Freitag, 29. Juni 2012

Die wollten nur spielen...

....leider. Ein bißchen habe ich die Zeichen an der Wand ja schon beim Viertelfinale gesehen. Gestern durfte ich dann - in einer sehr spannenden Partie - mitansehen, wie sich meine Befürchtungen bewahrheiteten. Ich schau mir seit 1978 große Turniere an, und wir hatten noch nie eine Mannschaft, die so gut spielte und so gut auch aufeinander eingespielt war.

Ich hab aber auch nie eine Nationalelf gesehen, die so wenig kämpfen wollte, die das Prinzip "dreckiger Sieg" noch nicht einmal verstanden hat. Das sind elf nette, hochtalentierte Buben, die gestern auf elf nicht viel minder begabte harte Kerle getroffen sind, die siegen wollten, nicht spielen. Der Ausgang war klar. Sicher noch begünstigt durch etwas Pech (was sich aber später egalisierte, als die Italiener drei 100%ige versemmelten) und Löws ausnahmsweise fragliche Taktik in den ersten 45 Minuten, aber das ist nebensächlich.

Kampfgeist fehlt. Wie das aussieht, kann man an der Nacht von Sevilla studieren. Steinzeitfußball, aber der unbedingte Wille zum Siegen ist förmlich zu schmecken. Spielerisch unterlegen, 1:1 in die Verlängerung, dann kurze Schläge und sie liegen 1:3 zurück, und sie kämpfen sich trotzdem in das erste Elfmeterschießen einer WM und gewinnen das. Wie man sowas dann auch noch mit hübschem Spiel erreicht, haben die Deutschen bei der WM 1990 gezeigt, gegen die Engländer und vor allem gegen die Holländer (na, klar)

Kämpfen und Siegen müssen unsere noch lernen. Das ist letztlich das Ziel im Fußball.

Jetzt treffen im Finale also die italienischen Charakterköpfe auf die seelenlosen Kurzpaß-Roboter aus Spanien. Für wen ich da bin ist klar. Forza Azzura!

Donnerstag, 28. Juni 2012

Willige Elfenschlampe sucht Immersionsnazi

Okay. Eines der Themen mit Ewigkeitsgarantie im Rollenspiel: Crossplay, oder Cross-Gender-Play oder meinthalben auch Cross-Sex-Play, also diese Situationen, wenn der Brillenträger mit Bart, Chemiediplom und Methanproduktion auf Kraftwerksniveau das Halblingsmädel mit Lack-und-Leder-Tendenzen gibt und alles angräbt, was bei "Drei" nicht auf dem Baum ist. Was übrigens ab der nächsten Stufe auch nicht mehr nützt, weil dann "Klettern" gelernt wird. (So zumindest eines der Klischees.)

Ein Dauerbrenner, kaum zu glauben, fast wie der Untergang des EURO auf den Titelblättern des Ehemaligen Nachrichtenmagazins. Gefühlt einmal im Monat wird das Thema irgendwo besprochen.

Jetzt wieder beim AA!-Podcast. Der ist cool. Aber auch etwas verstörend. Die Zahl barttragender SL ist ein bißchen zu sehr auf Klischeehöhe, und außerdem höre ich da andauernd Volker Pispers, nur vollkommen ohne Pointen. Gute Episode, oder besser solide, denn neue Erkenntnisse bleiben eigentlich aus. Dafür gibts einiges Persönliche über Immersionsnazis und willige Elfinnen. Ich bin da ja (mittlerweile) auf Tsu's Seite (Welche die ist? Hört halt rein.). Prinzipiell bleibt die Verwunderung, daß Frauen in den Spielen der SL dort keine Schuhe kaufen. Mmmmh.

Da ist der Link.

Natürlich gibt's dazu wieder seitenweise Diskussion. Wer noch ausführlichere Forums-Diskussionen zum Thema möchte, da wäre diese hier oder auch diese hier, die hängen zusammen. Zusammen 700 Beiträge. Damit wäre dann alles gesagt.

Oder auch nicht. Der nächste Monat kommt bestimmt.

