Montag, 31. März 2014

MM 144

Media Monday 144. Verletzt, verstört, zerschlagen - natürlich mach ich mit.


1. Das Charisma von Michael Caine ist unsterblich, und selbst die Synchros von Thormann transportieren das.

2. Daniel Craig spielt auch in mehr Filmen mit, als gut für sie/ihn wäre, denn Bond müßte nun wirklich nicht sein. Es gibt einen Unterschied zwischen einem Assassinen und einem Schulhofschläger.

3. Das schwächste Regiedebüt der letzten Zeit stammt von Fede Alvarez. Sein Evil-Dead-Remake kam unerwartet blutarm daher.

4. GRRM hat wirklich einen Schreibstil zum Abgewöhnen, denn er hat in der Mitte des dritten Bandes vergessen, wo er eigentlich hin wollte und seine Ensemblebalance zerstört. Danach hat er realisiert, daß so etwas überhaupt existiert, und seitdem sucht er einen Fokus, aber die Romane blähen sich mehr und mehr auf, was ein Wiederlesen effektiv verhindert.

5. Die ödeste Serie der vergangenen Zeit war Breaking Bad. Eine stupide Verklärung von Mittelklasse-Zynismus reicht noch nicht für ein effizientes, gar mitreißendes Schaustück.

6. Die nervigste Horrorfilm-Zutat ist Found Footage. Das war noch nicht mal in Blair Witch frisch.

7. Zuletzt begeistert hat mich Keanu Reeves in 47 Ronin, weil ich ihm diesmal abkaufen konnte, daß sein Atmen nicht nachträglich in den Film animiert wurde. Man lernt, seine Ansprüche zu dosieren.

T-t-t-t-hat's all, folks.

Samstag, 29. März 2014

Die allerbestesten RSP-Produkte


Ooookay. Gültig nur mit Bildnachweis. Die RSP-Produkte - zehn an der Zahl - die Dir besonders wichtig sind. Nachfolgend meine zehn, aber das ist keine wertende Reihenfolge.

BEAM-D&D von Frank Mentzer. Erstes gekauftes Produkt "and mostest epicest game evah". Vom Bettler zum Held zum Herrscher zum GOTT! Auf < 200 Seiten, da sind andere noch nicht mal fertig damit, Dir ihren Designfokus aufs Auge zu drücken. Chaotisch, vollständig, perfekt, lückenhaft, widersprüchlich, funktional.

AD&D 2.0 Core. Die verbindliche Fassung von AD&D. 'Nuff said.

Savage Worlds. Das beste generische System auf den Markt. Nach fast 20 Jahren zynischen Beiseitelegens von RSP-Büchern (i.d.R. nach dem Vorwort) war das das erste Produkt, das mich wieder begeistern konnte. Flexibel, schnell, dabei vielschichtig.

Würfel und Würfelbecher. Hab ich bei den anderen Beiträgen jetzt noch nicht gesehen. Wie kann man die Coolness von Würfeln unterschlagen?

Gegen den Kult des Reptiliengottes. Bestes Brot-und-Butter-Fantasy-Modul.

Ravenloft. (auf USB-Stick links vorne, ich hab das Heft grad nicht gefunden). Ich mag Prä-Rice-Vampire. Der einzig richtig gute Vampirroman ist Dracula, und Ravenloft ist die einzig brauchbare RSP-Adaption.

Froschkönigfragmente. Wie man alles anders machen kann, als ich es tue und und trotzdem ein Abenteuer schreibt, das ich genial finde.

City of Greyhawk. Das einzige Setting, das ich nicht nur als Steinbruch (wenn überhaupt) nutze, sondern das fest in zwei meiner Welten integriert ist.

Lanze, Helm und Federkiel. Ihr wollt harte Ressourcenverwaltung? Geht klar, aber dann bitte ohne die endlosen Zettelschmierereien, bei denen gerne mal was vergessen wird (oder "vergessen"), was dann in den spannendsten Szenen zu "Ich hab noch 'nen Feuerball im Stab"-Diskussionen führt.

Blutfeuer. Natürlich bin ich nicht unparteiisch. Aber mein Haussystem ist eben mein Haussystem, weil ich es den meisten anderen für überlegen halte. Also isses auf der Liste.

Die anderen Teilnehmer bisher:

Ausgangspunkt Neue Abenteuer
Seifenkiste
Tentakelspiele
Goblinbau
Senchui goes Saenchui gies Ryleh der eine Cthulhu-Blog halt


Freitag, 28. März 2014

TSR-Klassiker for Neverwinter Nights 1

Screenie aus I6
Immer noch bahnbrechend ist die Anpassungsfähigkeit von Neverwinter Nights. Und die Auswahl an Modulen teils sehr hoher Qualität ist enorm, und das alles kostenlos von einer immer noch aktiven Fangemeinde hergestellt.

Natürlich wurden auch etliche der TSR-Klassiker verwurstet, darunter auch die meisten, die ich hier besprochen habe. Alle nachfolgend gelisteten Module sind single- und multiplayerfähig.

In fast allen Fällen kann auch das geniale Dungeon-Master-Tool, das Bestandteil von NWN-1 ist, für "richtiges" OL-RSP verwendet werden.


Wirklich gut umgesetzt sind Reptile God (mein absoluter Favorit), Ravenloft und (mit einigen Abtrichen) Saltmarsh. Die anderen reichen aber durchaus für vergnügliches Spiel mit Nostalgieflash. Nein, wer auf moderne Spielegrafik nicht verzichten kann, für den ist das keine Option. Wer spielerische Tiefe sucht, kommt hingegen auf seine Kosten. Die Spieldauer eines solchen Moduls ist so um die 6 Stunden, ist also auch für Casuals absolvierbar.

In other News: Auf GOG gibts jetzt auch System Shock 2. Da finden sich auch jede Menge einfach zu installierender Mods, die die Optik für ein Spiel von 1999 (!) enorm aufbessern (Midpoly Models, HiRes Texes, dynamic Lighting). Spielerisch ist es sowieso eines der besten seiner Art und ein wahrer Klassiker, den man kennen muß.

Im Dunkeln.

Über Kopfhörer.

Mittwoch, 26. März 2014

Rollenspiele für russische Oligarchen

Wer soll sich das sonst leisten? ;) Spaß beiseite: Mit der Narrativa-Edition haben die Homeriker sich wirklich ins Zeug gelegt, eine Luxusreihe an bekannten und populären Indy-Spielen aufzulegen, die man jetzt vorbestellen kann.

