So, Frühstückslektüre gehabt, den DragonAge Quickstarter. Das Design ist klar und trotzdem schön, für mein Empfinden angelehnt an die HC von D&D 4 (bei denen das Design das größte Plus war).
Die verkürzten Regeln geben einen Einblick in ein System, das ziemlich Standard ist, irgendwo zwischen D&D und Savage Worlds. Sie sind geschmacksneutral, unaufregend, aber wenigstens leicht zugänglich. Klassenbasiert mit Talenten und speziellen Klassenfertigkeiten. 3W6 ist der Basiswurf, Glockenkurve also.
Der Kampf erscheint langweilig, die Verteidigung ist passiv. Finde ich in einem Nahkampfsystem mittlerweile eigentlich nicht mehr tragbar. Ärgerlich ist auch das Stunt-System, wobei Stunts eine Mischung aus Kampfmanöver und speziellen Effekten sind. Der Versuch, einen Gegner umzuhauen oder zu entwaffnen sollte eigentlich jederzeit möglich sein, aber ein SC darf sie nur dann durchführen, wenn bei der Probe mit 3W6 Doppelte Augenzahlen auftauchen und der stets mitgewürfelte "Drachenwürfel" ihm die erforderlichen "Stuntpunkte" zuteilt. Dafür gelingen sie teilweise dann automatisch. WTF?
Das Setting, das laut Klappentext "Dark Fantasy" sein soll, wird auf einer Seite kurz angerissen. Dark Fantasy lese ich da keine, sondern betuliches EDO. Durchaus mein Geschmack, schreib ich aber selber besser und das versprochene "Warhammersque" ist da nun gar nicht zu finden.
Das Einstiegsabenteuer ist nett. Die ganzen "Arls" und "Sers" wirken ein wenig bei George R.R. Martin geklaut, aber das relativ geradlinige Abenteuer mixt sehr schön Reise, Kampf und Verrat mit einer Prise moralischem Dilemma. Es ist ein sehr schönes gescriptedes Fantasy-Einstiegsabenteuer für Rollo-Neulinge. Wer eine Gruppe vollkommener Neulinge einführen möchte, sollte sich vom kalauernden Titel ("An Arl's Ransom") nicht abschrecken lassen. Es ist generisch und schnell in jede System-/Settingkombination eingebettet.
Fazit: Unterwältigt. Angesichts der Tatsache, daß das Regelwerk in vier Boxen (jeweils fünf Charakterstufen umfassend) zu je ca. 30 Euro erhältlich sein wird (Box I und II sind erschienen) definitiv keine Kaufempfehlung für das System. Ein Blick in die Abenteuer und anderes Zusatzmaterial mag sich lohnen. Das Regelsystem selbst ist im ersten Eindruck so generisch, daß man es ohne Probleme durch D&D, SaWo oder einen beliebigen Heartbreaker ersetzen kann.
2 Kommentare:
Das Setting, das laut Klappentext "Dark Fantasy" sein soll, wird auf einer Seite kurz angerissen. Dark Fantasy lese ich da keine, sondern betuliches EDO. Durchaus mein Geschmack, schreib ich aber selber besser und das versprochene "Warhammersque" ist da nun gar nicht zu finden.
Das liegt schlicht und ergreifend an GR und wurde schon bei der ersten Box von vielen Kennern der CRPGs kritisiert. DA ist auch im Komplettzustand immer noch EDO, aber um einiges dreckiger.
Angesichts der Tatsache, daß das Regelwerk in vier Boxen (jeweils fünf Charakterstufen umfassend) zu je ca. 30 Euro erhältlich sein wird
Es werden drei, die letzte deckt Stufe 11-20 ab. Von den ursprünglichen vier Boxensind sie dank Verzögerungen schon länger abgekommen.
Das Regelsystem selbst ist im ersten Eindruck so generisch, daß man es ohne Probleme durch D&D, SaWo oder einen beliebigen Heartbreaker ersetzen kann.
Das war eines der Designziele und bis auf die Stuntmechaniken habe ich auch keine Probleme damit.
mir gefaellt an DA eigentlich das Setting am besten; "grimmdarques" EDO ohne diesen vollkommen unlustigen warhmmaer-humor. hab auch mal in den quickstart gekuckt - das wird vollkommen schlecht praesentiert.
schade
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