Dienstag, 26. Juni 2012

Libera te tutemet ex inferis - eine wahre Geschichte

Irgendwo in den Weiten des noch-sowjetischen Sibiriens. An der experimentellen Bohranlage SG-3 hat man eine Tiefe von 14 km erreicht.  Ein Hohlraum wurde angebohrt, die Meßanlagen spielen verrückt und zeigen Temperaturen über 1000 Grad, obwohl 180 Grad Celsius zu erwarten waren. Der Geologe Dr. Azzacov, Leiter des Projekts, beschließt, neben seismischen auch hitzebeständige akustische Sensoren ins Bohrloch hinabzulassen, um wie üblich die Geräusche der Tektonik zu erfassen.

Sie übertragen ein seltsam schwankendes, hohes Pfeifen. Als der Tontechniker die Geräusche sehr viel langsamer wieder abspielt, fällt die versammelte Mannschaft an Wissenschaftlern in geschocktes Schweigen. Sie hören die Schreie der Verdammten, ein tausendstimmiger Chor kochender Seelen. Libera te tutemet ex inferis. Das russische Weltrekord-Projekt hat die Hölle angebohrt.

So will es die Legende. Oder der Hoax, je nachdem, wie man es nimmt. Rich Buhler erklärt die faszinierende Geschichte hinter der Legende, ein absurder Tanz mit finnischen Missionaren, amerikanischen Fundamentalchristen, die das Licht sehen, und einem Norweger mit seltsamem Sinn für Humor.

Ich wollte das ja in American Nitemare einbauen, getreu dem Kampagnenmotto "these are stories based on true stories based on lies", aber im Endeffekt paßte es dann doch nicht so gut. Insofern stell ich es hier mal rein, auf daß es nicht vergessen werde. Ich denke bei Call of Cthulhu oder Unknown Armies kann man da was anfangen.

Montag, 25. Juni 2012

Der Spuk von Schreckensfels

So, mein erstes deutsches PF-Produkt ist in meinen Händen. Als Teil meines Honorars / Preisgelds vom letzten SaWo-Contest bin ich das Risiko mal eingegangen. Bisher kannte ich die AP-Originale von Paizo, nicht ihre deutschen Übersetzungen.

Erster Eindruck: Das Original im 1:1. Der Umsteiger aufs deutsche PF weiß also genau, was ihn erwartet. Die Übersetzung - in sehr kleiner Type, das ist nicht seniorenfreundlich - erscheint robust und kompetent von Ulrich-Alexander Schmidt und Jan Enseling durchgeführt. Vielleicht hätte man das titelgebende Harrowstone nicht so falsch-assoziierend mit "Schreckenfels" übersetzen sollen, zumal "to harrow" "plagen" bedeutet... Aber ansonsten erscheint mir die Übersetzung gut gelungen und das Korrektorat in Ordnung.


Sonntag, 24. Juni 2012

Narrative statt Nachrichten

Im Falle Syrien erleben wir seit über einem Jahr ein einseitiges Meinungsbild, das die syrische Diktatur als alleinigen Urheber alles Schlechten in Syrien darstellt. Belege sind ausschließlich "Internetvideos", "gut unterrichtete Kreise" und nicht überprüfbare Aussagen der Rebellen.

Nicht, daß ich dem Assad-Regime (und etlichen anderen) und den assoziierten Folterschergen nicht den ganzen Dreck zutrauen würde, aber wissen, wissen tu ich nix. Die Kollegen in den Redaktionsstuben von Tagesschau & Co wissen ebenfalls nix, was sie und die Reporter vor Ort nicht daran hindert, ein parteiisches Bild zu zeichnen.

Im Propgandasprech nennt man solche "Nachrichten" korrekt eine "Narrative", eine Erzählung. Das bedeutet, daß alle lancierten "News" tatsächlich der Erzähl- bzw. Wirkungsintention jener folgen, die die Nachrichten lancieren. Hier wird systematisch die Propaganda für die militärische Intervention gefahren. Wir kennen das aus dem Kosovo-Krieg, der thematisch sehr ähnlich angelegt war, aus dem ersten (Brutkastenlüge) und zweiten Irakkrieg ("Weapons of Mass Destruction") etc. pp. Wie Geheimdienst und Militärs solche Operationen planen, ist der Operation Northwood zu entnehmen.