Die Editionen sind an Üppigkeit kaum zu überbieten. Hunde im Garten des Herrn (Dogs in the Vinyard)* beispielsweise kommt in Echtleder gebunden in Box mit Dutzenden (sicherlich hochwertigen) Würfeln und sonstigem Kram. Die anderen Spiele - Zu Diensten, Meister und Montsegur 1244 - sind ähnlich edel und aufwendig gestaltet und ausgestattet.

Sowas hat seinen Preis. Knapp 70,-- pro Spiel als Vorbesteller und 80,-- nachher, 200,-- für das Gesamtset. Das ist stolz, da finde ich eine Auflage von 300 schon ganz schön wacker.

Die Titel: Montsegur kenn ich vom Lesen, ein sehr reizvolles One-Trick-Pony. Stets zu Diensten, Meister sagte mir nichts, aber was ich mir seitdem angelesen habe, stimmt neugierig.

Das bekannteste Spiel des Trios ist sicherlich Vince Bakers DitV. Sicher, auf Metaebene schmeckt das, als wolle Dr. Sheldon Cooper seine evangelikale Vergangenheit therapieren, aber das Setting rockt (erinnert mich irgendwie an einen Teil von Rolands Welt, den Stephen King nicht beschrieben hat), und der zentrale Konfliktmecha ist sehr, sehr clever ausgedacht (und funktioniert vor allem auch). Man muß es ja nicht so spielen wie beschrieben, Autorenintention ist sowieso tot (und ich wollte das sowieso immer mal savagen).

Wer sich für Indyspiele interessiert, hat die sicher alle schon im jeweiligen Original, aber für Neulinge ist das ein starkes Trio. Dem Reinschnuppern ins Phänomen Indy-Game steht da natürlich der Kostenfaktor entgegen. Die Reihe zielt in Gestaltung und Preis mMn definitiv auf Sammler, nicht auf Spieler. Schade, aber irgendwie auch eine konsequente Weiterentwicklung von DSA und dem Phänomen des "lesenden Nichtspielers".
________________________________________________________
*Mit der Titelübersetzung bin ich in diesem Fall ein wenig unglücklich. Ich hätte Hunde im Weinberg des Herrn (wegen dem im Original titelgebenden Gleichnis) oder einfach Die Hunde des Herren vorgezogen. (Sogar den scherzhaften Vorschlag Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle fänd ich besser)

Dienstag, 25. März 2014

Durchsage

Angesichts eines hochgehypten Produkts, das ich mir gerade zugemutet habe: Schöne Bilder ja. Aber bei aller orgiastischen Farbenpracht schüttel ich den Kopf. Hättet ihr, liebe RSP-Macher, vielleicht mal die Güte, etwas weniger Kohle in euren Illu-Porn zu stecken und etwas mehr Kohle darauf zu verwenden, eure Texter anständig zu bezahlen?

Neeeeeeee. Das war falsch. Muß heißen: "und etwas mehr Kohle darauf zu verwenden, anständige Texter zu bezahlen?" Das wäre mal erfrischend. Und aufregend. Und neu. (Positivbeispiel)

Ende der Durchsage. (Ooooh, wird mir das auf die Füße fallen.)

Hirn raus zum Gebet

Wow, das muß man mal bringen: Quasi zum fünfzehnten Jahrestag des völkerrechtswidrigen Gemetzels der NATO im ehemaligen Jugoslawien verfällt Kriegsministerin von der Leyen endgültig in bellizistische Brachialrhetorik und die Hauptstadtjournalisten von der WELT träumen sich in den Panzerbären, mal nebenbei den Bündnisfall der NATO gegen Rußland fabulierend, als sei derartiges in irgendeiner Form angängig.

Für deutsche Kwahlitehtsschurnalisten steht der Iwan wohl schon wieder auf den Seelower Höhen.

Was ich jetzt schreibe, muß ich zensieren, aber es hatte mit der Größe einer Person im Angesicht der Zeiten zu tun. Ich lasse es aber besser. Anyway, die Aggressivität der NATO, insbesondere der Führungsmacht USA, hat seit dem Jugoslawienkrieg in anderen Kriegen weitere hunderttausende an zivilen Opfern gekostet, zumeist auf Grundlage von "Kriegsgründen", die es überhaupt nie gab. Im Lügen sind sie spitze.

Montag, 24. März 2014

Der Dieb hat seine Schuldigkeit getan, der Dieb kann gehen

Im Kosmos des Ursuppenrollenspiels und seiner OSR-Klone stellt der Dieb eine Mißgeburt dar. Der simple Grund: Er engt die anderen Klassen ein, indem er exklusiv etwas als Klassenfähigkeit erhält, was eigentlich jeder Charakter (mit unterschiedlichen Erfolgswahrscheinlichkeiten) können müßte: Schleichen und Verbergen.

Nicht jeder SC kann zaubern, von daher ergibt es Sinn, diese Fähigkeit zu beschränken, wenngleich andere Originalsysteme (Runequest z.B:) das anders sehen und zu anderen tragfähigen Lösungen kommen. Andererseits kann jeder SC kämpfen, mancher gut (Kämpfer) mancher schlecht (Zauberkundiger), aber alle können sich physisch wehren. Ist ja auch klar.

Donnerstag, 20. März 2014

Zwei Daumen hoch, Promethen

Ich habe vor zwei Tagen per eMail eine Pressemitteilung der erhalten, die mich doch sehr freut. Die Promethen wollen sich stärker "sozial engagieren", was schon einmal sehr lobenswert ist. Ein ganzer Abenteuerband für Savage Worlds wird der Duisburger Tafel* zugute kommen. Das für mich Besondere: Dieser Band - Wilde Welten - wird aus den drei Wettbewerbssiegern des 2011er SaWo-Wettbewerbs bestehen.

Cool. Wir alle hatten unterschrieben, daß wir unsere Beiträge gegen lediglich ein paar Belegexemplare freigeben. Daß jetzt aber ein möglicher Profit alle Einnahmen aus dem Unternehmen an die Duisburger Tafel gehen, ist ein Zweck, wie ich ihn mir besser nicht wünschen könnte.

Großartig.

(Volle PM gibt es hier.)

_________________
* Ja, man kann über die Tafeln streiten. Aber das ist Ideologie und Theorie. In der Praxis leisten sie zunächst einmal Hilfe, und das ist an dieser Stelle wichtig.

Mittwoch, 19. März 2014

Uuuuh. Überraschung.

