desolation
  • Dragons of Mystery 

B/X und BEAM-D&D
    • Keep on the Borderlands: Warnendes Beispiel, was passieren kann, wenn man Sandbox und Gygax-Design unreflektiert verwendet; statt Eigeninitiative zielloser Rollenspiel-Nihilismus mit bedenklichen Untertönen und vor allem schubkarrenweise Langeweile. Note: 5 
    • The Lost City: Eine Hochwassermarke von Tom Moldvay, Weird, stylish, mit einer lauernden, sich niemals in den Vordergund drängenden Geschichte, solides Design. Nachteil: Viel Eigenini des SL notwendig, viel Vorbereitung. Note: 2(c)
    • Rahasia: Solide konstruiertes Modul, reizvoller Hintergrund, kompetentes Dungeon, abwechlunsgreiche Gegner und einige Kopfnüsse. Note: 3+ 
    • Night's Dark Terror. Bestes Modul für Mentzer-D&D. Mehrere Mini-Sandboxen geben Freiheit, verbinden sich aber zu einem spannenden Mini-Epos. Hervorragende Einführung ins Thema Wildnisabenteuer und reichhaltig ausgestattet. Note 1-. 
    • Master of the Desert Nomads: David Cooks Sword & Sorcery Kurzkampagne besticht durch abwechslungsreiche Schauplätze, einen tollen Schurken und epische Handlung. Negativ sind ein gewisses Trailblazing zu nennen und ein Texwüstenlayout. Note 2-. 
    • Temple of Death: Siehe Master of the Desert Nomads, das hier ist der zweite Teil. 
    • Red Arrow Black Shield: Gewaltige Kriegs- und Diplomatiekampagne im brennenden Mystara auf 30 (!) Seiten. Note 2(d) .  
    • Earthshaker Die Hard innerhalb eines Battlemechs mit verwobenen politischen Intrigen und verrückten Bastlergnomen. Note 2-3.
    • Castle Amber
    • The Veiled Society 
    • Legacy of Blood
    • Test of the Warlords

    Wer noch einen absoluten Liebling auf der Liste sehen will, der möge sich melden.

    • a: Eine Note besser, wenn man Megadungeons mag.
    • b: Absolute Plotallergiker stufen es auf Note 2 herunter.
    • c: Unter dem Aspekt des direkten Losspielens nur eine 3 - das hier ist für Bastler.
    • d: Für die vielen Anregungen "gut", Note 5 für den Arbeitsaufwand - das zum Laufen zu bringen ist eine Herkulesaufgabe.  
    • e: Man kann die Schienen aber rausreißen und der zweite Teil des Abenteuers in der Feste Pax Tharkas kann richtig rocken. Mit viel Arbeit des SL eine Note 3-.

    Sonntag, 16. Juni 2013

    Jedes Abenteuer beginnt mit einer Karte

    So ist es. Seitdem ich acht war, haben mich die Karten imaginärer Reiche fasziniert. Nach dem Rohentwurf der Welt ist für mich das Wichtigste, eine schöne Karte anzufertigen.

    Obschon ein eher analoger Mensch bin, wollte ich diesmal eine Karte ungefähr auf dem Niveau der Hellfrost-Karte haben.Ich bin ganz zufrieden damit. Das ist ein Ausschnitt aus meiner Anarienkarte, und ich bin zu 90% zufrieden. Da habe ich in professionellen Publikationen schon wahrlich schlechteres gesehen.

    Verwendete Werkzeuge: The Gimp und Paintshop Pro. Dauer: Rohskizze 2 Stunden, Feinausführung 6 Stunden insgesamt, die Karte umfaßt in Gänze etwa viermal so viel Gebiet.

    Jetzt geh ich grillen.

    Samstag, 15. Juni 2013

    TSR-Klassiker: B6/B7 Rahasia


    Gesundheitsbedingt etwas uninspiriert, aber ich will das nicht verzögern: Also Rahasia, ein interessantes Modul. Ich habs zweimal geleitet und einmal gespielt (oder wars umgekehrt, weiß nimmer) und es war jedesmal Spaß. Elfen im Wald, Hexenschwestern aus Macbeth, ein geheimnisvoller Tempel, ein Schurke namens "Rahib" und all das mit einer ordentlichen Prise Tausendundeine Nacht. Eine nicht eben konsistente, aber durchaus atmosphärische Mischung.