Seit Beginn der Syrienkrise gab es Augenzeugenberichte, zunehmend in unabhängigen Medien teils (weit) abseits des Mainstreams, die andere Sichtweisen verbreiten. Bei aller hier gebotenen Vorsicht wurden schon früh Fragen nach der Verwicklung der amerikanischen Regierung (der ein Sprengen der Achse Syrien-Iran gelegen käme) und der türkischen Regierung, die ein doppelbödiges (und mit dem NATO-Jet jetzt auch ein sehr gefährliches Spiel) um Macht und Einfluß in der Region spielt, gestellt.

Gerade zu den Schlüsselthemen "Massakker in Homs und Hula" ist die Lage alles andere als "Rebellen vs. Regierung" und "Regierung ist böse". Bereits vor einigen Wochen hat der französische Bischof Philip Tournyol Clos nach seiner Rückkehr aus Syrien ein differenzierteres Bild gezeichnet, die Taktiken der "Rebellen" (die keineswegs eine einheitlich Gruppe sind) und die Bedeutung der Religion (ja, auch mal wieder) thematisiert. Aber er auch war nur ein Rufer in der Wüste.

Spät, zu spät, kommt jetzt auch der journalistische Mainstream seiner Aufgabe nach, differenziert zu berichten. Zumindest ein Teil davon.

Samstag, 23. Juni 2012

Zeichen an der Wand

Ha, jetzt labern alle, das 4:2 gegen Griechenland sei das das beste Spiel der Deutschen bei dieser EM gewesen. Wegen vier Toren und so. Beschissene Eventfans, Jubelperser, Modefans, Nichtsblicker (Nörgler gibts natürlich auch). Es war das bisher schlechteste Spiel der Deutschen bei dieser EM.

Warum?

Unsere haben zwei Tore von den Griechen gefangen. Zwo! Die rechte Abwehrseite war de facto nicht existent, und Boateng provozierte (mal wieder) einen Elfer. So schön (und unglaublich verschwenderisch mit Großchancen) das deutsche Angriffsspiel war; eine abgezocktere Mannschaft als die Griechen hätte unsere heute auseinander genommen wie ein Brathähnchen auf dem Oktoberfest. Links war es etwas besser, weil da die defensive Unfähigkeit (Schürrle! Schürrle! Schürrle!) näher am gegnerischen Strafraum lag, und die Griechen nur unentschlossen nachsetzten, so daß die Durchbrüche abgeriegelt werden konnten. Bis auf den Gegentreffer natürlich.

So wird das nix. Das war defensiv ganz schlimm.

Ansonsten: Offensiv traumhaft, wenn auch inneffizient. Das war das beweglichste Angriffsspiel der Deutschen in diesem Turnier. Klasse. Immer auffälliger wird, daß Löw nicht mehr unbedingt dem großen Vorbild Spanien nacheifert, sondern variantenreicher als bloß Kurzpaß-Kreisel und steil durch die Mitte spielen läßt. Sehr gut. Ein Gruß geht an die tapferen Griechen und Kudos für Salpingidis stolzen Abschied von den Fans nach dem verwandelten Elfmeter.

Wir können uns darauf einigen, daß es das bisher schönste Spiel der deutschen Mannschaft bei dieser EM war. Aber schön ist nicht zwangsweise gut. Wir sind drei Turniere hintereinander in Schönheit gestorben, bitte nicht wieder.

Was wünsch ich mir? Bessere, viel bessere Defensivarbeit im Halbfinale und weniger Schwenks auf Richard-Nixon-Gedächtnis-Buckel in Kotze-Blazern.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Die Qual der Wahl.

Die Promethen machen weiter mit Hellfrost, großes Kino, und stellen sich die Frage: Zuerst Monsterbuch oder Weltenbuch? Na, für mich ist die Antwort klar, und im Tanelorn hab ich auch schon abgestimmt. Weltenbuch zuerst; es ist schwerer, nach einem halben Jahr Spiel ggf. Settingsetzungen retconnen zu müssen als ein paar Monsterwerte. Gerade bei Savage Worlds trifft das zu.

