Dienstag, 10. September 2013

Spielleiter-ADHS und der Eisige Norden

In absehbarer Zeit bin ich wohl wieder mit leiten dran. Während ich immer mal wieder mit einem Viertelauge auf die Vorbereitungen schiele, schwanke ich zwischen den Welten und Genres.

Schon lange steckt mir die Wiederaufnahme von American Nitemare in der Nase. Das Thema ist einfach cool, aber zwei Faktoren sprechen dagegen. Zum einen ist die Vorbereitungszeit unglaublich hoch (Cthulhu-Handouts sind Kindergarten dagegen), zum anderen durchkreuzt die Realität fortlaufend meine Pläne. Wie soll ich realweltliche Ereignisse zu einem paranoiden Spektakel verknüpfen, wenn die Realität Rekorde sprengt und wirklich jede Verschwörungstheorie sich als richtig erweist? Ich müßte die Balance eindeutig Richtung UFOs/Aliens verschieben, und irgendwie destabilisiert das das Spielgefühl, das mir vorschwebt.

Die eine oder andere ToC-Kampagne steckt mir in der Nase, wobei ich da noch auf Eternal Lies warte. Die ToC-Sachen bedeuten für meinen Stil allerdings viel Anpassung, da sie einen Haufen Atmosphäre mit wenig Handlung verbinden. Auch forcieren sie "Story" mit viel Metaplay-Mechas, wie z.B. die "Directed Scenes" im St. Margarets-Modul. Das sind Dinge, in denen versucht wird, andere Medienerfahrungen zu emulieren, für die RSP mMn nicht geeignet ist.

Ein eigenes Fantasy-Setting (Anarien) ist (halbherzig) in Arbeit, aber da gibt es auch Schwierigkeiten. Nach meinem letzten, leider "auserzähltem" EDO-Setting Elcwing ist hier die Gefahr groß, sich zu wiederholen ("A date with Rosie Palms"). Und vor allem: Bis ich noch einmal die Detailfülle erreicht habe, die ich hatte, ist das unendlich viel Mühe. Außerdem habe ich noch kein Ziel, auf das ich das Setting hin detailliert ausarbeiten könnte. Fantasy macht mir nur Spaß zu leiten, wenn es groß, episch und eine einzige, lange Kampagne ergibt. Sandboxen ist da gar nicht mein Ding, und auch das meiner Mitspieler nicht.

Ach, es ist ein Krampf und Kampf, und ich schwanke zwischen Enthusiasmus und Lustlosigkeit hin und her.

Grmmml.

Jetzt grätschen mir noch die Promethen in den Zwiespalt. Die machen ja ordentlich Dampf hinter das Hellfrost-Projekt und das kann sich auch sehen lassen. Gazeteer und PHB sind auf deutsch erschienen, das Monster Manual soll bald folgen (Es gibt übrigens ein schönes Einsteigerpaket bestehend aus Spielerhandbuch Hardcover und Savage Worlds Regelbuch PDF für zusammen knapp 40,--). Ein epischer Trailer macht Lust auf einen Ausflug nach Rassilon. Blöde nur, daß mir das SaWo-System für Fantasy gar nicht zusagt. Außerdem müßte ich da in ein fremdes Setting ein großes Konzept einflechten.

Also habe ich einen vierten Kandidaten.


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