Grass veröffentlicht in der Süddeutschen ein Gedicht ("Was gesagt werden muss"), indem er Israels Rolle als Brandbeschleuniger im Nahen Osten thematisiert.
Aber holla!
Für sowas hat der bürgerliche Feuilletonist die Nazi-Keule griffbereit neben dem iPad liegen. So falsch liegt Günter Grass, belehrt SPON in etwas, das sich zum "Faktencheck" euphemisiert. Der Zentralrat mischt natürlich mit - ich hab die Jungs und Mädels jedenfalls nie anders wahrgenommen als empört. Kennen die auch einen Normalzustand? Der Springer-Verlag, in dessen Arbeitsverträgen die publizistische Unterstützung Israels verewigt ist, hat natürlich eine besonders große Nazi-Keule. Zur Stunde zählen wir dort mehr als ein halbes Dutzend Artikel und Blogbeiträge mit so zurückhaltenden Überschriften wie "Günter Grass auf Adolf Hitlers Spuren."
Wißt ihr was? Ist mir doch egal. Was wirklich gesagt werden muß:
Das
ist
ein
lausiges
Gedicht.
Wirklich. Der Mann ist Literaturnobelpreisträger. Und was schreibt er? Ein Schülergedicht. Das ist nicht weiteres als pupertäres, an der schlechten Welt verzweifelndes Befindlichkeitsgelalle, in Reime umgebrochen. Das ist schlecht.
Das mußte gesagt werden. Ansonsten liegt der gute Herr Grass inhaltlich jetzt nicht so daneben, wie alle tun, und Naziideologie ist da schon gar nicht zu finden. Ich weiß nicht, was in Köpfen der Redakteure so gerade vorgeht, aber es bewegt sich in tranceartiger Langsamkeit zu unhörbarer Musik.
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