In jedem Falle aber: Bessere Übersetzung. Wobei die schlimmsten Verunstaltungen in der Hellfrost-Nomenklatur natürlich nicht mehr revidierbar sind (*seufz*).

Mittwoch, 20. Juni 2012

Intellektuelle Insolvenz

Christian Paul, Lukas Rilke, Peter Ahrens und Rafael Buschmann. Muß man sich nicht merken die Namen. Sie stehen allerdings dafür, was bei großen, angesehenen (bei wem eigentlich noch?) Online-Medien als "Qualitätsjournalismus" gilt, der besonders geschützt werden müsse. Die vier haben einen "Artikel" geschrieben, in dem sie den bisherigen Verlauf der EM "analysieren".

Wer den Artikel liest, wird dümmer. Ich verlink ihn trotzdem.

Die seit 1988 spielerisch hochwertigste Vorrunde der EM-Geschichte wird hier aus der Sicht von vier Männern bewertet, die keine Ahnung von Fußball haben. Keine. Gar keine. Überhaupt keine. Zilch. De nada. Null. Höhepunkt der Ignoranz, wirklich, war die Beschreibung des Spieles Italien vs. Spanien, indem man eine "altmodische Dreierkette" auszumachen glaubte.

Hust. Eine flexible Dreierkette vielleicht, aber altmodisch?! Prandellis 3(5)-5(3)-2 ist ein taktischer Geniestreich gewesen. Daneben gab in dieser hochklassigen Partie eine weitere taktische Auffälligkeit, nämlich der spanische falsche Neuner. Wobei, da seid ihr in guter Gesellschaft. Keiner der "Experten" im Fernsehen (auch auf ITV, BBC und ESPN nicht) hat auch nur ansatzweise geschnallt, was da auf dem Rasen geschah. Auch die Klasse von Deutschland gegen Portugal ist ja weitgehend unentdeckt geblieben. Mal hier reingucken und hier. Hilft Ignoranz zu erodieren, und ich muß mir die Arbeit nicht machen.

Neben vollkommener Ignoranz in Sachen Fußball ist auch noch ein erschreckender Mangel an simpler Logik und Allgemeinbildung in diesem "Artikel" festzustellen. Kostprobe: "(....) mit Englisch kam man nicht immer so weit, wie man sich das erhofft hatte. Kyrillisch wäre deutlich hilfreicher gewesen." Wie kommt sowas bittschön in ein Onlinemedium? Gibts da keinen Lektor?

Also, ihr vier Nasen. Wenn ihr euch mal wieder zusammensetzt, um über irgendwas zu sprechen, dann schreibt es bitte auf keinen Fall auf. Verschont Fußball. Und falls ihr doch auf das Thema kommt, redet über die Haare von Ronaldo. Das dürfte euch nicht überfordern (hoffentlich). Wobei ich euch zu eurer Titelgebung gratulieren muß: "Stumpf ist Trumpf". Treffender gehts nicht. Oder war das jemand anders? Hat der Lay-Outer euren Unsinn lesen müssen und die Überschrift gewählt?

Leistungsschutzrecht, also wirklich.


Kick in the Ass!

Kickstarter und andere Crowdfunding-Projekte sind ja mittlerweile so en vogue, daß sie mir gehörig auf die Nerven gehen. Jetzt aber haben deutsche Autoren ein Crowdfunding-Projekt auf die Beine gestellt, um dessen Unterstützung ich hier werbe:

Sie wollen, daß die VG Wort die Anteile an Autoren und andere Urheber ausschüttet, die dieser Gruppe rechtmäßig zustehen. Für die notwendige Klage sammeln sie das Geld via Crowdfunding. Das Ganze ist technisch etwas unbeholfen gelöst, weswegen ich für weitere Hintergrundinfos auch auf diesen Telepolis-Artikel verlinke.

Dienstag, 19. Juni 2012

Bedingungsloses Grundeinkommen für Abzocker...