Auf der diesjährigen GDC hat Tom Abernathy eine Präsentation zum Thema "Der Tod der Drei-Akt-Struktur" gezeigt. Darin enthalten die Erkenntnis, daß Spieler Computerspiele nicht zu Ende spielen. Colin Something Something hat das zu einem eigenen Artikelchen verwurstet mit der Unterzeile "Ich wette, diese Zahlen hast Du nicht erwartet."

Naja, ich hab mir da bislang keine Gedanken gemacht, aber jetzt, da ich mir sie mir mache: Die Wette hättest Du verloren, Colin.

  • "Even the most story-driven games". Nicht "even" sondern "especially". Spielen bedeutet selbst was tun, Story ist leider immer noch konsumieren.
  • Das hängt übrigens mit der genannten Drei-Akt-Struktur zusammen, die für Medien wie Theater und Film gültig ist, aber verdammt noch mal in einem interaktiven Medium nix verloren hat.
  • Spiele mit Schwerpunkt Story, tendieren dazu, diese zu lange auszuwalzen, um auf 20 Stunden Spielzeit und mehr zu kommen, obwohl die Handlung für vielleicht 5 Stunden reicht. Das wird simpel langweilig.
  • Spiele mit Schwerpunkt Story neigen übermäßig häufig zu Linearität wie z.B. Schlauchlevel, immer noch, das frustriert auf Dauer zu sehr, weil der Spieler sich entmachtet fühlt
  • Da hinein mischen nun auch noch die verringerte Aufmerksamkeitsspanne und Frustrationstoleranz bei den Konsumenten und nicht zuletzt das Internet. Nicht eben wenige Spieler beschaffen sich schon vor dem ersten Hochfahren des Spieles alle möglichen Walkthroughs, Cheatcodes etc., was dazu führt, daß das Spiel nicht mehr belohnen kann, weil Herausforderungen fehlen, und die Überraschungen der ach so tollen Story auch schon gelesen wurden. 
  • Hinzu kommen eine Menge Designfehler rund um das konsequente Herunterschrauben der Herausforderungsgrade (wiederum Stichworte Aufmerksamkeitsspanne und Frustrationstoleranz) über die letzten 12 Jahre und die Betonung von Präsentation und Design über Inhalt. Klickibunti macht eben noch kein gutes Spiel.

Nö. Überrascht mich nicht. Aber die Industrie hat mich auch mit Deus Ex II, Thief 3, Fallout III, Far Cry, F.E.A.R. und anderen Zitronen schon lange als Kunden verloren.

TSR-Klassiker: U1 - The Sinister Secret of Saltmarsh

Toast, überzogen mit faden weißen Bohnen in einer Art Ketchup-Sauce; fetter, geräucherter Hering, der ehrlicherweise als "Bloater" bezeichnet wird; in Rindertalg erstarrte Nierchen, "Bangers", das einzig heiße, die immerhin zu 51% aus Tier bestehen müssen, darauf erkaltet ein Spiegelei mit ein, zwei Vitaminen, die vor Einsamkeit weinen.

Dazu Tee.

Insulaner halten traditionelle englische Küche nicht nur für verzehrfähig, sondern sogar für ausgesprochen lecker. Sie verstehen einfach nicht, daß manch Ausländer erschauert, wenn er gefragt wird: "Ein Klumpen Sauce oder zwei, Sir?" So halten sie es auch mit ihrem D&D-Material, die Insulaner, das sie im Laufe der 1980er Jahre publizierten. Mal sehen, wie es sich gehalten hat.

The Sinister Secret of Saltmarsh erschien 1981 als Auftakt der U-Trilogie (die inhaltlich eine Tetralogie ist), wobei U, wenn ich mich recht erinnere, für "Unterwasser" steht. Es war das erste TSR-Produkt, das nicht in den USA produziert wurde, sondern in England von zwei Engländern (Dave Browne und Don Turnbull).

(Alle Klassikerbesprechungen gibt es hier.)

Das Abenteuer (Spoiler ab hier, und das gilt leider auch für meine Truppe)
Desolate and abandoned, the evil alchemist’s mansion stands alone on the hill, looking out towards the sea. Mysterious lights and ghostly hauntings have kept away the people of Saltmarsh, despite rumors of a fabulous forgotten treasure. What is it’s sinister secret?
Ein Spukhaus also, so scheint es. Auch wenn es ein Auftaktmodul einer Trilogie ist, läßt es sich auch alleine spielen (und nachdem ich die beiden folgenden Teile gelesen habe ist das auch empfohlen).

Dienstag, 18. März 2014

Trés risqué?

"Orgien, wir wollen Orgien!" 
"Du hast ein 'Orgien' vergessen, Schätzchen." 
(Eleonoradus)

Der nun schon lange angekündigte Selbstversuch in Satire von Finn und Weste kann also vorbestellt werden, schreibt Nandurion. Angesichts der Produkte, die stellenweise aus dem nordskandinavischem Raum kommend auf meinem Tisch enden, und die beweisen, daß Zugang zu japanischen Kulturerzeugnissen nicht immer den Horizont erweitert, angesichts solcher Produkte kann das betulichste toitsche RSP, bislang bekannt für Würfelorgien, sicher eine Satire wagen. Da gibt es einiges zum Aufspießen. Tally-Ho!

Die Inszenierung zelebriert Schmierigkeit (vgl. Tweet-Pic), das Produkt in limitierter Sonderedition mit einem "dezenten" Schutzumschlag zu publizieren verrät Konsequenz und Kaufmannssinn.

Ich hoffe sie kriegen auch (ohne es zu verlachen) den in eigener Gravitas ersaufenden Duktus in der Einleitung hin, der den Lesern versichert, wie wertvoll und tief die Erfahrungen dieses Moduls Abenteuers sein werden. Zu befürchten steht hingegen - Weste, Finn! -, daß es am Ende dann doch nur in halbverschämter Zotensucht verharrt, die dem Redaxrelikt biedermeierlicher Anständigkeit nachgibt ("Hihihihi"). Ist halt DSA (Finn, Weste!), und DSA und "Humor" arbeiten seit den Tagen des Anfangs auf ein endgültiges Zerwürfnis hin.

Offene Fragen: Funktioniert eine Orgie mit 3W20? Warum ist es kein "Einführungsabenteuer" (Höhö)? Wie wird Hotzenplotz auftreten?

Samstag, 15. März 2014

Vier Tentakel

Der Purpurpilz in Raum 6d greift mit vier Tentakeln an. Sollte irgendjemand Die Feste des Sklavenherren leiten wollen: Der Purpurpilz greift mit vier Tentakeln an.


