Freitag, 13. Juli 2012
Vorbeigelesene Sumpfhuren
Ich liebe Sprache und die Streiche, die sie uns beim Vorbeilesen im Zusammenspiel mit unserem Unterbewußtsein spielt. Unser Unterbewußtsein nimmt wahr, viel mehr als unser Bewußtsein, und es versucht alles, was es wahrnimmt, in sinnhafte Eindrücke zu verwandeln. Meist gelingt das recht gut, zumindest so gut, daß es zufrieden ist. Gelegentlich (bei mir ziemlich oft) kracht es, und dann schreckt das Bewußtsein auf. Mit einem nicht eben intelligent wirkenden "Häh"?
Grad habe ich meine Katzen gefüttert. Bewußt habe ich nicht auf die Packung geschaut, aber unbewußt. "Elke's dog feet". Häh? Wer ist Elke und warum verfütter ich ihre Hundefüße an meine Katzen? "Elke Dag Feest" las es sich dann. Ich nehme an, das ist schwedisch und bedeutet "Denk nicht drüber nach, was drin ist."
Meine Frau und ich sind auch immer noch der festen Meinung, auf einem Straßenschild im Hochschwarzwald den Ort "Sumpfhuren" als Fahrtziel ausgemacht zu haben. Wir haben nie nachgesehen, wir wollten uns das Mysterium erhalten. "Sumpfhuren". In meiner Vorstellung ist das ein entschleunigter, naturbelassener Straßenstrich, aber wahrscheinlich tue ich den Bewohnern Unrecht.
Warum ich sowas schreibe? Keine Ahnung, mörderische Woche und das lenkt ab. Hirntot halt. Jetzt zähl ich die Fusseln in meinem Bauchnabel oder schau dem Geschirr auf dem Ständer beim Trocknen zu. Vielleicht guck ich mal, ob man The Truth is Out There Online erwerben kann. Das erweckte zumindest den Anschein geistiger Regung.
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