...ist jetzt in Deutschland nichts soooo Neues, ich weiß. Wer hierzuland von Kapitalerträgen lebt, zahlt lächerliche Steuern (wenn überhaupt), und ob (und wie) eine Finanztransaktionssteuer kommt, steht auch in den Sternen. Aber was sich jetzt abzeichnet, das ist denn doch heftiger Tobak. Die "Regierung" in Berlin arbeitet, wenn es auch bei der breiten Bevölkerung unter dem Radar durchgeht, an einem sog. Leistungsschutzrecht für Verlage. Was das ist?
Verleger sollen ein eigenständiges Verwertungsrecht für ihre Presseerzeugnisse erhalten. Wer diese Erzeugnisse auch nur zu kleinsten Teilen übernimmt, kann mit Unterlassungs- und Schadensersatzansprüchen überzogen werden.
Das klingt jetzt zunächst einmal irgendwie unverfänglich. Über das prinzipielle Anliegen kann man ja debattieren. Die praktische Umsetzung jedoch? Oh je. Zum Referentenentwurf zieht Udo Vetter folgendes Fazit:
Heute ist der Referentenentwurf aus dem Justizministerium an die Öffentlichkeit gelangt. Das Papier ist ein Konjunkturprogramm für Rechtsanwälte. Gleichzeitig ist es ein Kniefall vor der Verlegerlobby. Die schlimmsten Befürchtungen haben sich damit bestätigt.
Nun halte ich Frau Leutheuser-Schnarrenberger trotz meiner genetisch bedingten (IQ > Schuhgröße, Empathierudimente vorhanden) Aversion gegen die FDP a) für nicht blöde und b) für eine tatsächlich altmodische "Liberale". Es ist bekannt, daß sie das Leistungsschutzrecht eigentlich nicht will, aber nach Koaltionsvertrag dazu gezwungen ist, einen Entwurf vorzulegen.

Dieser Entwurf ist nun draußen, und selbst Udo Vetter vom lawblog übersieht in seinem oben verlinkten Beitrag die vollständigen Implikationen. Es handelt sich dabei um eine - weltweit einzigartige - Gelddruckmaschine für jedermann, die von Google und anderen Suchmaschinen gespeist wird.Wie es geht, erklärt uns Marius Sixtus auf seinem Blog.

Ist das nicht geil? Die FDP-Justizministerin führt das bedingungslose Grundeinkommen in Deutschland ein, und internationale Megakonzerne dürfen es bezahlen.

Einer muß mich pieksen. . 

Sonntag, 17. Juni 2012

Glückwunsch...

...Griechenland. Ihr seid im Viertelfinale, mit Einsatz, Chuzpe, Einsatz, Herz, noch mehr Einsatz und angesichts der Schiedsrichter"leistung" auch hoch verdient. Der Underdog hat sich durchgesetzt, und das zu Recht gegen pomadig spielende, stellenweise überharte Russen.

Was mich als Fußballpatrioten stört: Die Chancen unserer Mannschaft stehen gut bereits im Viertelfinale auf Euch zu treffen, was meine Loyalitäten spalten dürfte... Naja. Hauptsache die Uckermärckerin im Kanzleramt hat den Verstand und die Sensibilität, zu dem Spiel nicht auf Kosten des Steuerzahlers anzureisen. Oder auf eigene. Auch dieser Priester, der mangelnde Kriegslust im deutschen Volke bemängelt, soll sich da gefälligst fernhalten.

Und, liebe Griechen, morgen brav wählen gehen, ja?

Freitag, 15. Juni 2012

Grid-Tutorial

Es ist wohl wünschenswert, ein paar Ergänzungen zum letzten Werkzeugartikel online zu stellen, beispielsweise, wie man den Grid erstellt. Als Vorabbemerkung: Ich Neolithiker verwende das uralte PSP 5, aber es geht mehr um das Arbeitsprinzip.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Werkzeugkiste III

Klick mich. Ich bin eine Visualisierung.
Jaja, ich weiß, ziemlich tot hier. Das wird während der EM wahrscheinlich auch noch so bleiben, aber heute sind nur langweilige Spiele, also kann ich mal wieder.

