Mittwoch, 20. Januar 2016

Kopfüber

Eine Kampagne mal mit einem ordentlichen Rrrrums anfangen, so richtig in medias res.

Die SC erwachen an einem Ort und die Kacke ist am Dampfen. Sie haben zwar keine Ahnung, welche Kacke da warum dampft, aber Hauptsache es kracht. Die SC haben keine Erinnerungen. Sie wissen nicht wer sie sind, wer die anderen sind, und warum sie hier sind. Daraus ergeben sich interessante Zielstellungen.

  • Was ist unser Ziel?
  • Warum ist das unser Ziel?
  • Wer ist mit "uns" gemeint?
  • Wer bin ich selbst?

Im Geschehen selbst sind Hinweise mehr oder minder versteckt. Einige NSC erkennen sie. Sie haben Flashbacks (dazu gleich noch mehr). Sie finden Dokumente und Beweisstücke, die sich vielleicht auf sie beziehen.

Flashbacks sind natürlich wichtig. Der SL (oder bei entsprechender Spielweise jeder Spieler für sich, ich würde das aber sowohl als SL als auch als Spieler bedauern) notiert, wie jeder einzelne SC in die Anfangssituation kam. Das wird unterteilt in zwölf Abschnitte (oder so), und jedes Mal, wenn auf der Zufallstabelle das Ereignis "Flashback" erscheint, dann wird zufällig bestimmt, welcher SC das erleidet und welcher seiner Abschnitte ihn gerade "flashed". Ein Puzzle. Ein lähmendes Puzzle. Vorzugsweise in unpassenden Situationen.

Das kann ein sehr kurzes oder ein längeres Szenario sein, aber über mehr als drei, vier Sessions würde ich das nicht strecken wollen. Bonuspunkte für einen ordentlichen Twist (es ist gar keine Gruppe, es sind zwei konkurrierende Gruppen, einer ist ein Verräter oder hat einen eigenen Geheimauftrag (per Los bestimmen), ihr Ziel ist gar nicht ihr Ziel, sondern eine andere Gruppe soll am Erreichen des Ziels gehindert werden).

Am besten geeignet für Gruppen, die in militärisch geprägten Kampagnen hinter den feindlichen Linien beginnen. Vielleicht wissen sie zu Beginn noch nicht mal wer der Feind ist, oder warum er der Feind ist.

Hhmmm. Zeit haben, sowas zu machen.




4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe das mal gemacht, aber nicht als Kampagnenstart, sondern in der Mitte einer Kampagne. Da fehlten den Leuten plötzlich Wochen der Erinnerung und in ihrer Mitte war ein Unbekannter (ein neuer Charakter, der einen in der Session davor Verstorbenen ersetzte).

In einer laufenden Kampagne ist das glaube ich viel effektvoller als am Anfang.

TheShadow hat gesagt…

Auch reizvoll, aber auf andere Weise. Wenn die Spieler die SC kennen, fällt ihre Entdeckungsreise in den Charakter weg.


Heute Vorschlag aus der Gruppe: Nur generischen Basis-SC bauen. Spezialisierungspunkte zurückhalten und im Spiel dann einsetzen, wenn der SC eine Fähigkeit "wiederentdeckt". Fand ich auch ganz okay.

Cennowan hat gesagt…

Ist mal mitten hinein in einen Kampf zu Beginn der alten DSA-Kampagne von ca. 1992/3 "Der Löwe und der Rabe" umgesetzt worden:
Mitten in einer Schlacht "erwachen" die Helden ohne Erinnerung...
Dein Vorschlag scheint mir aber umfassender zu sein.

TheShadow hat gesagt…

Ich spiele gerade mit diesem Konstrukt und einer Sandbox in Space.

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