Purpurpilz
RK 7, TW 2+2*, BT 30, RW wie Käm 3.
Angriffe 4 Tentakel Schaden je 1W6, oder eine Sporenwolke (2W6+2 SP, RW Gift halbiert)
Moral 12, EP 35
TP: 14

Und einmal wird die Koppel im Text mit "#10" referenziert, ist aber in #5 integriert. Die 10 ist auf der Karte auch gar nicht mehr zu finden.

Ansonsten: Happy GRT everyone.

Und wir warten...

...auf den Sonntag der Volksabstimmung auf der Krim. Wird alles glattgehen? Wie wird die Entscheidung sein? Die Reaktionen? Die werden interessant, denn ungeachtet aller Einwände, die die G7-Staaten und andere vorbringen: Der Westen selbst hat - gegen den Widerstand Putins - bereits einen vergleichbaren Präzedenzfall im Kosovo geschaffen, der vom Internationalen Gerichtshof später abgesegnet wurde.

Das ist nicht so eindeutig, wie unsere Spin Doctors Politiker und Medien es darstellen.

Der komplette EU-Sanktionismus ist ja bekanntermaßen sowieso nur Darmwind. Russland pumpt um die 50 Mrd. in Cash jährlich in die EU, ist einer der wichtigsten Handelspartner und der vielleicht wichtigste Energielieferant. Über die Schiene wird gar nix laufen, was irgendeinen Effekt hat. Das muß jedem klar sein, egal, wie er die Lage in der Ukraine selbst beurteilt. Jede Sanktion trifft uns wahrscheinlich härter als Rußland.

Good Cop Bad Cop bedeutet nicht, daß der eine den anderen verdrischt und der Beschuldigte dabei zusieht.

Leider hat sich in der Vergangenheit gezeigt, daß die "Demokratien" des Westens auch andere Methoden verwenden außer wirtschaftlich-politisch-diplomatischen. False-Flag-Operationen, Destabilisierung und auch Mord sind fester, völkerrechtswidriger Teil des "demokratischen" Arsenals. In der Ukraine wurde das ja exemplarisch vorgeführt"Das ist keine Verschwörungstheorie, das ist Verschwörungspraxis."

Wird der Samstag ruhig bleiben? Oder doch False-Flag? Werden ganz plötzlich, und seien wir ehrlich, derzeit ohne Grund, ukrainische Militärinstallationen nahe der Krim aber nicht auf der Krim angegriffen werden? Von vorgeblichen "Russen"? Moskau hat zwar NIX mit so einer Aktion zu gewinnen, aber die bescheuerte Keine-Abzeichen-auf-der-Uniform-Nummer, die die Russen auf der Krim abgezogen haben, würde die Glaubwürdigkeit einer solchen Behauptung signifikant erhöhen, wenn man eben - wie in diesen Tagen üblich - Cui bono ausblendet.

Wenn die Demokraturen des Westens tatsächlich Aktionen planen: Wo würden Provokateure zuschlagen? Luhansk? Berdyansk? Oder weiter im Landesinneren? Melitopol?

Nur ein Gedankenspiel natürlich. Niemand kann so bescheuert sein, brennende Fackeln zu jonglieren, während wir alle bis zur Hüfte in Benzin stehen.

Oder?

P.S.: Letzten Dienstag auf'm ZDF "Die Anstalt" geguckt? Nein?! Nachholen! Noch haben die Kalkleisten, die auf den oberen Etagen des Senders vegetieren, nicht geschnallt, was sie da neuerdings versenden. Man achte mal auf das Publikum, gerade am Ende.

Freitag, 14. März 2014

Neues von Savage Worlds: Elyrion

Die Promethen basteln ja nun schon eine Weile an der Savage World Conversion ihres High-Fantasy-Settings, jetzt ist die Produktseite live. Elyrion soll wohl 2014 kommen.

Mmmh.

Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Release-Politik ist. Tharun ist noch nicht alt, alles näßt sich im Moment wegen Lorakis ein, und DSA5 dräut auch schon hinterm Horizont. Da tummelt sich viel Konkurrenz, und auch in den ausgefransten Randbereichen gibt es Freßfeinde wie z.B. den Emo-Illu-Overkill Shadows of Estereem (oder wie das Ding heißt).

Die angeteaserte Welt mal durchgehen. Brutales Imperium? Check. Dunkles Land nach Sternensturz? Check. Freiheitsstrebende Nation in Konkurrenz zum Empire? Check. Verblaßte Elfen? Check. Nix neues letztlich. Wer mein letztes Machwerk "studiert", stellt fest, daß dort genau das auch zu finden ist, das sind halt die Standards, die man mal schnell abarbeiten kann.

Aber es ist hübsch geschrieben und es kann funktionieren. Sollte eine knackige Fassung von SaWo drunterliegen, ist das ein schöner Hintergrund mit zentralem Konflikt um die SC im Vordergrund ordentlich krachen zu lassen. Ich bin mal gespannt, Löwenthal & Co traue ich zu, eine Konversion zu bauen, die rockt.

Im übrigen geben mir Teasertexte wie die auf der Seite mehr als die Detaillfülle des typischen veröffentlichten RSP-Settings. So ein Text läßt die Phantasie los, statt sie mit Buchhaltererei an die Kette zu legen. Eine schöne Karte und so ein kurzer Text zu jedem wichtigen Land, mehr braucht es nicht.

Dinge wie die Regionalbände mit ihrer Mastkur an Bedeutungslosigkeiten und altertümelnden Flufftexten über Seiten hinweg ersticken mich einfach. Danach habe ich keine Lust mehr, ein RSP auszuarbeiten, sondern meine Steuererklärung zu machen.

Und während des Schreibens habe ich noch ein bißchen gestöbert und Downloads entdeckt. Da gibt es auch eine Beta des Regelwerks. Cool. Mal reingucken.

Rollofutter XXIV -Fasten für Pendragon

Aber hallo, es ist Quadragesima, Fastenzeit. Ideal, um bei Spielen wie Pendragon schon im Umfeld des eigentlichen Spieles die richtige Stimmung zu kreieren. Ja, das geht mit Essen. In der heutigen Ausgabe von Rollofutter also: Fasten wie mittelalterliche Mönche, genaugenommen wie die Entsagungsprofis vom Ordo Cartusiensis.

Der erfahrene Theologe öffnet an dieser Stelle bereits den obersten Hosenknopf.