Über das geniale DM-Tool bei Neverwinter Nights habe ich ja schon im Rahmen des Karnevals geblogged. Für PnP-Spieler ohne Interesse an NWN wirklich genial ist jedoch: Du brauchst niemals wieder teure floor tiles zu kaufen, wenn Du NWN hast. Ganz gar nie. Mit dem Werkzeugset kannst Du schnell und einfach schicke, sogar ausgeleuchtete Tiles für Dein Tischrollenspiel erstellen. Das Beispiel hier kann man anklicken.

Erstellt ist das kinderleicht: Das Toolset gestartet, aus den Dutzenden an Regionen die passende ausgewählt (das hier ist "Sewer", aber es gibt Dungeons, Festungen, Städte, Dörfer, Keller, Wildnis, Wald...) und mit den Tiles gearbeitet. Das sind quasi Bildstempel mit Teilen der Geographie (z.B. die Treppe rechts oben).

Donnerstag, 7. Juni 2012

"The master of Ravenloft is having guests for roleplaying... and you are invited..."

Neverwinter Nights 1 ist ein PC-Game-Oldtimer mit immer noch bahnbrechenden Tool-Sets, um eigene Inhalte zu generieren. Genaugenommen, sind die das einzige Kaufargument, denn alle offiziellen Kampagnen zum Spiel sind eher... meh.

Das genialste Tool: Ein Dungeon-Master-Client, mit dem es möglich ist, Spiele über Internet oder LAN zu hosten. Genau wie ein traditioneller DM leitet der SL über den Client Spieler durch (auch selbsterstellte) Module des Videospieles. Er kontrolliert dabei Monster, Encounter und NSC, bereitet das Modul vor (ggf. eine komplette Kampagne). Genau wie am Tisch, nur über Internet und in voller Simulation einer (damals) top-notch Spielengine von Bioware, die D&D 3.0 sorgfältig umsetzt.

Der DM steuert das Geschehen dabei unter anderem über seinen (unsichtbaren, allmächtigen) Avatar, den er über die Karte teleportieren kann, um z.B. NSC in Beschlag zu nehmen, die mit den Spielercharakteren dann in Dialog treten. Es empfiehlt sich, da der Client nur Textmessages unterstützt, parallel mit Teamspeak und/oder Skype zu arbeiten.

Sein Verwaltungstool ist der "Chooser", der ihm Zugriff und Manipulation aller Ressourcen (Kreaturen, Gegenstände, Fallen etc.) im Modul erlaubt (möglich sind töten, heilen, übernehmen (z.B. NSC), aktivieren, teleportieren, Unverwundbarkeit togglen etc. pp.). Der "Creator" wiederum kann derartige Ressourcen on the spot erschaffen. Das Schöne dabei ist: Ein NWN-Modul kann auch ganz ohne DM gespielt werden  (immerhin ist es ein Computerspiel). Der DM konzentriert sich alleine darauf, als NSC zu interagieren und die Vorstellungen der Spieler zu übernehmen und zu realisieren, in dem er den Content on the Fly anpaßt bzw. erschafft. Außerdem kann er jeden Encounter als Monster führen, falls er das will.

Der DM-Client gewährt damit genau die Flexibilität, die CRSP sonst eben nicht aufweisen. Ich kann mit Spielen über Skype und virtuellen Spieltischen wenig anfangen und mache es nur, um z.B. neue Systeme mal anzuchecken. Der DM-Client von NWN (oder noch Besseres, kann da jemand Tips geben?) ist die einzige Art und Weise, wie ich virtuelles Rollenspielen genießen kann.

Aber es ist eine Menge Arbeit, wenn man seine Module selber bauen will, wobei die Aurora-Tools jedoch optimal unterstützen und sogar mächtiges C-Script implementiert ist. Aber auch der DM-Client selbst will erst einmal gemeistert sein, ich empfehle das Trainingsmodul dafür. NWN-1 selbst ist noch erhältlich, z.B. die geniale Diamond Edition für US$ 10, die Deluxe Edition mit den zwei Erweiterungen gibts bei Amazon.de für EU 3,99.

Zum Glück gibts es aber auch eine Menge vorgefertigter Module. Ich glaube, ich werde I6 Castle Ravenloft mal leiten...