    WARNUNG: Natürlich folgen Spoiler.

    Das Abenteuer
    Far under the mountain, the Rahib paces before the temple's great altar. A brown-robed servant rushes in and falls to his knees, trembling at the sight of the Rahib's black panther. "Rahib, adventurers came to the village as the sun rose - the strangers now protect Rahasia." A scowl crosses the Rahib's face. "I must have Rahasia! Attack again tonight." As the servant scurries away, a deep growl rises from the giant cat. 

    Freitag, 14. Juni 2013

    The Test of Time

    Die Wizards machen nach und nach das komplette AD&D/D&D-Archiv zugänglich als preiswerte, gut aufgeräumte PDFs. Man muß keine Phantasiepreise mehr zahlen, um die "Klassiker" zu erhalten.

    Von vielen Produkten, gerade alten Abenteuern, wird ja gerne voll Ehrfurcht geraunt. Jetzt, da sie wieder erhältlich sind, lohnt es sich, sie zu besprechen. Zumal ja einige der zu Klassikern verklärten Module einfach nur ordinäre Stinker sind. Vor allem die Produkte des Mannes, der sich zum Leiten in einen Schrank setzte, werden mit zumeist nicht gerechtfertigter Ehrfurcht behandelt.

    Kindheitserinnerungen, Sentimentalität und die eine oder andere Lobotomie scheinen da den Geschmackssinn zu trüben.

    Na denn, Tagschatten wird in den nächsten Wochen mit der ein oder anderen Klassikerbesprechung aufwarten. Zunächst auf dem Speisezettel stehen The Temple of Elemental Evil, Rahasia, Night's Black Terror und Keep on the Borderland. Morgen sollte eine Besprechung aus diesem illustren Kreis online gehen.

    Meine 1E / 2E / BEAM-D&D-Sammlung ist übrigens recht vollständig, insofern dürfen gerne entsprechende Wünsche in den Kommentaren geäußert werden.

    Mittwoch, 12. Juni 2013

    I'm tired of all these mother****** orcs in this mother**** cave!!!!

    Winter is coming. Wie jeden Sommer. Die Trailer für die Weihnachtsblockbuster kriechen in die Kinos und ins Netz, darunter heiß erwartet weltweit natürlich dieser:


    Wupps. Selbst wenn man das Faktum akzeptiert, daß ein Blockbuster an die ADHS-geprägte 3D-Mehrheit  appellieren muß; so einiges ist bedenklich. Das CGI-Gewitter läßt ahnen, daß Jackson sich auf die schlechten Seiten seiner Fähigkeiten besinnt und diese ausbaut: Zuviel unnützes CGI und Toontown-Slapstick im Heißlaufmodus. Das waren die Sachen, die schon im ersten Teil für mich überhaupt nicht funktioniert haben. Zur Ehrenrettung: Wenn es im Hobbit eine Toontown-Sequenz gibt, dann ist es die Faßflucht aus dem Reich der Waldelben in Eryn Lasgalen.

    Was Jackson natürlich kann: Scenery Porn. Thranduils Hallen und einige andere Einstellungen sind majestätisch / unheimlich, und ich hoffe, er läßt der Kamera dieses Mal mehr Zeit. 

    Für den Tolkienkanoniker ein Tiefschlag: Legolas is back. Jawohl, Orlando Bloom lötet die falschen Wimpern an und kehrt als orktötender Cupcake zurück. Klar, er ist Thranduils Sohn, also ist es durchaus angemessen, ihn im Düsterwald auftreten zu lassen, auch wenn Bilbo in nicht erwähnt hat, aber die Rolle sieht nach mehr als einem Cameo aus. Das ist gut (ich finde Cameos bescheuert) und schlecht (WTF?). Ich nehme an hoffe, seine größere Rolle liegt daran, daß wir die Gefechte der Orks und Spinnen gegen die Waldelben sehen werden.