Kartäuser Klöße (für 4 bis 6 Personen)

Was wir brauchen:
  • 6 altbackene Milchbrötchen vom Vortag. Milchbrötchen sind arschförmige Weizenbrötchen mit Milch statt Wasser im Teig! Nicht jeder Bäcker scheint das mental verarbeiten zu können, also nachfragen. 
  • 1 l Milch
  • 3 Eier
  • Zimt, Zucker
  • Butterschmalz. Viel davon. Laß den Topf grad da.

Donnerstag, 13. März 2014

Puuuuuuuuh. GRT 2014 - "Wilde Völker" ist draußen.

Hier kann man es ziehen. Rar-Archiv mit zwei Dateien, eine davon druckerfreundlich. Es ist da. Barbaren für cD&D. Settingskizze, drei nochmal überarbeitete Charakterklassen und ein nettes Einführungsabenteuer für 4 Stunden. Falls jemand für den GRT noch was zum Leiten sucht, vielleicht sagt ihm das ja zu.

Natürlich gabs noch Probleme auf den letzten Drücker, u.a. mußte ich noch aus Lizenzgründen die Titelillustration wechseln, das war dann doch nicht so klar, wie ursprünglich diskutiert wurde. Das Korrektorat geschah dann leider auch sehr hastig, aber ich bin mir sehr sicher, daß zumindest nichts arg Sinnentstellendes im Text vorkommt.

Eine Klarstellung: Wendet ein Barbar hoher Stufe seine Autorität an, kann er das nur innerhalb seines Stammes oder bekannter Stämme, bei denen er auch diesen Respekt genießt und Autorität ausübt. Das sollte zwar implizit klar sein, aber ich kann mich an die Regelfragestunden in den alten Dragon-Magazinen erinnern.


Mittwoch, 12. März 2014

Gratisrollenspieltag 2014 - "Wilde Völker" wird fertig.

~ 7500 Wörter, morgen dann Korrektorat und Lay-Out und es kann raus. Wilde Völker, eine kleine Spielhilfe für Retroklone (hauptsächlich Labyrinth Lord) bestehend aus einer Settingskizze, den überarbeiteten Charakterklassen Barbarenkrieger, Geisterseher und Jäger sowie einem kleinen One-Shot für eine kurze Session.

Was mir jedoch auffällt - bei allem Spaß, mal wieder mit D&D zu arbeiten - ist, warum ich moderne Systeme wie Savage Worlds oder das hauseigene Blutfeuer vorziehe. Das Demo-Abenteuer "Die Festung des Sklavenherren" baut teilweise auf Infiltration. Die ursprünglichen Regeln gaben zu so einem Thema (Schleichen, Wahrnehmung, Verstecken) nix her, und man mußte alles handwedeln.

Noch schlimmer wurde das, als der Specialist / Dieb eingeführt wurde, um das zu beheben. Schleichen war plötzlich möglich, aber eben nur für den Dieb. Die anderen mußten draußen bleiben oder so ähnlich, sonst verraten sie ihn. Oder man handwedelte es immer noch, dann entwertete man einen Teil der Spezialfertigkeiten des Diebes. Die Rules Cyclopedia betreibt ziemliche Verrenkungen, um diesen Widerspruch aufzulösen...

Ich denke, ich habe es einigermaßen plausibel und für den DM auch handhabbar lösen können, aber es ist umständlich. "Modernere" Systeme bieten die vergleichende Probe und zack aufgelöst. Rulings statt Rules kann fun sein, aufgeblähte Regelmonster sind oft zu aufgebläht, aber manchmal ist weniger tatsächlich einfach nur weniger, wo man mehr bräuchte.

Naja. Wilde Völker wird fertig, ich denke, es ist ganz spaßig und nützlich. Mittwoch auf Donnerstag gehts dann online, wenn nix dazwischen kommt.

Montag, 10. März 2014

Aus dem Dunkel der Zeit dringt meine Stimme zu euch


„D&D-Spieler können in zwei Gruppen unterteilt werden; jene, die das Spiel als Spiel spielen wollen, und jene, die es als Fantasyroman spielen wollen, d.h. direkter Eskapismus durch Selbstaufgabe an den Spielfluß im Gegensatz zum indirekten Eskapismus des Spielers – dem klaren Wettbewerb und die geistige Anstrengung, die jedes gute Spiel bietet.

Es sind zwei Unterarten in jeder diesem Teile vorhanden. Spielertypen mögen Spielerfähigkeiten in Spieler-gegen-Monster (manchmal Spieler-gegen-Spieler) betonen, oder sie mögen Spieler-gegen-Rätsel (Rätsel, Fallen, Labyrinthe) vorziehen. Natürlich existiert keine D&D Kampagne in einer Reinform der einen oder anderen Variante.

Die Eskapisten können eingeteilt werden in jene, die eine Geschichte mit sich selbst als Protagonisten vorziehen, die in weiten Teilen vom SL erzählt wird, und jene, die ein albernes, vollkommen unglaubwürdiges Spiel mögen.

In beiden Fällen gibt es zwei Wege, dies zu erreichen. Einer funktioniert mit ungezählten Würfelwürfen und Situationen, die Glücksentscheide erfordern, besonders magische Kartenspiele, Knöpfe, Hebel und so weiter: D&D-Lotto. Der andere Weg erfordert eine Einwirkung des SL auf die Situation nach seinem Gutdünken. In Kalifornien z.B. führt dies zu Spielleitern, die sich mehr als die Hälfte dessen, was geschieht, die Begegnungen usw., ausdenken, während das Spiel fortschreitet, statt dies vorher festzulegen. In jedem Falle ist der Spieler ein passiver Empfänger, mit wenig Kontrolle über das was geschieht.

Es ist nichts grundsätzlich falsch an der albernen / eskapistischen Methode, aber es ist eine seltsame Art für Spielertypen zu handeln, und viele White Dwarf-Leser sind vermutlich Spielertypen ebenso wie SF-Fans. Gary Gygax hat deutlich gemacht, daß D&D ein Kriegsspiel (War Game) ist, wenn auch die Mehrheit der Spieler es nicht als solches benutzt.“

Soweit Louis Pulsipher in seinem Artikel „D&D Campaigns“ in der ersten Ausgabe des White Dwarf. Der Zeitpunkt ist Sommer 1977, und selbst der verbohrteste Grognard muß zugeben: „1977 is Old School.“

Und wo ich Dich grad dahabe, Grognard: Dir ist schon klar, was da steht, in einem Artikel von einem echten Old-Schooler, einem Zeitzeugen, keinem Hipster-Old-School-Poser? Würfeldrehen, Railroading, Story-Telling und all das andere Gottseibeiuns sind genauso "Old School" wie Deine verqueren Vorstellungen von „True Old School“. Story-Telling ist kein Produkt der verdammenswerten 1980er, kein Verbrechen von Hickmann, Cook, Rein-Hagen, Kiesow und Wieser.