Dienstag, 5. Juni 2012

Sorry, Redax, das wußte ich nicht

Da plant die Redax irgendwo, angeregt durch ihren Firmensitz in der Wildnis, ein neues Buch mit detaillierten Regeln über durchlaufene Schuhsohlen, eingewachsene Fußnägel, blutende Blasen und allerlei wichtigen Dingen, und ich Ignoramus spotte darüber, dann müsse man aber endlich mal die Stuhlgangtabelle an die kulturellen Gegebenheiten des phantastischen Realismus anpassen und dringende Fragen beantworten, um zu illustrieren, wie sinnlos mir die Publikation erscheint. Und was stellt sich heraus? Tatsächlich muß die Stuhlgangtabelle einen zentralen Platz im geplanten Regelwerk Wege des Entdeckers einnehmen, denn das ist eine häufige Todesursache in der Wildnis.
Jeder Wildnisführer muß ein zumindest grundlegendes Erste-Hilfe-Training für eventuelle Notfälle in der Widlnis absolvieren. Seien wir ehrlich; die am wenigstens glamouröse Art ein Leben zu retten, die je unterrichtet wurde, ist jemandem mit einem Finger steinharten Kot aus dem Arsch [sic!] zu puhlen. Der Vorgang heißt "fingerartige Entfernung einer Koteinklemmung", und der Einklemmungsteil dieser Gleichung ist etwas, was sich fast nur auf Wanderungen und Campingausflügen ereignet.
So wurde ich denn korrigiert, und der Spott ist nun eine Forderung: Wege des Entdeckers ohne Stuhlgangtabelle wäre unvollständig (auch der Rest des Artikels bietet spannende Anregungen für Reisen in Aventurien). Für meine Haussysteme mach ich mich gleich an die Umsetzung. Wie ich bei Savage Worlds in dieser Situation den Bennie-Einfluß steuern soll, weiß ich aber noch nicht.

Vorschläge?


Kurze Konzeptionelle Charaktererschaffung

"Roll 3d6 in order." Natürlich findet sich dieser Satz in meinem Hausregelwerk Blutfeuer, als Augenzwinkern und aus Nostalgie, aber vor allem aus Ehrerbietung. Aber damit eine Charaktererschaffung zu beginnen, ist mMn der komplett falsche Weg. Wenn die Erschaffung mit harten Werten beginnt, dann fehlt ihr das Wichtigste.

Das Konzept.

Viele Systeme (darunter meines) bieten dem Spieler eine Fülle an Optionen, Dutzende an Klassen, Rassen, Vorteilen, Merkmalen, Fertigkeit, "Feat".... Ich find das toll, ich mag solche Systeme. Aber ohne ein Charakterkonzept daran zu gehen, gibt mir das Gefühl durch einen Dschungel zu irren. Sicher, "erfahrene" Rollenspieler haben zumeist ein Konzept, wenn auch ein vages, aber wie bei so vielem gilt - wenn es nicht fixiert wurde, bleibt es schwammig und somit ohne Wert.

Montag, 4. Juni 2012

Hoffnungsschimmer


Die Vorratsdatenspeicherung ist ein hochproblematischer Eingriff in die Grundrechte. Deshalb werden wir uns auf Europa- und Bundesebene im Bundesrat und der Innenministerkonferenz gegen jede Form der Vorratsdatenspeicherung einsetzen.
Darüber hinaus stellen wir uns gegen die Entwicklung und den Einsatz von Software zum Ausspähen privater Computer. Unseres Erachtens kann auf Grund des Aufbaus und der Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten solcher Software nicht sichergestellt werden, dass bei ihrem Einsatz der Eingriff in die Grundrechte der überwachten Person durch den Nutzen der Überwachung gerechtfertigt ist.
Die Sperrung von Inhalten im Internet lehnen wir ab. Wir verpflichten uns dem Grundsatz "Löschen statt Sperren". Wir setzen uns außerdem für die Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit in diesen Fragen ein.
Aus dem Koalitionsvertrag der neuen Regierung in Schleswig Holstein, bestehend aus SPD, Grünen und SSW. Norddeutsch klare Kante mit gesundem Menschenverstand. Via Lawblog.