    War natürlich verwirrend, Legolas zu sehen, während Bard in seiner kurzen Einstellung aussah wie Young Will Turner aus PotC...

    Anyway, es hat begonnen. Wir werden jetzt wieder angefüttert, Blogger schreiben lange, spekulierende Beiträge über 2-Minuten-Teaser, die PR-Maschine rollt, Schriftsteller beschweren sich darüber, daß im Film weder BBQ, noch Maori, noch Rasenmäher, noch Rugby eine Rolle spielen (gloobste nich'?) und die Trailer (es werden sicher wieder drei) werden von Mal zu Mal dröhnender und für den Kanoniker furchteinflößender.

    Ob ich reingehen werde? Klar.

    Addendum: Und vergessen, Ehre wem Ehre gebührt: Über den Trailer bin ich bei meiner Morgenlektüre von Ingo gestoßen. Wie immer teile ich seine Meinung nicht ;).

    Dienstag, 11. Juni 2013

    Neues von Prometheus

    Holla. Für Promethus' SF-Rollenspiel NOVA (hier ein Testflug) gibt es jetzt den ersten Abenteuerband. Vier marktliberale Abenteuer sind Cash & Cargo versammelt, also "greif Dir Deine Rendite". Und wer von NOVA noch nix gehört hat:
    NOVA ist ein echtes „Space Epos“ - mit allem, was dazugehört: Außeridischen, Planeten, Raumschiffe, neuen Technologien usw. Am Ende des 27. Jahrhunderts ist die Menschheit in verschiedene Sternenstaaten, Kulturen und Ideologien zersplittert. Man ringt mit nichtmenschlichen Spezies um Macht und Einfluss - und vergisst die Bedrohung durch das Beta-Pictor-Kontinuum. Und dass ein Kalter Krieg umschlagen könnte, sollte sich das Kontinuum für die Fortsetzung seines Feldzugs entscheiden.
    Mehr auf der Website.

    Dienstag, 4. Juni 2013

    Es ist sehr blau

    Splittermondlogo

    Jo, da ist es vor mir und ist recht blau, der Stein des Anstoßes, der Grund zur Vorfreude. Das Splittermond Einsteigerheft. Über das Cover wurde ja schon genug geätzt, über einige Faux-Pas der Macher im Vorfeld ebenfalls, also lassen wir das mal außen vor. Die Innenillus sind okay, treffen aber meinen Geschmack eher nicht, die Karte ist hübsch aber ziemlich nutzlos. Ansonsten ist es wirklich sehr blau.

    Beginnen wir mit dem Vorwort. Dieses hier ergibt Sinn, denn es wird auf den Betastatus der Regeln hingewiesen. Angenehm: Die Entwickler von Splittermond siezen den Leser. Da ist mein Geschmack zwar Minorität, aber offenkundig hat man sich hier der DSA-Tradition angeschlossen. Es folgt ein kurzer (!!!) Abschnitt Fluff über das Zerbersten des Mondes über der Welt Lorakis. Schöner Mood-Setter und "Lorakis", das hat Klang, das erinnert mich an was. A beginning is a very delicate time. Danach noch der obligate "Was ist RSP" Abschnitt für absolute Anfänger mit dem ebenso obligaten Beispiel. Mmmh. Das überles ich mal.

    Samstag, 1. Juni 2013

    Interessante Zeiten

    ...haben jetzt offenkundig auch die Türkei erfaßt. Bei den deutschen Medien natürlich (muß man leider so sagen) Totalversagen, keine korrekte Kontextualisierung, nix. Keine Ahnung, welche Gruppen da umeinander gehen, wer mit wem, gegen wen und wofür. Um die Bäume geht es ja wohl schon lange nicht mehr.

    Es gibt Gerüchte, das Militär leiste den Protestlern humanitäre Hilfe und sei dafür wohl auch schon von der Polizei angegangen worden. Der Standard hat ein paar Bilder, einen Livestream ohne Kommentar gibt es auf RT.

    Im Moment sieht alles friedlich aus. Was passiert, wenn die Nacht kommt?