All das war da, am Anbeginn der Zeit, es ist in der Genetik des Spieles selbst verankert und war von Beginn an virulent. Es gibt kein „true“. Es gibt auch kein "Old School". Es gibt nur Dungeons & Dragons.

So, jetzt geh und entschuldige Dich bei den Hickmans, pottymouth.

Sonntag, 9. März 2014

Gibt so Tage.

Man macht alles falsch, was man eigentlich (ja, hier ist es am Platze) besser weiß, wirft sich in jede erkennbare Sperrfalle und jammert dann noch bizarre Klagelaute, wenn die selbst verlegten Schlageisen um den Knöchel krachen.

Wenigstens hab ich mir Notizen gemacht, damit ich mir selbst als abschreckendes Beispiel dienen kann. Und mein Goulash war auch okay.

Freitag, 7. März 2014

Lügner!

Was ich unheimlich mutig fand, war, daß er sich in aller Öffentlichkeit traute, ein positives Wort über Russland zu sagen. Das ist ja heute fast schon verboten.
(Matthias Platzeck, Ministerpräsident a.D.)

Es war Florian Rötzer, der noch im letzten Jahr meinem Ekel Ausdruck verlieh, daß der Sturz eines Ski-Laien mit Inselbegabung zum Kreisfahren zu einer Stellungnahme der Bundesregierung führte. Der mediale Budenzauber, der dazu abgefackelt wurde, spottete jeder Beschreibung. Vielleicht konnte man es als solidarische Grußadresse der vielen Wachkomatösen in den deutschen Medien an ein Vorbild verstehen, aber Grußkarten und Blumen hätten es dann auch getan.

Andererseits; um wieviel besser kann man die Widerlichkeit, die Erbärmlichkeit noch demonstrieren, die in genau diesen, von uns allen bezahlten Medien herrscht? Wird schwer, wenn man z.B. liest, wie der Chef der Tagesschau, dem "seriösen" Nachrichtenmedium schlechthin, Dr. Kai Gniffke, das vieltägige Schuhmacher-Trommelfeuer seiner Irrenanstalt rechtfertigt.
Deshalb wäre es töricht von uns, wenn wir in diesen eher nachrichtenschwachen Tagen unsere Sendungen krampfhaft mit sogenannten B-Themen füllen würden. Dabei räume ich selbstverständlich ein, dass man das auch anders sehen kann, wenn man die Themen ausschließlich nach Relevanzkriterien auswählt. (...) Aber mein journalistischer Kompass sagt mir, dass er in eine Kategorie populärer Persönlichkeiten gehört, die eine umfangreiche Berichterstattung rechtfertigt, ohne dass wir damit Tagesschau-Grundsätze aufgeben.
"Nachrichtenschwache Tage" soso. "B-Themen" aha. "Journalistischer Kompaß" ein Brüller. Was war denn so ein typisches "B-Thema" an diesen "nachrichtenschwachen Tagen"? Na, die Bombenanschläge von Wolgograd beispielsweise. Aber hey, das war'n ja nur tote Russen, nicht wahr? Wer zählt die schon?

Man beachte auch, daß im ganzen Text das Wort "Integrität" nicht auftaucht. Wäre ja auch fehl am Platze.

Donnerstag, 6. März 2014

Dreckig, dreckiger, am dreckigsten

9gag.com
Ging schon Mittwochmorgen über fefe: Eine Meldung von RT darüber, daß die Scharfschützen auf dem Maidan in Kiew nach Ansicht des estonischen Außenministers von der Koalition, die jetzt die Macht übernommen hat, beauftragt wurden. Angeblich seien die Führer des Maidan somit für die Toten auf beiden Seiten verantwortlich, sagte der Außen zu Lady Ashcroft, der Frau die irgendwie als Außenministerin oder so der EU fungiert (ich hab den Status nicht ganz verstanden). Im Wortlaut:

„[Dr.] Olga Bogomolez, die die Verletzten auf dem Maidan behandelt hatte, informierte mich über Scharfschützen, die Menschen in Kiew töteten. Ihr zufolge deuten alle Indizien darauf, daß Polizisten und Demonstranten, Menschen auf beiden Seiten von ein und denselben Scharfschützen erschossen wurden.
(...)
Es macht mir Sorgen, daß die neue Koalition nicht gewillt ist, die Umstände dieser Taten zu klären. Somit wird der Verdacht erhärtet, daß hinter den Scharfschützen nicht Janukowitsch, sondern jemand aus der Koalition gestanden hat.“

Die Echtheit des Gesprächs ist mittlerweile offiziell vom Ministerium bestätigt. Ach ja: Spiegel nix, Welt nix, auf tagesschau.de nix, in ZDF-heute war auch nix. Warum auch? Ist ja bestimmt nicht berichtenswert.

Die Todesschüsse auf dem Maidan fielen, nachdem die EU mühsam einen Kompromiß ausgehandelt hatte, der eine friedliche Übergangslösung hätte ermöglichen können, so eine mit Wahlen und Ausdruck des Volkswillens und diesem Kram.

Dann beginnen die Scharfschützenmorde, alles versinkt in Terror. In Kiew übernimmt dieser undurchsichtige Oligarch und Ex-Banker die Regierung, nachdem - wie der estische Außenminister die Gerüchte wiedergab - etliche Abgeordnete, die ihn schließlich wählen, vorher in nächtlichen Besuchen von, sagen wir, Sympathisanten der faschistischen "Swoboda" über den Irrtum ihrer bisherigen Haltung informiert wurden. Und über Schmerzempfinden, falls nötig. Die reguläre Polizei wird abgelöst bzw. "unterstützt" von proto-faschistischen Milizen. Irgendwo dazwischen irren ein Boxer und die freigelassene "Freiheitsikone" Timoschenko über die politische Bühne.

Wem nutzt sowas? Cui bono?



Es riecht nach George Soros, der jetzt auch wieder die Propagandatrommel in großen europäischen Medien rührt (z.B. Süddeutsche (nicht verlinkt wegen Leistungsschutzrecht) und Guardian), dessen Verwicklung über seine Stiftung in diverse "Volksaufstände" in der Vergangenheit schon Anlaß zu kritischem Hinterfragen gegeben hätte, wären unsere Medien eben keine Systemmedien.