Freitag, 1. Juni 2012

Freitagsfutter XIV

Ich habe von irgendwoher ein Rezept für Tomaten-Garnelen-Curry. Das ist so genial, daß ich es heute wieder gekocht habe. Muß von Chefkoch sein oder so und wahrscheinlich habe ich es eh wieder geändert. Aber von wem auch immer ich das Originalrezept habe, vielen, vielen Dank.

Tomaten-Garnelen-Curry (5 Portionen)

Currymischung
  • 5 TL frisch gemahlener Pfeffer,
  • 2 TL Kurkuma,
  • 5 TL Garam Masala,
  • 2 TL Koriander,
  • 2 TL Kardamom
Zutaten
  • 1000 g passierte Tomaten oder grob zerkleinerte Büchsentomaten
  • 750g rohe, geschälte Riesengarnelen
  • 3 Zwiebeln, fein gehackt
  • 6 Knoblauchzehen, dito
  • 5 Chilies, dito
  • 1 großes Stück Ingwer, dito
  • Salz
  • gehackte Petersilie
Zubereitung
  • In Stahltopf Ghee erhitzen. Die Gewürze darin anbraten, bis sie richtig duften.
  • Die Zwiebeln, Knoblauch, Chillies und Ingwer zufügen und weichdünsten, gut mit den Gewürzen mischen.
  • Die Tomaten auffüllen, das Ganze zum Köcheln bringen, ca. 5 Minuten köcheln lassen.
  • Garnelen zugeben und ca. 5 bis 10 Min. weiterköcheln.
  • Am Schluß vorsichtig salzen und gehackte Petersilie oder gehackten Basilikum unterziehen.
Dazu natürlich Basmati-Reis. Guten Appetit.

Sommerliche Planwirtschaft oder "wie bekommt man am schnellsten ein vollbart"

Ja. Jemand kam mit der Vollbartfrage hierher, und ich fürchte, er hat keine Antwort gefunden. Ich werde auch keine Zeit haben, eine zu finden, denn im Juni und Juli wird meine Postingfrequenz vorübergehend deutlich abnehmen.

Anyway, was steht an für Juni und Juli? Im Bereich Rollenspiele zunächst KISS, Twist, Curveball; ein Blick darauf, wie man Abenteuer szenisch dicht plottet und dann trotzdem die SC ohne Zügel laufen läßt. Vielleicht kann ich sogar meine Schuld bei Josch abtragen und erstelle als Beispiel ein Einführungsabenteuer für Aventurien (meine moralischen Skrupel habe ich überwunden).

Außerdem, nachdem ich letzt mal wieder lesen mußte, als SL sowieso nur Dienstleister ohne eigene Ansprüche sein zu müssen, mal die andere Seite des Zauns: Mach uns Spaß, oder Du fliegst aus der Gruppe, Spieler! Eine Betrachtung, was SL und Mitspieler von Spielern erwarten dürfen. Kleiner Teaser: Ich kann Casuals nicht ausstehen.

Natürlich will ich D&D Next etwas im Auge halten, vielleicht (hoffentlich) kommt es noch zu einem Spieltest via Skype, aber das ist noch offen. Den RSP-Karneval werde ich wohl zunächst skippen. Stets ein Auge ruht aber auf dem deutschen Savage Worlds, und wenn DSA wieder irgendwas Absurdes raushaut (immerhin sitzt man gerade an einem GEHEIMPROJEKT zur RatCon), wird mein Eimerchen Spott sicher nicht fehlen.

In den zwei Monaten soll der Punkt Schreiben etwas vermehrt zur Geltung kommen. Im Writing 101 wird der letzte Teil zum Thema Kurzgeschichten, nämlich kürzen, kürzen, kürzen! Danach möchte ich eine längere Serie zum Thema Konzeption und Umsetzung eines Romans abarbeiten.

Mit der Wahl in Griechenland, dem drohenden Fiskalpakt, der Europameisterschaft, den Bilderbergern und dem Anstieg der Hanta-Fälle in Deutschland gibts genug Stoff, um so alle drei, vier Tage was zu bloggen.

So, das wars mit der kleinen Nabelschau.