Eine Bande skrupelloser und bewaffneter Putschisten hat die Bemühungen der besonneneren Kräfte innerhalb der EU um einen friedlichen Wandel mit Gewalt hintertrieben und eine Machtübernahme mit Legalitätsanstrich durchgesetzt. Die einzigen, die an diesem Szenario Interesse haben können, sind die USA, die keine direkten wirtschaftlichen Ziele in der Region verfolgen, sondern geostrategisch eine Destabilisierung und Einkesselung Rußlands wollen, ein Wunsch, den einige Falken in der EU wohl teilen. Eine Flanke ist natürlich der Raketenschild, der nur gegen Rußland gerichtet sein kann, und jetzt der Versuch, die russische Marine vom Schwarzen Meer abzuschneiden. Putin reagiert mit militärischer Logik und sichert die Krim, völkerrechtswidrig. Aber an sowas haben uns ja die Amis nun wirklich gewöhnt.

Heiß wird es jetzt, da die Ukraine im Laufe des Mittwochs das NATO-Beitrittsgesuch auf den Weg gebracht hat. Was sagen eigentlich die NATO-Statuten, falls es zum Beitritt kommt? Ist die Krim dann der "Verteidigungsfall"?

Addendum:

Heute geht es dann auch mal langsam in die Medien, mit 24 Stunden Verspätung. Es wird nicht übersichtlicher. Der estonische Außenminister Paet dementiert, einen Verdacht gegen die Opposition geäußert zu haben (da haben wir allerdings das Gegenteil auf BAND). Die von Paet zitiert Ärztin Bogomolez wiederum dementiert, das gesagt zu haben, was Paet an Ashton berichtete, laut der Sueddeutschen (leider kein Link, Leistungsschutzrecht).

Wird nicht klarer.

Dienstag, 4. März 2014

Spielbares zum Gratisrollenspieltag III

Dreck. An geregeltes Arbeiten ist heute nicht zu denken, totaler Block im Kopf, die Karteikarten führen vor meinem inneren Auge bereits irre Tänze auf. Von daher: Heute nochmal eine LabLord-Klasse aus dem Kulturkreis der Barbaren zum GRT. Diesmal ist es der Geisterseher.

Damit ist eine gerundete Gruppe an Barbaren möglich; Fighting Man und Specialist wurden ja bereits mit Barbar und Jäger abgedeckt, der Geisterseher ist nun ein Cleric mit einer Dosis Magic-User-Destruction.
Die neuen Götter lassen sich anbeten in Bauten aus totem Stein mit den Gesängen der  degenerierten Küstenvölker, mit Gold und Seide und Pomp. Das Volk aber kennt die Geister. Die Ahnen umgeben es, die Geister der Natur nähren und schützen es. Götter sind vergänglich, die Geister der Erde sind.
Man kann den Geisterseher hier herunterladen. Innerhalb eines "richtigen" Barbarenspieles ist das auch die einzige Klasse, die weiblichen Charakteren offensteht - Freaks werden geschlechtsneutral gesehen.

Damit ist alles bereit für ein nettes Barbarenabenteuer in den Ödlanden der Bittersee oder den Blauen Steppen von Tharan. Man kann auch in die verderbten Reiche der Verhüllten Neun vordringen, sich den eisernen Legionen des Erneuerers anschließen oder einen Kleinkrieg gegen die zwergischen Sklavenjäger aus Thôn'Agrim führen, die immer wieder Barbaren für die Arenen der Westküste rauben. Welche Geheimnisse verbergen die zu Glas geschmolzenen Städte im Zorn des Schöpfers, was verbirgt sich hinter den Schleiern der Zauberprinzen von Torn, und was sind die Pläne des Schattenkindes in seiner Hölle aus Schwarzem Eis?

Mal schaun, gell. Ich radel jetzt mal ins Dorf, Kopf freikriegen.

Montag, 3. März 2014

Spielbares zum Gratisrollenspieltag II

Konnte ich dem Wochenende doch noch drei Stunden abtrotzen, um noch etwas Material zum Gratisrollenspieltag zum Download abzustellen. Geht doch alles. Nach dem Barbar kommt jetzt eine weitere Klasse für Herr der Labyrinthe / LabLord aus dem Kulturkreis der Wildvölker: Der Jäger.
Ist der Barbar die bei den zivilisierten Völkern bekannte (und gefürchtete) Inkarnation der Wildvölker, dann ist der Jäger der Schatten, der im Verborgenen lauert. Wo der Barbar brutal vorgeht, ist er verschla­gen, und wo der Barbar seinen Gegner vernichtet, trachtet er danach, ihn zu erlegen.
Hier kann man ihn herunterladen.

Unter der Woche gehts erstmal nicht weiter, aber ich hoffe, bis zum GRT noch die fehlende Klasse - den Geistertänzer - und ein kleines, dreiseitiges Szenario für die Charakterklassen liefern zu können. Das wäre dann alles noch rechtzeitig zum großen Tag und hilft vielleicht dem ein oder anderen, der spaßiges Retro-Gaming schmackhaft machen möchte.

Sonntag, 2. März 2014

Schluß - D&D 40th Anniversary Blog Hop Challenge III

Bei Greifenklaue hats dann auch den letzten Teil. Schau mer ma.

22. First D&D-based novel you ever read (Dragonlance Trilogy, Realms novels, etc.)? – Das erste D&D-basierte Buch, welches Du gelesen hast (Drachenlanze, Vergessene Reiche, etc.)?

Dragonlance Legends Special Collectors Edition, das 1000-Seiten-Riesenpaperback. Hats für DM 19,80 gegeben. Das Original ist gut innerhalb seines Anspruchs, die deutschen Übersetzungen sind schlechterdings Müll.

23. First song that comes to mind that you associate with D&D. Why? – Welcher Song kommt Dir zuerst in den Sinn, den Du mit D&D assozieren würdest? Warum?

Bei D&D als Sinnbild für das gesamte Hobby? Das. Wers nicht versteht, hier ist ein heavy Spoiler.

24. First movie that comes to mind that you associate with D&D. Why? – Der erste Film, der Dir in den Sinn kommt, welchen Du mit D&D assozierst? Warum?

Dungeons & Dragons natürlich. Ja, der mit Jeremy Irons. Overacting in epischem Ausmaß? Flache Helden mit flacheren Witzen? Vorhersehbarer Plot mit Elfen und Drachen? Magie wird ggf. handgewedelt und  Scheiß auf die Regeln?

Willkommen beim Rollenspiel. Das ist wahrscheinlich noch mehr D&D-Experience als The Gamers, der an zweiter Stelle folgt.

25. Longest running campaign/gaming group you’ve been in? – Welches war die längste Kampagne, an der Du beteiligt warst?

Blutfeuer, begann als AD&D 2nd, endete mit einem eigenen Regelsystem. Fantasy, Rettung des Universums und der Zeit, tragische Liebe, Rache, Haß, Verrat, Licht in der Dunkelheit. Ganz großes Kino mit ganz großen Leuten. Danke für harte acht Jahre.

26. Do you still game with the people who introduced you to the hobby? – Spielst Du noch mit den Leuten, die Dich zum Hobby gebracht haben?

Leider nein.


27. If you had to do it all over again, would you do anything different when you first started gaming? – Wenn Du es Dir in der Summe anguckst, würdest Du etwas anders machen, wenn Du noch einmal neu mit RPG starten würdest? 

Ich habe ziemlich alle Iterationen unseres Hobbies miterlebt, jede war zu ihrem Zeitpunkt richtig, aus vielen konnte ich was für mich herausziehen. In Summe: Nein. Ich spiele jetzt das RSP, das ich jetzt haben will, und 1980 habe ich das RSP gespielt, das ich 1980 haben wollte.

28. What is the single most important lesson you’ve learned from playing Dungeons & Dragons? – Welches ist die wichtigste Lektion fürs Leben, die Du von D&D gelernt hast?

Betritt keine Höhle ohne eine 10-Fuß-Stange, einen Sack Murmeln und Kreide.

Neues von Splittermond

Es gibt von den SMlern einiges neue zu berichten. Zum einen kommt der Weltenband zu Lokaris früher als bislang angekündigt. Erstverkaufstag soll Donnerstag der 6. März sein.

Auch auf der Regelseite hat sich - nach einem Betatest, der in 100 Seiten Korrekturvorschlägen mündete, wenn ich das richtig verstanden habe - einiges getan. Einen Vorgeschmack auf die finale Regelversion gibt es denn auch zum Gratisrollenspieltag, wo der Verlag einen neuen Quickstarter ins Rennen schickt. Neue Charaktere, neues Abenteuer (ich hoffe, etwas selbständiger in der Gestaltung als das blasse Imitat vom letzten Quickstarter) und - tatata! - finale Regeln.

Man darf gespannt, wie sich das Paket dieses Mal schlägt. Für alle, die das Heftlein nicht aus aus den Händen der Veranstalter reißen können (nachdem die  Warhammer-Box dann schon weg ist), gibt es das PDF zum Download nach dem GRT.

Kurzkritik: Europa Report

Europa Report
SF-Film von Sebastian Cordero
USA 2013

Hier ist ein Trailer und nachfolgend kommen Spoiler. Europa Report ist ein Found-Footage-Deep-Space-Thriller über eine Mission zum Jupitermond Europa in naher Zukunft.

Das Gute und Passable

Die wissenschaftliche Ausgangslage scheint okay zu sein (sagt meine Frau), die Prämisse weiß zu interessieren. Die Inszenierung drängt sich nicht auf, die non-chronologische Erzählweise trägt allerdings nicht zur Dramaturgie bei und führt oft zu Desorientierung beim Zuschauer, ohne, daß dadurch was gewonnen würde. Die Ausstattung und die Tricktechnik wissen zu gefallen. Sehr überzeugende Darstellung des Tech-Levels mit einigen schönen Aufnahmen. Die Schauspieler sind den Anforderungen gewachsen, wenngleich der Darsteller des Russen arg penetrant Jean Reno channelt.

Das Schlechte

O Boy. Die Figurenzeichnung im Drehbuch. Alle Figuren sterben, aber nicht tragisch, sondern dumm. Vier von sechs Astronauten treten nacheinander den Eimer, weil sie einfach ums Verrecken nicht in der Lage sind, sich außerhalb des Schiffes mit einer Leine zu sichern. Bei zweien von den Vieren gibt sich der Rest der Mannschaft nicht eben Mühe, sie zu retten. Todesfälle werden auch schnell vergessen. Ein weiterer Astronaut schnallt sich während einer Bruchlandung los, hoppst durch die Kapsel und bricht sich das Genick beim Aufprall. Überraschung. Die letzte Kandidatin ersäuft sich in einem Akt solidarischer Dummheit selbst.

Ich war die ganze Zeit dabei, diese fiktiven Figuren auf meinem Bildschirm wütend anzuschreien.

Entweder die waren bewußt als Vollidioten angelegt, was natürlich die Frage aufwirft, warum man sie mit solch einer Mission betraut. Wahrscheinlicher jedoch: Es sollten tolle Wissenschaftler sein, intelligent und belastbar, die allerdings konstant durch die Gegend irrten wie Darwin-Award-Kandidaten. In dem Falle ist natürlich krass gegen das Gesetz der maximalen Figurenkapazität verstoßen worden, und wenn der Zuschauer das bemerkt, schreit er eben.

Oder die sechs hatten einen wirren Selbstmordpakt und ich hab den ganzen Film verpeilt.




Samstag, 1. März 2014

Spielbares zum Gratisrollenspieltag I

<Addendum> Danke an "Bernd" für den Hinweis in den Kommentaren. Der Barbar verwendet die Angriffstabelle für den Kämpfer. Ein Fehler wurde auch erledigt - der RK-Bonus durch Behendigkeit ist 4, nicht 1. Das PDF ist gefixt. </Addendum>

Der GRT rückt rückt mit Riesenschritten näher. Zeit ein bißchen zufällige Vorfreude zu verbreiten und Gratismaterial in die Community zu drücken. Heute: Eine Klasse für Herr der Labyrinthe / LabLord, nämlich der Barbar, inkl. Fellhöschen.
Der Barbar hat sein Volk verlassen, um als Abenteurer zu leben oder sich der verweichlichten Zivilisation als Söldner anzudienen und ein Vermögen anzuhäufen. Vielleicht ist sein Stamm auch ausgelöscht worden, und er sucht Rache. Stärke, Verschlagenheit und Verachtung der Dekadenz, die ihn nun umgibt, sind oft seine Eigentüm­lich­eiten. Ein Barbarenkrieger folgt in der Regel einem eigenen, primitiven Ehrenkodex und murmelt die Namen vergessener Götter.
So isser, der Barbar. Und herunterladen kann man die Charakterklasse als kostenloses PDF. Genau hier.